Daniela Schmurr glänzt im Tor
“Ich bin richtig sauer, dass wir heute kein Zeichen in der 3. Liga gesetzt haben”, ist Trainer Sascha Kuhn zwar froh über die zwei wichtigen Punkte beim 27:22 (14:10)-Heimsieg der HSG St. Leon/Reilingen gegen die Handballerinnen der HSG DJK Marpingen – SC Alsweiler, aber es wäre deutlich mehr drin gewesen. Dennoch haben sich die Gastgeber erstmals aus den letzten fünf Plätzen, die in die Abstiegsrunde müssen, herauskatapultiert und stehen jetzt – wie zuvor die Gäste – auf dem verdienten sechsten Platz und die Tendenz ist nach zwei Erfolgen steigend.
Dass sich die HSG bis zur zehnten Minute mit einem 5:1-Lauf absetzte und auch noch in der 16. mit 8:4 vorne lag, täuscht beim Lesen des Spielberichtsbogens, denn der Vorsprung hätte da schon acht bis zehn Tore sein können. Bälle wurden einfach verdaddelt, die gegnerische Torfrau abgeworfen oder der Kasten erst gar nicht getroffen. Erst in der zwanzigsten Minute, als der Gegner schon zum 8:8 ausglich, zog Kuhn endlich die Reißleine und wechselte Akteurinnen aus, um wieder Stabilität ins Spiel zu bekommen. Denn auch die prophezeite unangenehm offensive 3:2:1-Abwehr blieb aus, die Saarländerinnen standen wie die HSG 6:0 defensiv hinten. Lange Pässe für Konter für die schnellen Außen Jana Pahl und Madeleine Laier kamen in den letzten zehn Minuten an und wurden zumindest teilweise verwandelt, sodass beim Halbzeitpfiff wenigstens ein beruhigendes 14:10 auf der Anzeigetafel erschien.
In den ersten zehn Minuten der zweiten Spielhälfte häuften sich die Fehler erneut, Samira Schulz wurde kurzzeitig und halbherzig manngedeckt und die Saarländer kamen wieder auf zwei Tore zum 18:16 ran. Danach besann sich die HSG auf ihre Stärken, die umtriebigen Kreisläuferinnen Lena Nußbaumer und Nicola Baumann wurden für sehenswerte Treffer von Paula Lederer bedient, die zwischenzeitlich auch Sonderbewachung bekam. In den letzten zwanzig Minuten reduzierten sich die technischen Fehler und Ballverluste, deshalb war der Fünf-Tore-Erfolg über 21:17 zum finalen 27:22 absolut gerechtfertigt.
“Wir haben über eine gute Anwehrleistung und Erfolge in erster und zweiter Welle den Sieg verdient”, hofft Torfrau Daniela Schmurr, dieses Feeling mit ins nächste Spiel zu nehmen. Sie hat bis auf einen Siebenmeter durchgespielt, war aussschlaggebend am Sieg beteiligt, weil sie unglaubliche Reflexe gezeigt hat und durch ihre Erfahrung im Stellungsspiel eigentlich sichere Würfe hielt. Im Gegenzug gilt der Respekt auch der saarländische Keeperin, die anfangs warmgeschossen wurde und dann etliche Tempogegenstöße sowie auch einige Rückraumschüsse vereitelte.
“Es war ein beidseitig unschönes Handballspiel, Abwehr war gut, 15 Chancen und mehr im Angriff liegen zu lassen, obwohl sie vorher gut herausgespielt waren, geht einfacher nicht, daran werden wir arbeiten”, sieht Kuhn Potenzial, das er in der kommenden Woche im Training mit seinen Spielerinnen angehen wird.
led