HSG mit neuem Elan in der Vorbereitung für 20/21

St. Leon/Reilingen bereitet sich auf schwierige Badenliga-Saison vor

Mit neuem Schwung und neuem Trainer sowie einem etwas veränderten Kader bereiten sich die Badenliga-Handballer der HSG St. Leon/Reilingen auf die Verbandsrunde 20/21 vor. Durch die coronabedingte ausgedehnte Pause wurde die Handballgemeinde auf eine harte Probe gestellt, musste man doch sehr lange auf den Handballsport, sowohl als Spieler als auch als Zuschauer verzichten. Nachdem zwischenzeitlich ungewiss war, wie und ob überhaupt die Saison 20/21 gespielt werden kann, herrscht nun Klarheit, dass es am 20. September mit der Badenliga-Saison losgeht. Bis dahin muss von organisatorischer Seite noch einiges getan werden, um auch wieder mit Zuschauern den Spielbetrieb möglichst reibungslos anlaufen zu lassen. Neben der Organisation im Umfeld steht natürlich in erster Linie die Mannschaft im Fokus, sich optimal auf die kommende Runde vorzubereiten. Seit Juni befindet man sich in der Vorbereitungsphase, anfangs in Kleingruppen und individuell, inzwischen auch wieder im Mannschaftsgefüge. Das HSG-Team erfuhr einige personelle Änderungen, konnte man doch durch Neuzugänge den Kader wesentlich vergrößern und somit eine breitere Basis schaffen. Dies wird auch nötig sein, denn mit diesmal 30 Spielen wurde die Spieleanzahl aufgrund des Mehraufstiegs und des Nichtabstiegs um vier Spieltage erweitert. So wird es wichtig sein, eine solide Grundlage vor allem im konditionellen Bereich zu legen und sich auch im spielerischen Bereich mit mehr Varianten sowohl in der Offensive als auch in der Defensive auszustatten. In mehreren Trainingsspielen werden Abstimmung und Spielverständnis untereinander gefördert und auch die Zusammenarbeit im Defensivverhalten stabilisiert, um somit möglichst optimal in die Runde zu starten.

Erste Aufschlüsse geben schon verschiedene Vorbereitungsspiele, unter anderem am vergangenen Samstag gegen die TSG Ketsch. Die erste Halbzeit verlief ziemlich ausgeglichen. Die HSG-Offensive tat sich sehr schwer mit der kompakten 6:0-Defensive der TSG Ketsch. Zu breit waren die Angriffe angelegt und man fand nur wenige Lücken in des Gegners Abwehr. Wenn sich dann Chancen erarbeitet wurden, wurden diese teilweise sehr unkonzentriert vergeben. Die TSG kam mit relativ einfachen, aber effektiven Angriffszügen zu ihren Toren und bis zur Pause blieb es beim Unentschieden. Nach dem Seitenwechsel setzte sich aber das dynamischere Spiel der HSG durch. Schnelles Umschalten von Defensive auf Offensive, gelungene Kombinationen über den Kreis brachten eine 5-Tore-Führung, weil auch die Abwehr der HSG in den ersten 10 Minuten des zweiten Durchgangs nur einen Treffer zuließ. Überhaupt gefiel das HSG-Team in der zweiten Spielhälfte durch sein schnelles Spiel, blieb auch im Abschluss konzentrierter und kam am Ende zu einem ungefährdeten 25:20 Erfolg.

Neu-Trainer Martin Schnetz stellte sich folgenden Fragen und gab sein Statement dazu:

1. Wie war dein erster Eindruck von der Mannschaft?

Mein erster Eindruck war, dass es eine junge sympathische Mannschaft ist, die auch bereit ist, an sich zu arbeiten. Der Zusammenhalt im Team passt zu hundert Prozent. 

2. Wie bist du aufgenommen worden (von der Mannschaft und dem Umfeld)?

Ich bin sehr freundlich aufgenommen worden. Das Team zieht gut mit und versucht, meine Vorstellungen umzusetzen. Das Umfeld gibt mir jede gewünschte Unterstützung. Dieser Eindruck war auch ausschlaggebend für mich, zur HSG zu wechseln.

3. Was sind deine Vorstellungen von der Vorbereitungsphase?

Kurz zusammengefasst: Hart arbeiten und Schritt für Schritt Fortschritte machen. Für mich war es auch wichtig, die Mannschaft richtig kennenzulernen, die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen zu sehen. Man kann nicht jede Mannschaft in ein starres Trainerkonzept zwängen. Wir Trainer müssen das Beste aus den gegebenen Umständen herausholen. 

4. Inwiefern beeinflusste Corona die Vorbereitung?

Corona ist allgegenwärtig! Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und versuchen sehr verantwortungsvoll damit umzugehen. Das ist natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden. Wir haben für die Anfangsphase Konzepte für das Training ohne Körperkontakt gemacht, Hygienekonzepte erstellt und befolgt und auch immer mit der Mannschaft darüber gesprochen. Zudem sind bislang zwei geplante Testspiele ausgefallen. Wir müssen auch akzeptieren, dass mehrere Spieler aus Sorge um Angehörige derzeit nicht an der Vorbereitung teilnehmen. Trotzdem sind wir sehr froh, wieder Handball spielen zu dürfen und hoffen, dass dies auch so bleibt.

5. Wie sieht dein Vorbereitungsprogramm aus?

Ich denke, da unterscheide ich mich nicht so sehr von meinen Trainerkollegen. Zu Beginn wurde viel an der Athletik gearbeitet. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt auf den handballerischen Fähigkeiten. Wir machen viel Kooperation in der Kleingruppe und studieren verschiedene Abwehrkonzepte, um in der Runde flexibel agieren zu können. Um nach der langen Pause wieder die nötige Spielpraxis zu erlangen, haben wir insgesamt zehn Vorbereitungsspiele. Hinzu kommt ein kurzes Trainingslager Ende August.

6. Worauf legst du großen Wert?

Der Teamgedanke ist in unserem Sport sehr wichtig. Um als Mannschaft Erfolg zu haben, muss sich jeder Einzelne den Zielen des Teams unterordnen. Ich versuche, die Spieler einzeln und als Team weiterzuentwickeln. Natürlich will ich mit dem Team mittelfristig möglichst viele Erfolge feiern und diese Einstellung erwarte ich auch von jedem Spieler.

7. Wie zufrieden bist du mit der Vorbereitung und mit Zustand und Einsatz der Mannschaft? Bist du mit der Kaderzusammensetzung zufrieden?

Der Einsatz der Mannschaft ist super. Natürlich sind wir noch lange nicht in dem Zustand, den ich mir vorstelle. Daran arbeiten wir jede Woche. Was den Kader angeht, haben wir glücklicherweise auf fast allen Positionen einige Alternativen und einen gesunden Wettbewerb.

Marius Meyer (HG O/S) am Kreis und Carsten Frank (TSV Malsch) im Rückraum sind handballerisch und menschlich eine echte Verstärkung. Mit Lucas Gartner (HG O/S) haben wir noch einen der besten Linksaußen der Liga. Wir hoffen, dass er spätestens zur Rückrunde nach seinem Kreuzbandriss wieder spielen kann.

Auf unserer Wunschliste steht noch ein erfahrener, wurfstarker Rückraumspieler.

8. Welche Vorbereitungsspiele hattet ihr schon und welche Schlüsse konntest du daraus ziehen. Wie bist du mit dem bisherigen Offensiv- und Defensivverhalten zufrieden?

Bisher haben wir zweimal gegen die TSG Ketsch und gegen die starken A-Jugendteams der HG Oftersheim/Schwetzingen und der TSG Friesenheim gespielt. Dabei haben wir einige einstudierte Dinge gut umgesetzt. Allerdings haben die Spiele auch noch einige Baustellen offenbart. Die neu formierte Abwehr muss sich noch finden und die 6:0-Abwehr verinnerlichen.

9. Was sind deine Zielsetzungen für die Runde 20/21?

Für uns geht es in erster Linie um den Klassenerhalt. Wenn man sich die Vorjahrestabelle und die neu formierte Badenliga anschaut, weiß man, dass es kein Selbstläufer wird, drei Teams hinter sich zu lassen. Diesen Kampf werden wir ab dem ersten Spiel zu hundert Prozent annehmen.

10. Welche persönlichen Wünsche hast du für die Runde 20/21?

Ich wünsche mir vor allem, dass die Runde reibungslos zu Ende gespielt werden kann und dass wir alle gesund bleiben.

Es wäre auch schön bald wieder vor Publikum spielen zu dürfen.

Natürlich wünsche ich mir auch möglichst viele Siege gemeinsam mit meinem Team feiern zu dürfen.

Mit viel Verve, einer optimistisch ausgerichteten Konstellation für die Runde 20/21 und einem engagierten HSG-Team wird also Neu-Trainer Martin Schnetz mit seinem Co-Trainer Jonathan Winter die sicherlich schwierige Runde 20/21 angehen. Man kann dem gesamten HSG-Team viel Erfolg wünschen, verbunden damit, dass das gesamte Team gesund und von größeren Verletzungen verschont bleibt.

krau

Hintere Reihe von Links: Yannick Benetti, Julian Bahr, Janosch Menger, Marcel Impertro

Mittlere Reihe von links: Physio Eberhard Hähnel, Lucas Gartner, Tim Barth, Felix Scholl, Florian Hühn, Fabio Kief, Oliver Schmitt, Trainer Martin Schnetz, Co-Trainer Jonathan Winter

Vordere Reihe von links: Christian Decker, Marius Meyer, Maximilian Jacobs, Hagen Gutland, Maximilian Winter, Lucas Glogowski, Joshua Antl

Es fehlen: Marian Benetti, Fabian Manke, Carsten Frank, Andreas Rausch

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