„In der wichtigen Phase zu alter Stärke zurückgefunden“
St. Leon/Reilingen gelingt Lucky Punch in der Schlussminute
„Den Sieg haben wir nur gemeinsam geschafft und genauso müssen wir in die nächsten Spiele reingehen. Mit Mut, Wille und Kampfgeist, dann können wir noch viele mehr besiegen“, befand Lena Nussbaumer nach dem knappen 28:29 (12:10) – Auswärtssieg der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen bei der HSG Stuttgart-Metzingen 2. Dabei sah es über weite Strecken der Spielzeit nach einer weiteren Niederlage für das Team um Trainer Daniel Weinheimer aus.
Die Stuttgarterinnen erwischten einen guten Start und gingen früh durch Patrizia Schenker, mit zehn Treffern beste Torschützin der Partie, in Führung bis Melissa Engeln nach drei Minuten mit einem schönen Schlagwurf zum 1:1 für die Gäste einnetzte. Diese agierten jedoch mit zu wenig Tempo im Angriff, fabrizierten unnötige Ballverluste und ermöglichten es der jungen Mannschaft aus Stuttgart-Metzingen im Laufe der ersten Hälfte auf fünf Zähler davonzuziehen. Beim Stand von 12:7 in der 25. Spielminute nutzte Coach Weinheimer eine Auszeit der Gastgeberinnen, um seine Mannschaft nochmal für die Endphase der ersten Halbzeit einzustellen. Die Abwehr stand besser und nach vorne ging es mit deutlich mehr Geschwindigkeit und guten Anspielen von Nicole Weschenfelder an Kreisspielerin Nussbaumer, die mit einem überragenden Drei Tore-Lauf zum 12:10 Halbzeitstand stellte.
Mit unveränderter Aufstellung starteten die St. Leon/Reilingerinnen in die zweite Hälfte und kamen durch einen verwandelten Siebenmeter von Lisa Haupt, mit insgesamt sechs Siebenmetertoren zuverlässige und beste Torschützin der Gäste, auf 12:11 heran. Aber die Schwäbinnen konterten prompt und erspielten sich innerhalb von wenigen Minuten mit einem Drei Tore-Lauf eine 15:11 Führung, die sie bis zur 40. Spielminute auf 19:13 ausbauten und Trainer Weinheimer zum Legen der Auszeitkarte zwang. Es entwickelte sich nun ein regelrechter Handballkrimi, denn im weiteren Verlauf der Begegnung kamen die Gäste durch schön herausgespielte Tore, vier davon durch Madeleine Hornstein, auf 26:24 in der 54. Spielminute heran. Es folgten zwei unglückliche Zeitstrafen für die Frauen aus St. Leon/Reilingen innerhalb von nur 15 Sekunden in der 55. Spielminute und die zahlreichen Gästefans dachten knapp zwei Minuten in doppelter Unterzahl bedeutete die Vorentscheidung zu Gunsten der Heimmannschaft. Doch die Badenerinnen überstanden dies ohne den Anschluss zu verlieren und mit zwei Toren in Folge netzte eine überglückliche Jana Pahl, die nach zehnmonatiger Verletzungspause endlich wieder mit am Start war, zum 28:27 in der 59. Spielminute ein: „In der wichtigen Phase haben wir zu alter Stärke zurückgefunden. Jeder war überzeugt, dass wir die Punkte mit nach Hause nehmen. Da wurde nicht mehr nachgedacht sondern einfach gespielt, das hat nur noch Bock gemacht.“ Und so gelangen N. Weschenfelder zum 28:28 und Annika Rimpf zum 28:29 neun Sekunden vor Schluss die Tore zum etwas glücklichen aber durchaus verdienten, umjubelten Auswärtssieg.
HSG: Friedrich, Bohneberg, N. Weschenfelder (2), Haupt (6/6), Nussbaumer (4), Scholl (2), Hofmann (1), Vogl, Klacar, Hornstein (4), Pahl (4), C. Weschenfelder (1), Engeln (2), Baumann (1), Rimpf (2)
Nächstes Spiel: HSG St. Leon/Reilingen – HC Erlangen, Samstag, 9. November, 18.00 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen