HSG St. Leon/Reilingen auch in Rot ohne Chance
In der vollbesetzten Roter Sporthalle war beim mit viel Spannung erwarteten Derby zwischen dem TSV Rot/Malsch und der HSG St. Leon/Reilingen ziemlich früh die Spannung raus. Für die tolle Stimmung, die in der Halle herrschte, sorgte vor allem das Team der Gastgeber, die sich von Spielbeginn an sehr einsatzfreudig und hoch konzentriert zeigten und somit der HSG schon sehr früh den Wind aus den Segeln nahmen. Das HSG-Team bekam während der gesamten Begegnung überhaupt keinen Zugriff auf das Spielgeschehen und steckt offensichtlich in einer tiefen Krise, präsentierte sich vor allem im spielerischen Bereich erschreckend schwach und ließ auch über weite Strecken Einsatz und Engagement vermissen. Zu löchrig und unsortiert agierte die Defensive und zu ideenlos und teilweise recht harmlos wirkten die Angriffsbemühungen.Auch verstand es das recht desolat wirkende HSG-Team nicht, sich energisch gegen die sich schon früh abzeichnende drohende Niederlage zu stemmen, fiel in eine beinahe schon lethargisch wirkende Spielweise und man hatte nie das Gefühl, dass man etwas Adäquates der Heimmannschaft entgegensetzen konnte. Die Gastgeber waren in der gesamten Partie die spielbestimmende Mannschaft und ließen nie Zweifel aufkommen, wer als Sieger die Halle verlassen würde.
Schon die ersten Spielminuten deuteten den weiteren Spielverlauf an. Die Gastgeber starteten mit sehr viel Tempo und Dynamik in der Offensive, machten viel Druck auf die HSG-Defensive und waren auch im Abschluss sehr erfolgreich. Schnell stand es 3:0, weil auch der gut aufgelegte Torwart des TSV gleich drei Torwürfe der HSG parierte. Die eher suboptimale Wurfausbeute der Gäste zog sich wie schon zu Spielbeginn durch die gesamte Partie. Auf der anderen Seite zeigte der nicht minder gut aufgelegte Keeper der HSG, dass der Abstand nicht schon sehr früh zu groß wurde. Spielbestimmend war weiterhin der TSV. Sehr strukturiert aufgebaute Angriffe, kernige Würfe aus der zweiten Reihe bereiteten der oftmals unsortierten und zu passiv agierenden HSG-Defensive erhebliche Probleme. Der TSV stellte eine sehr kompakte, bewegliche 6:0 Defensive und störte frühzeitig das Angriffsspiel der HSG, das allerdings viel zu breit angelegt war und über weite Strecken des Spiels den Zug zum Tor vermissen ließ. Die Gastgeber kamen teilweise recht ungehindert zu ihren Torgelegenheiten, die dann auch recht effektiv genutzt wurden. Beim 9:4 hatten sie schon eine 5-Tore-Führung. Das HSG-Team fand keine Mittel gegen die sehr überlegt spielenden Gastgeber, die Angriffsbemühungen blieben oftmals Stückwerk und vor allem die Defensive stand auf verlorenem Posten gegen die dynamischen Angriffe des TSV. Zur Pause stand es schon 16:7 für den TSV.
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Gastgeber nahtlos an ihr erfolgreiches Spiel des ersten Durchgangs an. Der TSV zog ein sehr variables Angriffsspiel auf, war auf allen Positionen erfolgreich und forcierte nun auch das Spiel über den Kreis. Aber vor allem der starke Rückraum der Gastgeber glänzte immer wieder durch sehr kernige und platzierte Torwürfe, weil auch die Defensive der HSG viel zu passiv und unsortiert agierte. In der Offensive wirkte das Spiel der HSG viel zu pomadig, man ging nicht konsequent die Nahtstellen der TSV-Defensive an und blieb in der Offensive viel zu ineffektiv, weil auch die Angriffe viel zu breit angelegt waren und die Durchschlagskraft vollkommen fehlte. Erst als der Vorsprung des TSV beim 19:9 auf 10 Tore angewachsen war, kam so etwas wie ein kleiner Hoffnungsschimmer auf eine Resultatsverbesserung bei der HSG auf, als man auf 19:13 verkürzte. Doch schnell rückte der TSV die Verhältnisse wieder gerade, erhöhte auf 23:14. Die Gastgeber dominierten bis zum Schlusspfiff mit ihren schnellen Ballpassagen, ihrem variantenreichen Spiel und ihrer sehr beweglichen Defensive. Am Ende musste das HSG-Team eine weitere herbe, auch in dieser Höhe verdiente 15:27 Niederlage hinnehmen. Man wird nun in den nächsten Trainingseinheiten Ursachenforschung betreiben müssen, um am nächsten Wochenende beim nächsten Derby gegen Plankstadt ein anderes Auftreten und eine andere Einstellung des HSG-Teams zu sehen.
HSG-Spieler Carsten Frank meinte nach der Begegnung: „Unser Spiel ist viel zu breit angelegt, es wird nur quer gespielt und kein Druck auf die Nahtstellen ausgeübt. Wir waren auch von Anfang an nicht wach in der Abwehr. Der TSV hat mit Leidenschaft gespielt, das hat bei uns gefehlt.“
Die Mannschaft und die Tore: Unser, Bertram; Anschütz (2), Grünholz, Netscher (1), Koffemann, Benetti, Decker (4/2), Geiss, Fink (2), Menger (3), Frank, Schwechheimer (3) und Antl.
krau