In Hardheim war nichts zu holen
Die weite Anreise nach Hardheim am vergangenen Samstag lohnte sich für das Badenliga-Team der HSG St. Leon/Reilingen nicht. Mit einer deutlichen 20:29 (9:12) Niederlage musste man doch etwas enttäuscht die Heimreise antreten. Nach der deutlichen Leistungssteigerung am vorletzten Spieltag mit dem Unentschieden gegen Friedrichsfeld fuhr die HSG doch mit einigem Selbstvertrauen nach Hardheim. Zwar wusste man um die Heimstärke und die motivierende Atmosphäre in der stets gut gefüllten Hardheimer Halle, in der die Zuschauer immer ein wesentlicher Faktor sind, doch wollte man sich dadurch nicht beirren lassen, hatte man doch schon in den letzten Jahren bewiesen, dass man auch beim TVH erfolgreich sein kann. Dass dies am vergangenen Samstag nicht der Fall war, lag überwiegend an den vielen phasenweisen Unzulänglichkeiten der HSG, die von den Gastgebern konsequent ausgenutzt wurden, und an der teilweise zu drucklosen Offensive, bei der einzig Carsten Frank eine starke Leistung bot und mit seinen 10 Treffern die Hälfte der HSG-Tore erzielte.
Einen guten Start erwischte das HSG-Team. Mit zwei klug herausgespielten Treffern ging man mit 2:0 in Führung, die jedoch schnell vom TVH zum 2:2 egalisiert wurde. Die Folgezeit wie überhaupt die komplette erste Spielhälfte wurde geprägt durch die zwei kompakten, aggressiven Abwehrreihen. Beide Teams agierten mit einer beweglichen 6:0 Defensivformation und beide Angriffsreihen taten sich schwer, Lücken in diesen kompakten Abwehrverbänden zu finden. So blieb die Begegnung recht torarm und bis zur 14. Minute hielt das HSG-Team die Begegnung beim 5:5 offen, wobei man auf Seiten der HSG überwiegend aus Einzelleistungen zu seinen Toren kam. Im weiteren Spielverlauf schlichen sich bei der HSG einige technische Fehler ein und der TVH kam vor allem über die zweite Welle, die von den Gästen nicht rechtzeitig unterbunden wurde, zu einer 9:5 und 12:6 Führung, auch weil die HSG in der Offensive nun nicht mehr druckvoll agierte. Doch bis zur Pause konnte man durch drei blitzsauber herausgespielte Treffer auf 12:9 verkürzen.
Mit dem Schwung der letzten Minuten der ersten Hälfte kam das HSG-Team in den zweiten Spielabschnitt und hielt bis zum 13:11 den Anschluss. Ein kleiner Bruch kam dann in das Spiel der HSG. Man vertändelte einige Bälle, wirkte etwas unkonzentriert und ließ den letzten Einsatz vermissen. Die Gastgeber nutzten diese Phase mit ihren Kontern und erzielten innerhalb von drei Minuten eine schon vorentscheidende 17:12 Führung. Die Offensive der HSG tat sich weiterhin sehr schwer gegen die bewegliche, aufmerksame TVH-Abwehr und erzielte auch keine einfachen Treffer. Zu oft verrannte man sich in die TVH-Defensive und produzierte auch den einen oder anderen überhasteten Torwurf. Die Gastgeber kamen nun in regelmäßigen Abständen sowohl durch Tempogegenstöße als auch über den Kreis zu ihren Torerfolgen, weil auch die HSG-Defensive in der Konzentration nachließ und den nötigen Kampfgeist vermissen ließ. Zwischenzeitlich lag man mit 16:23 im Rückstand, weil der TVH die spielbestimmende Mannschaft war und sehr effektiv agierte. Am Ende musste die HSG eine herbe 20:29 Niederlage hinnehmen, die aufgrund der spielerischen Überlegenheit des TVH verdient war. Es gilt nun für das HSG-Team, diese Niederlage so schnell wir möglich abzuhaken, die nötigen Lehren zu ziehen, um am kommenden Wochenende beim nächsten Heimspiel wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.
Die Mannschaft und die Tore: Köhler, Unser; Grünholz, Netscher (1), Koffemann (1), Benetti, Decker (3), Geiss (1), Fink (3), Menger, Frank (10/2), Antl, Schwechheimer (1).
krau