HSG mit Punkteteilung in Pforzheim
Umstrittener Siebenmeter zum 15:15-Ausgleichstreffer
Wie ein Halbzeitergebnis liest sich der 15:15(9:10)-Endstand des Drittligaspiels der Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen bei der TG 88 Pforzheim. „Dabei waren wir eindeutig die bessere Mannschaft, Pforzheim haben wir nahezu in jedem Angriff ins Zeitspiel gezwungen. 28 Fehlwürfe – Torfrau, Pfosten, Latte oder ganz daneben – die technischen Fehler dazugenommen ergibt das eine Trefferquote von nur 26 Prozent“, erklärt Trainer Daniel Weinheimer das Desaster in der Offensive. Dabei stand die Abwehr prinzipiell hervorragend, machte Pforzheim das Leben schwer und durch Ballgewinne war die HSG deutlich öfter im Angriff, aber nicht in der Lage, das konsequent und zielsicher in Zählbares zu verwandeln. So stand es bei wechselnder Eintoreführung bis zur 37. Minute unentschieden. Durch zwei Treffer von Wiebke Heck und Samira Schulz zum 12:10 wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen davonzuziehen, aber drei verworfene Siebenmeter und weitere Fehlversuche ließ Pforzheim wieder aufholen, bis sich die gleiche Chance in der 54. Minute beim 15:13 ergab. Direkt danach erzielten die Gastgeber den Anschlusstreffer (14:15) und es folgten bis kurz vor Abpfiff erneut fünf torlose Minuten. Sieben Sekunden vor Abpfiff ereignete sich dann eine umstrittene Torszene mit einer für die HSG fraglichen Entscheidung des Schiedsrichtergespanns. Pforzheims Halblinke Milica Vlahovic kam frei zum Wurf und Lena Peribonio stand weder wie von der Torschiedsrichterin angezeigt im Kreis, noch hat sie die Angreiferin behindert. Dieser Wurf traf die zu dem Zeitpunkt still stehende Torhüterin Clara Bohneberg heftig im Gesicht, war aber nicht im Tor und die vielen mitgereisten Fans brachen schon in Jubel aus. Erwartet wurde eine zwar nach Abpfiff unbedeutende rote Karte oder zwei Minuten für die Pforzheimerin, aber unverständlicherweise bekam sie einen Siebenmeter zugesprochen, den Mareike Ast zum 15:15-Ausgleich verwandelte.
„Für uns ist das ganz klar ein verlorener Punkt, denn jeder einzelne ist für den Klassenerhalt enorm wichtig. Mal spielen wir eine schlechte Abwehr und werfen aber 30 Tore oder es passt wie heute die Defensive, aber wir machen die Bälle nicht rein. Zudem sind immer alle gleichzeitig schlecht oder gut, sonst wäre es mit entsprechenden Auswechlungen ja getan“, lobt der HSG-Coach trotz allem die Moral seiner Schützlinge, die sich immer bis zum Ende reinhingen. Dazu hofft er, dass er bis zum Heimspiel am 12. März gegen Wittlich die Köpfe seines Teams wieder freibekommt und mit ihm erfolgreich an der Wurfquote arbeiten kann.
HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (3/1), Baumann (2), Miltner, Lederer, Peribonio (1), Schulz (3), Heck (2), Pahl (1), Laier, Scholl (3), Nussbaumer, Strifler
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