3. Liga Frauen HSG St.Leon/Reilingen – HSG Bensheim/Auerbach

Torfrauen im Mittelpunkt 

Nicht wirklich betrübt gingen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen nach der 20:29 (9:13)-Niederlage im ersten Heimspiel der 3. Liga am Sonntagnachmittag gegen den Titelaspiranten der HSG Bensheim/Auerbach aus der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle. “Am Ende gingen uns die Kräfte aus und der breite Kader der Bensheimerinnen entschied das Spiel”, muss auch Trainer Armin Merz diesen eingeplanten Verlustpunkten nicht hinterhertrauern, obwohl das Ergebnis doch drei, vier Tore zu deutlich ausfiel. Während des gesamten Spiels, aber ganz besonders im ersten Viertel standen die Torfrauen im Mittelpunkt. In der der neunten Minute fiel erst das 1:1 und in der elften das 2:2, denn die Keeperinnen leisteten durchweg ganze Arbeit. Die Präsenz und Abgeklärtheit von Leonie Moormann bei den Juniorflames, die fast bis zum Ende das Gästetor hütete, vereitelte unzählige Einwurfmöglichkeiten. Dem stand Clara Bohneberg durchweg in nichts nach und die Zuschauer jubelten ihr lautstark zu, als in der 34. Minute sogar ein Siebenmeter und der auf den Abpraller folgende Nachschuss ihre sichere Beute wurden. Auch nach ihrer Auswechsung zeigte Sina Golla noch sehenswerte Paraden, aber die abnehmende Gegenwehr ihrer Mannschaftskameradinnen am Ende der Partie bescherte ihr etliche Unhaltbare, die man ihr aber keinesfalls zum Vorwurf machen kann. Bis sechs Minuten vor Halbzeitpfiff bei 8:9 durch Annika Rimpf war das Spiel sogar auf Augenhöhe, obwohl – da sich Paula Lederer in der 11. Minute bei einer Abwehraktion am Ellbogen verletzte – die HSG-Akteurinnen fast durchweg um einen Kopf von den Bensheimerinnen überragt wurden. In der breit aufgestellten Reserve der Flames standen HSG-Ex-Coach Sascha Kuhn etliche Nachwuchstalente zur Verfügung wie Neele Mara Orth, die auch schon regelmäßig Bundesligaluft schnuppern durfte, oder die talentierte sechsfache Torschützin Zoe Davenport, die gerade mal im ersten A-Jugend-Jahr ist und der sicher eine steile Karriere bevorsteht.Obwohl sich die Hessinnen Mitte der zweiten Halbzeit durch einen Dreitorelauf auf sieben zum 14:21 absetzen konnten, kann Armin Merz stolz auf den Kampfgeist seiner Schützlinge sein. Denn wiederum durch einen Dreier von Wiebke Heck, Leonie Scholl und Jana Pahl kämpfen sie sich noch mal auf vier Tore ran zum 17:21 (48.). “Bis dahin konnten wir noch mithalten, aber wir hatten mit Jana Pahl und Paula Lederer jetzt noch zwei angeschlagene Spielerinnen mehr”, lobte der Coach die bis dahin gezeigte Gegenwehr.Fünf Minuten vor Abpfiff, nachdem die Bensheimerinnen zwar schon uneinholbar führten – über 18:24 zum 19:28 – geriet die voll besetzte Tribüne beim Derby hitzig in Aufruhr. Denn es wurde ein erfolgversprechender Konter abgepfiffen, da bei der Zweiminutenstrafe der Gäste am Zeitnehmertisch eine falsche Trikotnummer eingetragen war.Aufgrund der Kräfteverteilung war Merz jedoch längst klar, dass diese Torchance nur Schadensbegrenzung sein würde und nutzte dieses bereits verlorene Spiel, um verletzungs- und krankheitsbedingt aufzubauenden sowie aushelfenden 1b-Akteurinnen Einsatzzeiten zu geben, Drittligaluft zu schnuppern  und Erfahrung zu sammeln. Denn er wird in den nächsten Partien punkten und die Kräfte seines Kaders einteilen müssen.“Wir haben anfangs echt gut gespielt, die Abwehr stand sicher, aber dann, vor allem in der zweiten Halbzeit im Angriff hat es gehapert, da war kein Zusammenspiel, nur das Eins-gegen-eins ist zu ideenlos, keiner wusste, was er machen sollte”, analysiert auch Torfrau Clara Bohneberg in Übereinstimmung mit Merz, bei dem jetzt “die volle Konzentration auf dem Spiel nächsten Sonntag in Kappelwindeck” liegt.
HSG: Strifler, Scholl (3), Klacar, Auer, Bohneberg, Pahl (4), Heck (4), Peribonio (2), Golla, Lederer, Brecht, Marquardt, Baumann (2), Rimpf (5/2)
led

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