Starke Defensivleistung sichert zwei wichtige Punkte

 

Trotz der hohen Auswärtsniederlage sowohl in der letzten Woche als auch im Hinspiel ging die HSG St. Leon/Reilingenaufgrund der guten Leistungen der vorherigen Heimspiele durchaus optimistisch in die Partie gegen die SG Heddesheimam vergangenen Samstag. „Wir müssen gerade zu Hause auch einmal solche Spiele gewinnen, wenn wir die Klasse halten möchten“, sagte HSG-Trainer Martin Schnetz vor dem Anpfiff. „Heddesheim ist eine starke Mannschaft, das zeigt schon der Blick auf die Tabelle. Allerdings haben wir durchaus eine Chance, wenn wir unsere Leistung abrufen.“ 

Damit sollte er Recht behalten, auch wenn es in der Anfangsphase zunächst nicht danach aussah. Die Gäste starteten schwungvoll in die Partie und kamen zu Beginn immer wieder besonders über die Mitte zu einfachen Torerfolgen gegen eine noch unsortierte HSG-Defensive, die vor allem Probleme mit den Bewegungen des Kreisläufers hatte, der immer wieder Räume für seine Rückraumakteure schuf. Im Angriff begannen die Hausherren gegen eine teils offensiv heraustretende Abwehr ein wenig zu statisch, erarbeiteten sich aber dennoch immer wieder Gelegenheiten, so dass sich bis zum 6:7 nach zehn Minuten eine torreiche Startphase entwickelte, in der Heddesheim stets ein bis zwei Tore vorlegte. Dieser Zwischenstand schien dann aber für mehr als sechs Minuten wie festzementiert, in denen sich den Zuschauern eine sehr zerfahrene Partie mit technischen Fehlern auf beiden Seiten bot. Der HSG gelang es auch nicht eine doppelte Überzahl zu ihren Gunsten zu nutzen, da drei glasklare Einwurfmöglichkeiten vergeben wurden. Die Gäste sammelten sich als erste wieder und nutzten nun ihrerseits eine Überzahl, um den Vorsprung auf drei Tore auszubauen. In der Folge stabilisierte sich die Abwehr der HSG jedoch zusehends. Man unterband das Eins-gegen-Eins der Gäste nun durch deutlich mehr Bewegung und konsequentes Aushelfen immer besser und drängte diese häufig ins Zeitspiel. Im Angriff brachten die Hausherren nun mehr Tiefe in ihr Spiel. Durch besser vorbereitete Eins-gegen-Eins Aktionen sowie präzise Kreisanspiele kamen die Gastgeber beim 9:9 zum Ausgleich und konnten quasi mit dem Pausenpfiff ihre erste Zwei-Tore-Führung zum 13:11 Halbzeitstand herauswerfen.

„Heddesheim wird bei einem Rückstand wahrscheinlich mit einem siebten Feldspieler agieren“, bereitete HSG-Trainer Schnetz seine Mannschaft in der Kabine vorausschauend auf diese Maßnahme vor. Zunächst konnte die HSG jedoch im normalen sechs gegen sechs den Vorsprung durch flüssiges Spiel auf vier Tore vergrößern, um diesen Vorteil jedoch postwendend wieder auf zwei Tor schrumpfen zu lassen. Nun brachten die Gäste zunächst um eine Unterzahl aufzufüllen, dann jedoch auch bei voller Mannstärke einen zusätzlichen Feldspieler zugunsten des Torhüters. Diese Maßnahme machte sich direkt bezahlt, allerdings nur für die glänzend darauf vorbereiteten Hausherren, die durch eine aktive, konsequente Abwehrarbeit immer wieder zu Ballgewinnen kamen und mit drei Treffern ins verwaiste Tor auf 18:13 stellten. Im Positionsangriff taten sich die Gastgeber in der Folge immer mal wieder schwer zu Torerfolgen zu kommen, da erneute zu statisch agiert wurde und häufig technische Fehler den Angriffsfluss hemmten. Doch konnte sich die HSG auf eine nun sehr agile Abwehrarbeit mit einem gut aufgelegten Christoph Köhler dahinter verlassen, der zur Stelle war, wenn seine Vorderleute doch einmal zu spät kamen. So kam Heddesheim nicht näher als zwei Tore heran (21:19). Dann fing sich die HSG und belohnte sich auch im Angriff für die aufopferungsvolle Defensivleistung dank einer guten Mischung aus Einzelleistungen und fein herausgespielten Toren mit einem 3:0 Lauf. Die Gäste versuchten in der Folge sowohl im Angriff mit dem siebten Feldspieler als auch mit einer immer offensiver werdenden Abwehr alles, doch brachten die Gastgeber trotz des ein oder anderen Ballverlusts den verdienten 27:24 Heimerfolg souverän nach Hause.

Dementsprechend zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich auch der Trainer nach dem Spiel: „Entscheidend war heute unser guter Start in die zweite Halbzeit sowie die starke Abwehr- und Torhüterleistung. Im Angriff hatten wir aufgrund der technischen Fehler und verworfenen Bälle noch Luft nach oben, aber am Ende zählt nur der Sieg, den wir jetzt allerdings unbedingt nächste Woche im Abstiegsduell in Dossenheimbestätigen müssen.“

HSG: Unser, Köhler; Anschütz (3), Netscher, Koffemann, Glogowski (2), Decker (5), Geiss, Fink (4), Menger (5), Frank (3/1), Antl (1), Schwechheimer (4), Grünholz.

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