Bittere Heimniederlage für die HSG

Eine starke erste Halbzeit reicht nicht

Trotz des recht klar erscheinenden Ergebnisses kam die 26:31 (16:11) Heimniederlage der HSG St. Leon/Reilingen gegen die TSG Plankstadt recht unglücklich zustande. Die Ausgangslage war klar: Mit einem Sieg hätte die HSG den Anschluss ans Mittelfeld geschafft und nach Pluspunkten mit den Gästen gleichgezogen. Dementsprechend konzentriert warteten die Gastgeber mit einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber den letzten Spielen vor allem in der ersten Halbzeit auf. Offensichtlich hatte sich das HSG-Team einiges vorgenommen und war dementsprechend sehr gut auf den Gegner eingestellt. HSG-Trainer Schnetz meinte auch vor dem Spiel: „Wir haben uns auf alles eingestellt. Auf eine 3:2:1 und 6:0 Abwehr des Gegners und auf das Unterbinden des schnellen Umschaltspiels. Bin gespannt, wie das umgesetzt wird.“ Über weite Strecken der Begegnung hielten sich auch die Spieler der HSG an diese Anweisungen. Körperlich deutlich unterlegen, setzte das HSG-Team die robuste Defensive der Gäste mit schnellen Angriffsaktionen lange Zeit unter enormen Druck und brachte sie immer wieder in größere Bredouille. Ein sehr kräftezehrendes Spiel zwar, aber lange Zeit sehr erfolgreich. Doch diesem aufwändigen Spiel musste die HSG letztendlich Tribut zollen, da man einerseits fast mit 6, 7 Spielern durchspielte und andererseits die TSG die besser besetzte Bank hatte und somit gegen Ende der Begegnung noch einen Zahn zulegen konnte.

Den Fokus legten beide Mannschaften zunächst auf die Defensive. Sowohl die TSG als auch die HSG agierten mit einer 6:0 Abwehrformation. In der hektischen Anfangsphase vergaben beide Teams recht unkonzentriert ihre Torwürfe. Erst in der 5. Minute gelang der HSG die 1:0 Führung. Die Begegnung blieb bis zum 3:3 dann ausgeglichen, bis nach und nach die HSG das Spielgeschehen bestimmte. Technisch sehr sauber gespielte Angriffe und schnelle, dynamische Ballpassagen stellten die Gästeabwehr vor große Probleme. Es wurden konsequent die Nahtstellen der TSG-Abwehr attackiert und im Abschluss war das HSG-Team sehr erfolgreich. Auch in der Defensive agierten die Gastgeber sehr konzentriert, bildeten einen kompakten, beweglichen Abwehrverbund und störten das Angriffsspiel der TSG sehr konsequent. Eine 7:3 und 9:4 Führung war die Folge. Nach einer Auszeit seitens der TSG kam das Spiel der HSG etwas ins Stocken, denn statt durch eine klare Torchance auf 10:4 zu erhöhen, musste man zwei schnelle Gegentore zum 9:6 hinnehmen. Doch schnell hatten sich die Gastgeber gefangen und fanden wieder zu ihrem erfolgreichen dynamischen Spiel. Den gelungenen Kombinationen, den gekonnten Einzelleistungen und dem energischen Durchsetzen stand die TSG-Defensive oftmals hilflos gegenüber. Die HSG spielte ihre beste Halbzeit der Saison und hatte zur Pause eine deutliche 16:11 Führung inne.

Nach dem Seitenwechsel agierte die TSG mit einer versetzten 5:1 Defensive. Dies konnte die HSG zunächst gut kompensieren und spielte weiter mit viel Druck und hielt die Führung bis zum 19:15 recht konzentriert. Nach und nach taten sich dann die Gastgeber schwer gegen die nun wesentlich kompakter und beweglicher agierende TSG-Abwehr. Obendrein schlichen sich nun auch einige technische Fehler bei der HSG ein. In der Offensive wirkten die Gäste nun wesentlich konzentrierter, brachten ihren Rückraum sowie ihren starken Kreisspieler erfolgreich in Position und kamen auch mit ihrem schnellen Umschaltspiel zum Erfolg. Doch zur Steigerung der TSG kam nun auch sehr viel Pech seitens der HSG dazu. Allein 4 Würfe landeten am Pfosten, während die Gäste die Pfosteninnenkante auf ihrer Seite hatten. Trotzdem blieb das HSG-Team weiter in Front und hatte auch beim 22:20 noch eine 2-Tore-Führung, weil man weiterhin durch aufopferungsvolles Spiel Lücken in der Abwehr des Gegners fand. Weiter machte aber die TSG viel Druck und lag in der 50. Minute erstmals mit 22:23 in Führung. Eine recht umstrittene rote Karte für einen Spieler der HSG brachte die Gäste dann endgültig auf die Siegerstraße. Das sehr aufwändige Spiel der HSG forderte in der Schlussphase ihren Tribut. Zwar konnte die HSG durch ihren tollen Einsatz bis zum 25:26 dranbleiben, doch die Gäste konnten noch einen Zahn zulegen und warfen ihre physische Überlegenheit in die Waagschale. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive konnten die Gastgeber nicht mehr viel dem enormen Druck der TSG entgegensetzen. Am Ende musste man eine recht unglückliche, viel zu hoch ausgefallene bittere 26:31 Niederlage hinnehmen. Aufgrund der über weite Strecken der Begegnung sehr ansprechenden Leistung der HSG wäre ein Punktgewinn oder sogar ein Sieg durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. 

Stimmen der Trainer nach dem Spiel:

TSG-Trainer Eichhorn: „Ich sah zwei unterschiedliche Spielhälften. In der ersten Halbzeit haben wir nicht ins Spiel gefunden. In der zweiten Halbzeit haben wir die HSG durch unsere Umstellung in der Defensive vor Probleme gestellt. Auch unser Torwart kam besser in Spiel. Wir konnten die Partie noch drehen.“

HSG-Trainer Schnetz: „In der ersten Halbzeit haben wir genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. In der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft nicht mehr an die Vorgaben gehalten und viele unnötige Entscheidungen getroffen. Ich bin ein wenig enttäuscht, weil wir uns gut auf die Partie vorbereitet hatten.“

Die Mannschaft und die Tore: Unser, Köhler; Impertro, Anschütz (2), Schmitt, Grünholz, Netscher (1), Koffemann (6), Decker (7/2), Geiss, Fink (2), Menger (6), Frank (2) und Antl. 

krau

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