St. Leon/Reilingen bejubelt Verbleib in der 3. Liga
21:21-Unentschieden gegen Eddersheim reicht HSG zum Klassenerhalt
Sie haben es im vorletzten Rundenspiel endlich geschafft – die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen sicherten sich mit dem 21:21(9:15)-Unentschieden gegen die TSG 1888 Edderheim am Samstag den siebten Tabellenplatz sowie ersten Nichtabstiegsrang und treten somit auch in der kommenden Saison in der 3. Liga an. Ob die Gäste künftig kein Drittligateam melden, war dabei, was die Platzierung und bei einer Niederlage drohende Relegation betrifft, völlig irrelevant. In einer aus allen Nähten platzenden Fritz-Mannherz-Halle war auf den Rängen bei den vielen Fans, aber vor allem noch deutlicher bei den Akteurinnen auf dem Spielfeld die Nervosität bei dieser wichtigen Partie greifbar.
Das äußerte sich in den Aktionen der ersten Spielhälfte, es wurden etliche freie Bälle verworfen oder die gegnerische Torfrau warm geschossen und unnötige technische Fehler gemacht. In die Defensive bekamen die Gastgeberinnen keinen Zugriff auf die konsequent ausgespielten Angriffsaktionen auf der rechten Seite der Eddersheimerinnen und vor allem auf Kreisläuferin Leonie Kaufmann, die gleich fünfmal einnetzte. „Eigentlich hätte hier unsere 5:1-Abwehr funktionieren sollen, da das nicht lief, war ich schon in der 14. Minute zu einer Auszeit gezwungen, um wieder auf die gewohnte 6:0-Variante umzustellen. Das und die schlechte Trefferquote war natürlich auch der großen Anspannung geschuldet, denn uns war klar, dass wir keinesfalls verlieren dürfen“, analysierte Trainer Daniel Weinheimer nach Abpfiff den deutlichen Rückstand von 9:15 nach 30 Minuten. Das Publikum war sichtlich enttäuscht und auch SG-St.-Leon-Vorstandsvorsitzende wie ehemalige Abwehrchefin Eva-Maria Zinser äußerte in der Spielpause ihren Unmut: „Ich dachte eigentlich beim Hinspiel in Eddersheim wäre unsere Leistung unterirdisch gewesen, aber was wir bisher heute zu sehen bekamen, toppt das noch.“
Doch die St. Leon/Reilingerinnen gewannen in Halbzeit zwei ihren Kampfgeist zurück, bekamen in der Defensive mehr Sicherheit und vor allem Jana Pahl gelang es dann gleich fünfmal die gegnerischen Abwehrreihen zu durchbrechen. Sie verkürzte im Alleingang bis zur 36. Minute auf 12:16 und Lene Peribonio erzielte im Nachschuss eines Strafwurfs von Annika Rimpf den Anschlusstreffer (16:17, 49.). Ihr gelang mit einem ihrer ansonsten sechs sicher verwandelten Siebenmeter auch direkt danach der Ausgleich zum 17:17. Die letzten zehn Minuten waren Dramatik pur, denn die Gäste legten immer einen Treffer vor und die HSG zog bis zum 21:21-Enstand umgehend nach. In der letzten Spielminute – mit Auszeiten beider Teams – galt es, den Ball zu gewinnen und bis Abpfiff sicher zu halten. Das gelang und der ausbrechende Jubel über den Ligaverbleib kannte keine Grenzen und wurde ausgiebig gefeiert.
„Es war wirklich kein schönes Spiel, das ist uns jetzt aber allen egal, meine Mannschaft hat bis zum Ende erbittert gekämpft. Ich bin sehr stolz auf die Mädels und freue mich, dass es jetzt nicht auf das letzte Spiel ankommt und wir nächste Woche zum Abschluss entspannt nach Mainz fahren können“, ist Weinheimer genauso erleichtert wie seine Schützlinge und die vielen Fans, die noch in der Halle ausharrten.
Denn Jana Pahl, Vorstandsvorsitzende der HSG, verabschiedete mithilfe von Mannschaftskameradinnen Lena Nussbaumer und Nicola Baumann sowie Damenwartin Clara Bohneberg noch Torfrau Sina Golla und Rückraumakteurin Britta Miltner, die beide berufs- beziehungsweise studienbedingt die Handballschuhe an den Nagel hängen sowie die verletzungsbedingt nie wirklich zum Einsatz gekommene Natasa Halilovic. Dazu dankte sie allen, die über die ganze Saison hinweg in verschiedenen Positionen mit vielen unterschiedlichen Aufgaben das Team unterstützt haben und zum reibungslosen Ablauf und schließlich auch zum Ligaverbleib mit beigetragen haben.
HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (6/6), Baumann, Miltner (2), C. Weschenfelder, Lederer, Peribonio (2), Schulz, Heck (2), Pahl (6), Kölmel, Klacar, Scholl (3), Nussbaumer, N. Weschenfelder