HSG St. Leon/Reilingen unterliegt deutlich
Immer prekärer wird die Tabellensituation in der Badenliga für die HSG St. Leon/Reilingen. Nach der erneuten Heimniederlage gegen den TV Hardheim und dem gleichzeitigen Heimsieg der TSG Dossenheim beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer schon sechs Punkte. Beim 24:30 für die Gäste hielt das HSG-Team über weite Strecken der ersten Hälfte mit, vergab aber eine bessere Ausgangslage durch individuelle und teilweise fahrige Aktionen. HSG-Trainer Schnetz meinte vor dem Spiel: „Wir sind zwar Außenseiter, aber wir müssen auch solch ein Spiel mal gewinnen. Wir müssen eine aktive Abwehr stellen und Tempo machen. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, müssen wir unsere Heimspiele gewinnen.“ Bekannt war von vornherein, dass es auf eine stabile, bewegliche, aggressive Defensive ankommen wird, denn der TV H stellt einen bekanntlich starken Rückraum mit wurfgewaltigen Rückraumschützen. Dies sollte ein entscheidender Faktor sein für die gesamte Begegnung, denn in Sachen Rückraum hatte der TV H deutliche Vorteile und dies nutzten die Gäste auch sehr effektiv aus.
Beide Teams begannen recht flott, wobei das HSG-Team schon in der Anfangsphase gleich einige Fehlwürfe produzierte. Dies sollte sich leider über die gesamte Spielzeit hinziehen. Der TV H zeigte schon von Spielbeginn an, wo seine Stärken liegen. Mit druckvollen Angriffsaktionen brachten sie überwiegend den starken Rückraum ins Spiel. Die HSG verstand es zunächst, durch eine aufmerksame Abwehrarbeit den TVH-Rückraum einigermaßen in Schach zu halten. Gegen die zunächst offensive 4:2 Defensive der Gäste fand das HSG-Team die sich bietenden Lücken und so konnte man das Spiel bis zum 3:3 offen gestalten. Weiterhin spielten die Gastgeber geduldig und kamen auch durch gelungene Kombinationen zu ihren Toren. Bis zum 7:8 hielt man den Anschluss. Nach dem Umstellen der Gäste auf eine 6:0 Abwehrformation tat sich das HSG-Team zusehends schwer, sich entscheidend durchzusetzen. Zu breit war das Spiel langelegt und man spielte mit viel zu wenig Zug zum Tor. Auch verzettelte man sich zu sehr in Einzelaktionen, was die kompromisslose TVH-Defensive konsequent unterband. So kam beim HSG-Team selten ein effektiver Spielfluss zustande, was es den Gästen leicht machte, diese Bemühungen zu unterbinden. Der TVH hingegen spielte sehr dynamisch, brachte immer wieder den wurfgewaltigen Rückraum ins Spiel, gegen den die oft zu passive HSG-Defensive nicht die richtigen Mittel fand. Bis zum Halbzeitpfiff legten die Gäste ein 9:15 vor.
Nach dem Seitenwechsel stellte die HSG auf eine 5:1 Abwehrformation um, um den Spielfluss des Gegners effektiver zu unterbinden. Dies brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg, denn der TVH war weiterhin aus dem Rückraum erfolgreich. Nach und nach sollte sich aber die Maßnahme für das HSG-Team auszahlen. Mehr und mehr schaffte man es, das Spiel der Gäste entscheidend zu stören. Endlich wirkte die Defensive kompakter und aggressiver, man kam zum einen oder anderen Ballgewinn und spielte auch in der Offensive recht überlegt. Beim 16:18 war man auf zwei Tore herangekommen und war drauf und dran, dem Spiel eine Wende zu geben. Leider ließ man gerade in dieser entscheidenden Phase einige klare Torgelegenheiten aus und konnte auch eine 6:4 Überzahl nicht konsequent nutzen. Auch führten einige Nachlässigkeiten und technische Fehler dazu, dass der TVH durch Gegenstöße wieder auf 18:23 erhöhen konnte. In der Schlussphase waren es dann die Gäste, die mit ihrem reiferen Spiel ihre Chancen nutzten und der HSG eine bittere 24:30 Niederlage beibrachten.
Die Mannschaft und die Tore: Köhler, Bertram; Anschütz (6), Grünholz, Netscher, Koffemann (2), Decker (1/1), Geiss, Fink (4/1), Menger (4), Frank (6/2), Antl, Schwechheimer (1).
krau