Auch beim Heimspiel kommt die HSG nicht aus dem Tief
In einem echten Leistungstief befindet sich derzeit das Badenliga-Team der HSG St. Leon/Reilingen. Nach der desolaten Vorstellung in Hardheim meinte HSG-Trainer Schnetz vor dem Heimspiel gegen die SG Pforzheim/Eutingen 2: „Zweimal hintereinander kann man nicht so schlecht spielen.“ Dass er sich da leider getäuscht hatte, zeigten die 60 Minuten am vergangenen Sonntag, als das HSG-Team sang- und klanglos eine ernüchternde 24:34 (9:17) Heimniederlage im Harres in St. Leon hinnehmen musste. Wie schon im letzten Spiel war man auch in dieser Partie in allen Mannschaftsteilen dem Gegner unterlegen. In der Defensive wirkte man über weite Strecken recht unsortiert, die Bindung untereinander fehlte und man ließ auch die Absprachen vermissen. Ein kompakter Deckungsverbund war überhaupt nicht vorhanden und in den 1 gegen 1 Situationen war man dem Gegner klar unterlegen. Das Angriffsspiel der HSG war viel zu breit angelegt, so dass die Abwehr der SG über weite Strecken leichtes Spiel hatte, die Angriffsbemühungen der HSG zu unterbinden. Dazu kam noch die eher suboptimale Chancenverwertung der Gastgeber, was zum Gesamtbild der ernüchternden Niederlage passte.
Die Gäste begannen überraschenderweise mit einer relativ defensiven, kompakten 6:0 Abwehrformation, was sich allerding über die gesamte Spielzeit als richtige Maßnahme erwies. Schon zu Beginn sah man, dass sich das HSG-Team sehr schwer gegen diese bewegliche aggressive Defensive der SG tat. Viel zu breit waren die Angriffe der HSG angelegt, man ging nicht in die Tiefe und verstand es nicht, mit schnellen Ballpassagen die sehr bewegliche Defensive der Gäste in große Verlegenheit zu bringen. Die Gäste hingegen zeigten von Beginn an sehr dynamisch aufgebaute Offensivaktionen. Mit aktiven Stoßbewegungen, stets auf die Nahtstellen der Abwehr ausgerichtet, stellten sie ein ums andere Mal die Defensive der Gastgeber vor unlösbare Probleme. Sehr überlegt baute die SG ihre Angriffe auf und war auch im Abschluss sehr effektiv. Beim 4:8 lag die HSG bereits mit 4 Treffern im Rückstand. Weiter spielte die SG sehr konzentriert und mit hohem Tempo. Da auch das Rückzugsverhalten der HSG eher bescheiden war, kamen die Gäste auch über die erste und zweite Welle zu einfachen Toren und erhöhten kontinuierlich das Ergebnis. Nach dem 6:10 Zwischenstand hatte die SG einen 5:1 Lauf, weil die Gastgeber nun völlig den Faden verloren hatten. Über 7:15 lag man zur Pause schon deutlich mit 9:17 hinten.
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Gäste nahtlos an ihre starke Vorstellung des ersten Durchgangs an. Weiter bauten sie sehr konstruktiv und überlegt ihre Angriffe auf. Dabei spielten sie sehr variabel, gefielen durch ihre dynamischen Aktionen und ihr gekonntes Zusammenspiel. Sie verstanden es, die eh nicht sattelfeste Defensive der HSG durch ihre quirligen Aktionen immer wieder in große Verlegenheit zu bringen, brachten durch ihr breit, aber sehr druckvoll angelegtes Angriffsspiel auch ihre Außen immer wieder in aussichtsreiche Situationen, die auch konsequent genutzt wurden. Das HSG Angriffsspiel blieb weiterhin nur Stückwerk. Man verzettelte sich in Einzelaktionen, ließ ein konstruktives Zusammenspiel vermissen und war auch imAbschluss recht unkonzentriert. Hinzu kamen nun noch technische Fehler, was es den Gästen noch leichter machte, zu einfachen Toren zu kommen. Die SG gefiel weiter durch ihr technisch sehr sauberes Spiel, war im Abschluss sehr effektiv und hatte beim 12:22 (36. Min.!) erstmals eine 10-Tore-Führung. Im weiteren Spielverlauf zeigte das HSG-Team wenigstens ansatzweise in der Offensive einige gelungene Aktionen und ließ wenigstens den Abstand nicht größer werden. Über 19:29 musste man am Ende eine bittere, deutliche und auch in dieser Höhe verdiente 24:34 Niederlage hinnehmen.
HSG-Trainer Schnetz nach dem Spiel: „Die Leistung meiner Mannschaft war enttäuschend. Es wurde genau an das Spiel in Hardheim angeknüpft. Die Abwehr bekam überhaupt keinen Zugriff auf die Offensive der Gäste. Auch im Angriff fanden wir keine richtigen Mittel gegen die kompakte 6:0 Defensive der SG.“
Die Mannschaft und die Tore: Unser, Köhler; Anschütz (1), Grünholz (4), Netscher (2), Koffemann (1), Benetti (1), Decker (3/3), Geiss, Fink (3), Menger (5), Frank (4) und Antl.
krau