Wieder ein Krimi in Rodaustrom-Arena – diesmal ohne Happy End
HSG St. Leon/Reilingen verliert auswärts gegen Rodgau Nieder-Roden
Bei der unnötigen 20:23 (10:9)-Auswärtsniederlage der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden ist die Versuchung groß, einfach den Spielbericht von der letzten Heimbegegnung gegen Mainz 05 II zu übernehmen.
Denn wieder legte die HSG einen souveränen Start hin, führte 3:0 und brachte durch aufopferungsvolle Abwehrarbeit die Hessinnen zur Verzweiflung, zwang sie da schon zur Auszeit und sie erzielten anschließend erst in der 10. Spielminute das erste Tor. Nach einem weiteren 3:1-Lauf zum 6:2 hätten aber locker schon zwölf Treffer der St. Leon/Reilingerinnen zu Buche stehen können, denn die schlechte Wurfquote zog sich erneut durch die gesamte Partie, die nach dem Pausenpfiff sonst schon entschieden hätte sein können. Trainer Daniel Weinheimer verordnete von Beginn an Christine Burgard, erfolgreichste Torschützin der Staffel, durch Nicola Baumann Manndeckung, seine anderen Akteurinnen verteidigten ebenso wirkungsvoll, sodass die Gastgeber fast schon angesäuert wirkten. Dennoch drehten sie den Spieß mit einem 6:1-Lauf, gingen in der 27. Spielminute erstmals in Führung und gerieten bis zum Abpfiff nicht mehr ins Hintertreffen. Beim Halbzeitstand von 10:9 hatten die mitgereisten Fans noch die Hoffnung, dass die HSG-Akteurinnen, wenn sie aus der Kabine kommen, wieder wie zu Beginn loslegen würden, doch es gelang ihnen lediglich noch einmal der Ausgleich zum 18:18 (53.) durch Celine Weschenfelder und dem 19:20-Anschluss (55.) durch die zusammen mit Madeleine Hornstein erfolgreichste Torschützin, Jana Pahl. Nur der kämpferische Wille am Ende und der siebte Feldspieler reichten nicht, die 20:23-Niederlage zu verhindern. „Unsere Abwehr war super beweglich und effektiv, aber wir setzen im Angriff momentan das Besprochene nicht um und haben dazu eine unterirdische Trefferquote“, bringt es Pahl auf den Punkt und auch Weinheimer hadert mit den inzwischen vier verschenkten Punkten: „Wir waren klar die bessere Mannschaft, in der Defensive ging der Matchplan zu hundert Prozent auf, die zum Teil kopflosen Angriffsaktionen sind auch für mich unverständlich.“ Dies zu unterlassen, könne man auch nicht wirklich trainieren, dennoch werde er einen Weg finden, seine Schützlinge für das nächste Heimspiel gegen Leihgestern aufzubauen und vorzubereiten, um wieder auf die Erfolgsspur zu kommen und die Sicherheit im Abschluss wie zum Saisonbeginn zurückzugewinnen.
HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Scholl (1), Hofmann, Klacar, Lederer (2/1), Hornstein (4), Pahl (4), Heck, C. Weschenfelder (2), Schulz (3), Engeln, Baumann (2), Rimpf (2/1)
led