„Das war so unnötig und unser eigenes Verschulden“
HSG St. Leon/Reilingen verschenkt zwei Punkte gegen Mainz 05
Zumindest ein Punkt wäre definitiv dringewesen, den die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon Reilingen bei der 24:25 (11:9)-Niederlage an den 1. FSV Mainz 05 II am Sonntag zu Hause verschenkt haben.
Sie kamen erst in der elften Minute beim 4:4 durch Madeleine Hornstein wirklich ins Angriffspiel, lagen zuvor 1:3 hinten, zeigten aber in der ersten Spielhälfte eine neue bisher nicht gezeigte Stärke in der Abwehr. Sie machten mit ihrer 5:1-Formation dem erfolgsverwöhnten Rückraum der Rheinhessinnen, die zum Teil auch in der 2. Bundesliga auflaufen und gerne mit zweistelligen Torerfolgen glänzen, das Leben schwer. „Aber jetzt lag die Krux im Angriff, wir hatten eine Wurfquote von nur 46 Prozent, haben alleine in der ersten Halbzeit siebenmal den Pfosten angeschossen, ansonsten war natürlich die Mainzer Torhüterin Alicia Simonelli in Topform“, bestätigt Trainer Weinheimer aber auch seiner Torfrau Clara Bohneberg eine super Leistung. Ihre Keeperkollegin Melina Friedrich machte zudem im Spielverlauf zwei Siebenmeter zu ihrer Beute, die von der Mannschaft und dem Publikum frenetisch gefeiert wurden. Ab der 19. Minute beim 7:5 durch Wiebke Heck gewann die HSG Oberhand und führte beim 10:7 (26.) durch Paula Lederer erstmals mit drei Treffern. Trotz vieler Fehlwürfe hatten die zahlreichen Zuschauer bei der jetzt gezeigten Leistung die berechtigte Hoffnung, dass es nach dem Pausenpfiff beim 11:9 am Ende dann einen Heimsieg zu feiern gibt. Das bestätigte sich auch bis zum 14:11 in Minute 35 durch die vierfach erfolgreiche Madeleine Hornstein. Ab da folgte ein 7:1-Lauf der Gäste, in dem der Abwehrformation komplett die Abstimmung fehlte, der Angriff konzezeptlos agierte, nicht mit der umgestellten 5:1-Abwehr zurechtkam und erneut der Ball nicht im Tor landete. Erst beim Rückstand von 15:18 legte Weinheimer die grüne Karte zur Auszeit. Ab da liefs wieder in Abwehr und besser im Angriff, Samira Schulz erzielte zwei Anschlusstreffer zum 21:22 und 23:24. In der letzten Minute wurde es dramatisch und nervenaufreibend, denn nach Time-outs beider Teams erzielte Paula Lederer, mit fünf Treffern erfolgreichste Werferin, das Unentschieden und es waren nur noch 24 Sekunden zu spielen. Es war eigentlich unerklärlich, warum der finale erfolgreiche Angriff von Mainz nicht rechtzeitig unterbrochen wurde. „Der Gegentreffer hätte nicht sein müssen und dann waren wir einfach nicht clever genug. Es war unnötig und unser eigenes Verschulden, wir hätten mit einer besseren Wurfquote den Sack schon viel früher zumachen können“, ist Lederer am Ende allein auf dem Spielfeld einfach nur enttäuscht, dass nicht mal ein verdientes Unentschieden rausgesprungen ist. Sie hofft wie ihr gesamtes Team auf zahlreiche Fans nächste Woche zur Unterstützung in der vergleichsweise nahen Rodgaustrom-Arena gegen den bekannten Gegner der vergangenen Saison.
HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Scholl (2), Klacar, Lederer (5/2), Merten, Hornstein (3), Pahl (2), Heck (3), C. Weschenfelder, Schulz (4), Engeln, Baumann (1), Rimpf (4/1)