Heimniederlage zum Drittliga-Saisonauftakt
Mit Grund verließen die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon Reilingen enttäuscht am Samstagabend nach ihrer 25:28 (14:15)-Niederlage gegen die SG BBM Bietigheim II beim Saisonauftakt die heimische Fritz-Mannherz-Halle. Im Vergleich zu ihren ersten drei fulminanten Spielen beim Debüt im nationalen Vergleich nach dem Aufstieg aus der baden-württembergischen Oberliga in der abgebrochenen letzten Runde hat das Team von Trainer Kuhn noch einiges aufzuarbeiten, um diese Form auf die Platte zu bringen.
In der 38 Sekunden brachte Annika Rimpf, die außer diesem Tor alle drei Siebenmeter der Heimmannschaft verwandelte, nach Anspiel von Jana Pahl auf Linksaußen ihre Mannschaft in Führung. Das sollte aber auch während der gesamten Partie die einzige sein. Bis zum fünften Strafwurf der SG, dem bis zu diesem Zeitpunkt keiner der Gastgeber gegenüberstand, dominierte diese über eine konsequente Torausbeute und eine offensive 3:2:1-Abwehr das Spiel bis zum Sechs-Tore-Vorsprung beim 7:13 in der 20. Minute. Vor allem bekam die HSG die junge Matilda Ehlert, Jahrgang 2004, die gerade erst in die A-Jugend kam, nie in den Griff. Sie traf aus dem Rückraum, tanzte die in den Vorjahren so sicher stehende 6:0-Abwehr der Gäste im Eins-gegen-eins trotz ihrer 1,81-Meter-Größe aus, verwandelte auch dann oder holte einen der insgesamt acht Siebenmeter heraus. Gegen die wache schnelle Offensivabwehr, fand der Angriff kein Rezept, Spielzüge wie auch Einzelaktionen führten selten zum Ziel. In den letzten zehn Minuten der ersten Spielhälfte begann der SG-Trainer Brian Ankersen aufgrund des herausgespielten Vorsprungs den Akteurinnen auf der Bank Spielzeiten zu geben, zudem wurde die Abwehr wesentlich defensiver. Dies nutzen die Spielerinnen der HSG aus und kamen zur Halbzeitpause bis zum Anschlusstreffer auf ein Tor zum 14:15 an den Gegner heran.
Obwohl zu Beginn der zweiten Spielhälfte wieder die ersten sieben der SG aufliefen hielten die Kuhn Mädels noch vier Minuten bis zum 16:17-Spielstand mit. Dann bekam Abwehrchefin Lena Nussbaumer die rote Karte, bei der HSG ging nichts mehr und die Enztaler machten zu diesem Zeitpunkt mit einem Sieben-Tore-Lauf zum 17:26 den Sieg klar. Zudem hatte die sonst so verlässliche Torfrau der HSG, Clara Bohneberg, am Samstagabend keinen Sahnetag und Daniela Schmurr als ihre Vertretung hatte im letzten Drittel zwar noch einige sehenswerte Paraten, was aber die aufgrund der Mannschaftsleistung noch gut aussehende Drei-Tore-Niederlage nicht verhindern konnte. Die Bietigheimer wechselten ab dem sicheren Vorsprung wieder munter durch, die quirlige Offensivabwehr wurde nachlässiger, aber trotz häufiger Auswechselung fand Trainer Sascha Kuhn keine Möglichkeit, das Ergebnis noch zu drehen. In der letzten Auszeit des Gegners bat er einfach seine Spielerinnen, „bringt das anständig zu Ende, wir wissen, dass wir zu viele technische Fehler gemacht und zu viel verworfen haben“. Aus dem Rückraum nahm keine HSG-Akteurin das Spiel in die Hand, um ihre Mannschaft zu führen und vor allem zu motivieren, gerade mal ein Treffer von Samira Schulz aus mehr als 8 Metern fand erfolgreich den Weg ins Tor. Die Angriffe wirkten ideenlos, die Abschlüsse unvorbereitet und überhastet, wodurch viele Fehlwürfe im Aus, an Latte oder Pfosten landeten oder zur leichte Beute der gegnerischen Torfrau wurden. Wie alle ihrer Mannschaftskolleginnen machte zwar auch Wiebke Heck zu viele technische Fehler, dennoch versuchte sie unentwegt ihre Mitspielerinnen zu motivieren und ist mit der besten Trefferquote die erfolgreichste Schützin mit vier Toren auf Rechtsaußen.
Trainer Sascha Kuhn lobte zwar die Moral seiner Akteurinnen, muss das Spiel aber auch erst mal sacken lassen, um für die künftigen Herausforderungen die richtigen Schlüsse ziehen zu können: „Wir waren viel zu hektisch, im Angriff zu viel im Standhandball. Die Abwehr hat nicht den Zugriff bekommen, den wir uns vorgenommen haben. Wir hätten das zuhause nicht verlieren müssen, in normaler Form hätten wir gewonnen. Dass es nicht einfach werden wird in dieser Runde, wussten wir. Wir werden das analysieren und uns entsprechend auf die SG Kappelwindeck/Steinbach nächste Woche vorbereiten.“
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Vorschau:
SG Kappelwindeck/Steinbach : HSG Damen I (26.09.21, 15 Uhr in der Neuen Halle Bühl, Steinstr. 7, 77815 Bühl)