HSG hätte Unentschieden verdient
Wieder einmal musste das HSG-Team mit einer Rumpftruppe im Auswärtsspiel bei der SG Pforzheim/Eutingen 2 antreten. Dass die Kampfmoral der HSG bei der 31:33 (14:19) Niederlage nicht belohnt wurde, war ein kleiner Wermutstropfen. Dezimiert durch krankheits- und coronabedingte Ausfälle imponierte dieses Team aber durch einen famosen Einsatz und Kampfeswille. Im vierten Spiel innerhalb einer Woche bot das mit einer tollen Einstellung spielende HSG-Team dem Gegner Paroli bis zur letzten Minute. Obwohl die SG eine volle Bank hatte, bestückt mit zahlreichen A-Jugendspielern aus der Bundesligatruppe, hielt die HSG auch konditionell dagegen, verblüffte den Gegner ein ums andere Mal mit temporeichem Spiel und war drauf und dran, einen Punkt mitzunehmen. Wichtig war dabei, dass die Gäste stets klaren Kopf behielten und immer wieder das Tempo dosierten. HSG-Trainer Schnetz meinte vor dem Spiel: „Meine Erwartungen sind gedämpft. Wir versuchen, alles, was in unserer Kraft liegt, umzusetzen. Wir müssen das Tempo rausnehmen und geduldig spielen.“ Und abgesehen von einigen wenigen Phasen hielt sich das HSG-Team an die vorgegebene Marschroute. Ausschlaggebend war jedoch der große Rückstand zur Halbzeit, wobei dann bei der Aufholjagd im zweiten Durchgang wohl doch das letzte Quäntchen Glück und Kraft fehlte.
Die Gastgeber legten von Spielbeginn ein flottes Tempo vor. Sehr dynamisch vorgetragene Angriffsaktionen und beherzte Torwürfe setzten die HSG-Defensive gewaltig unter Druck. Schnell ging die SG mit 5:2 in Führung. Die HSG-Offensive fand aber schon zu Beginn Lücken in der Abwehr der Gastgeber, spielte geduldig und überlegt, war aber im Abschluss recht unglücklich, vergab man doch in dieser Anfangsphase bereits vier klare Torgelegenheiten. Weiter drückten die Gastgeber aufs Tempo, nutzten jeder kleine Nachlässigkeit der HSG und waren sowohl aus dem wurfstarken Rückraum, als auch über den Kreis erfolgreich. Während die SG auch mit Tempogegenstößen, geschuldet durch technische Nachlässigkeiten seitens der HSG, zu einfachen Toren kam, musste sich das HSG-Team gegen die aggressive, bewegliche SG-Defensive jeden Treffer hart erarbeiten. Und da die SG technisch ohne Fehler spielte, kam das HSG-Team auch nicht zu einfachen Tempogegenstoßtoren. Und im gesamten ersten Durchgang fand die HSG-Defensive keine adäquaten Mittel, die dynamischen Angriffsaktionen der Gastgeber zu stoppen. Einzig der HSG-Torhüter verhinderte durch zahlreiche Paraden einen höheren Rückstand. Zur Pause stand es 19:14 für die SG.
Dieser 5-Tore-Abstand hatte mehr oder weniger lange Zeit auch in der zweiten Spielhälfte Bestand. Die HSG-Offensive fand nun mehr und mehr effektive Mittel, um die SG-Defensive in Verlegenheit zu bringen. Man agierte geduldig, kombinierte technisch sauber und war auch im Abschluss wesentlich konzentrierter. Eine zu passive und zögerliche HSG-Defensive ermöglichte es den Gastgebern aber immer wieder, durch einfache Kreuzbewegungen und Anspiele an den Kreis zu kontern. So blieb es über 23:18 und 26:21 beim Fünf-Tore- Vorsprung der Gastgeber (49. Minute). Was jedoch niemand erwartete: Die HSG legte in den letzten 10 Minuten noch eine Schippe drauf. Die Defensive wirkte nun aggressiver, unterband das Offensivspiel der SG sehr konsequent und der Gegner war sichtlich konsterniert. Die Angriffsaktionen der HSG wurden nun sehr dynamisch und mit viel Übersicht vorgetragen. Durch gekonnte Kombinationen und effektive Einzelleistungen kam das HSG-Team Tor um Tor heran und hatte beim 29:28 den Anschlusstreffer erzielt. Den Ausgleich vergab man dann leichtfertig durch das Auslassen einer klaren Torchance. Und auch beim 30:29 war noch die Möglichkeit zum Ausgleich, doch hier fehlte das berühmte Quäntchen Glück. Am Ende stand eine recht unglückliche 31:33 Niederlage, bei der leider der aufopferungsvolle Einsatz und die tolle Kampfmoral des HSG-Teams nicht belohnt wurden. Ein Punktgewinn wäre hochverdient gewesen.
Die Mannschaft und die Tore: Unser, Winter; Rausch (4), Impertro (3), Hufnagel (1), Antl (3), Koffemann (3), Benetti Y. (3), Bahrt (1), Decker (7/4), Frank (6), Bahr.
HSG-Trainer Schnetz nach dem Spiel: „Wir haben aufopferungsvoll gekämpft und auch gut gespielt. Leider konnten wir in der ersten Hälfte das Tempospiel der SG nicht effektiv unterbinden. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
In der nun folgenden K.o.-Runde trifft das HSG-Team am kommenden Wochenende auf den alten Bekannten, die SG Heddesheim.
Krau