3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – Fortuna Düsseldorf 1895

HSG baut Abstand zur zweiten Tabellenhälfte weiter aus

Doppelter Punktgewinn gegen Fortuna Düsseldorf 

Es war keinesfalls ein Selbstläufer, sondern ein erfolgreicher Kampf mit glücklichem Ende, beim 30:27-Erfolg der favorisierten Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in der Drittligapartie gegen Fortuna Düsseldorf 1895. Beim  optimistischen Halbzeitstand von 17:11 hätten sich dies die wenigen Fans in der Halle – die meisten saßen wohl auf dem Sofa vorm Fernseher bei den EM-Finals – bestimmt anders gewünscht. Und auch Trainer Daniel Weinheimer raufte sich sicher angesichts der ohnehin vielen Ausfälle die Haare, da noch weitere folgenschwere im Rückraum dazukamen: “Wie sollten wir das kompensieren, da waren keine weiteren Alternativen mehr. Ich wusste vor dem Spiel nicht, dass Paula Lederer solche Schmerzen in der Schulter hat und nicht einsatzbereit ist und ich hoffe, dass bei Jana Pahl nichts kaputt ist im Knie.” Diese lief in der Anfangsphase mit den Gegnerinnen zurück, hat sich beim Versuch, a den Ball zu kommen, das Knie verdreht und war nicht mehr in der Lage weiterzuspielen. Dabei ist unbedingt erwähnenswert, dass sich sofort die Düsseldorfer Physiotherapeuten um sie gekümmert hat – sicher nicht selbstverständlich und eine Werbung für das Miteinander im Handballsport! 

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel völlig offen, dann sorgte Celina Weschenfelder, mit sieben Treffern erfolgreichste und sicherste Torschützin, mit einem Dreierpack für die 6:5-Führung, die oft knapp, aber bis zum Ende Bestand hatte. In der ersten Halbzeit baute die HSG das Spiel breit auf, suchte ihre Chancen mit Erfolg über die Außen und führte beim Pausenpfiff verdient 17:11. Das funktionierte auch anfangs der zweiten Hälfte, aber dann machte der Rückraum das Spiel eng, kam meist nur über die Mitte und führte die erfolgreiche  Strategie der ersten Spielhälfte nicht mehr fort. Er produzierte dadurch nicht nur viele technische Fehler, sondern auch etliche Fehlpässe und -versuche. Obwohl die kompakte Düsseldorfer 6:0-Abwehr zu Würfen aus der zweiten Reihe einlud, war da niemand, der das umzusetzen vermochte und der Ball wurde auch nicht wie zuvor weiter auf außen oder zum Kreis laufen gelassen. Das ermöglichte den Rheinländerinnen, ausgestattet mit viel Kampfgeist, auf ein Tor zum 22:21 in der 47. Minute heranzukommen. Herausragend dabei Leonie Heinrichs, die nicht frühzeitig angegangen wurde, unbehelligt vor der St. Leon/Reililinger Abwehr aus dem rechten Rückraum hochstieg, die Ecke von Keeperin Clara Bohneberg vorauszuahnen schien und insgesamt 13-mal einnetzte. Durch ein rechtzeitiges Besinnen auf die erfolgversprechenden Alternativen drehten die HSGlerinnen das Spiel dennoch innerhalb von 30 Sekunden durch Kreisläuferin Nicola Baumann und zweifach durch Rechtsaußen Madeleine Hornstein zur vermeintlichen Vorentscheidung beim 25:21 und zwangen die Gäste zur Auszeit. “Samira Schulz fand den richtigen Abstand aus der zweiten Reihe zum Wurferfolg zur Abwehr nicht, für Leonie Scholl und Cathrin Hofmann war die Defensivreihe im Eins-gegen-eins zu stabil ebenso wie für Nicole Weschenfelder, die aber ein gutes Spiel machte, da sie den Blick auf ihre Mitspielerinnen bewahrte sowie keine Fehlwürfe und technische Fehler produzierte”, analysiert Weinheimer die Situation im Rückraum und warum es beim 25:23 erneut eng wurde. Eine dafür prädestinierte Option wäre die nicht einsatzbereite Paula Lederer gewesen, die dennoch kalt von der Bank  alle sechs Siebenmeter souverän und schnörkellos verwandelte und damit auch beim Zittern in den letzten Spielminuten zweimal die Dreitoreführung wiederherstellte, zuletzt beim 28:25. Froh über den erkämpften doppelten Punktgewinn, mit sich und der gezeigten Leistung nicht wirklich zufrieden, dazu besorgt um die Verletzten, waren alle Akteurinnen nach Abpfiff beim 30:27-Heimsieg äußerst erleichtert. So auch Celina Weschenfelder: “Wir haben das in der ersten Halbzeit wirklich gut gemacht, den Rückschlag mit Janas Ausfallen verkraftet, dann hat man gemerkt, dass die Kräfte nachließen, die Halbzeitpause kam zum richtigen Moment. Wir sind dann trotzdem eingebrochen, waren aber rechtzeitig wieder präsent, in den richtigen Momenten da, haben verdient gewonnen und sind einfach nur glücklich, diese zwei wichtigen Punkte auf unser Konto zu schreiben.”

HSG: Bohneberg, Friedrich, Kappelar, N. Weschenfelder (1), Nussbaumer, Scholl, Hofmann (2), Klacar, Lederer (6/6), Hornstein (4), Pahl, Heck (3), C. Weschenfelder (7), Schulz (4), Baumann (3)

led

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