HSG St. Leon/Reilingen unterliegt TV Eppelheim knapp
„Schlimmer geht’s nimmer, mir fehlen die Worte“, war die Aussage von HSG-Trainer Schnetz nach dem Heimspiel am vergangenen Sonntag. Die Voraussetzungen für die HSG waren vor dem Spiel klar: Man wollte mit einem Heimsieg sich aus der prekären Lage etwas Luft verschaffen und die ersten Pluspunkte einsammeln. Das sah über weite Strecken der Begegnung auch danach aus. Doch es kam leider ganz anders. Die äußerst unglückliche 25:26 (12:10) Niederlage der HSG im Verbandsligaspiel gegen den TV Eppelheim hatte einige schicksalhafte Faktoren. Da war eine gewisse Nervosität bei der HSG zu spüren, es herrschte in der zweiten Spielhälfte eine Torflaute von 10 Minuten, als sich das HSG-Team einen unerklärlichen Leerlauf erlaubte und ein folgenschwerer Ballverlust kurz vor Spielende brachte dem TVE den entscheidenden Ballgewinn. Obendrein erlitt HSG-Spieler Menger nach einer rüden Attacke des Eppelheimer Gegenspielers, der mit einem brutalen Einsteigen den HSG-Spieler von den Beinen holte (rot war die Folge), eine schwere Knieverletzung und fiel somit in der entscheidenden Spielphase aus. Es kam also vieles zusammen, was nicht gerade zum Vorteil der HSG wirkte, zumal man während der gesamten Spielzeit fast immer in Führung lag. Und dann war schließlich noch der finale Glücks-Torwurf des TVE zwei Sekunden vor Spielende.
Die ersten 30 Minuten verliefen recht torarm. Beide Teams agierten mit einer kompakten 6:0 Abwehrformation und somit taten sich beide Angriffsreihen schwer, Lücken zu finden. Das HSG-Team gefiel zunächst durch seine gelungenen Kreuzbewegungen, die Raum schaffen sollten, um zu Chancen zu kommen. Der TVE baute sehr ruhig und bedächtig seine Angriffe auf und wartete geduldig auf seine Torgelegenheiten, indem die Gäste immer wieder durch stoßen, rückstoßen die Abwehr der HSG in Bewegung brachten. Zusehends fanden dann die Gastgeber besser ins Spiel und konnten durch ihr nun variableres Spiel die Defensive der Gäste in Verlegenheit bringen. Über 5:4 kamen die Gastgeber zu einer 8:5 Führung, wobei man sowohl über Würfe aus dem Rückraum als auch über die Außen und den Kreis erfolgreich war. In dieser Phase versäumte es das HSG-Team, die Führung auszubauen, als man mehrere klare Torchancen ausließ. Dies nutzten die Gäste konsequent aus und kamen zum 9:9 Ausgleich. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit gehörten wieder den Gastgebern, die bis zur Pause eine 12:10 Führung inne hatten, dir durchaus wesentlich höher hätte ausfallen können.
Nach dem Seitenwechsel gefiel das HSG-Team zunächst durch eine aufmerksame Defensive und mit schnellemUmschaltspiel. Überhaupt entstand eine wesentlich attraktivere und vor allem spannendere Partie im zweiten Durchgang. Aus dem dynamischeren Spiel der HSG resultierte eine 16:13 Führung. Diesen Vorsprung hielten die Gastgeber, weil sie auf einen Gegentreffer der Gäste stetes eine adäquate Antwort hatten und mit ihrem klug aufgebauten Offensivspiel die Partie eigentlich im Griff hatten, was sich auch mit der 20:17 Führung dokumentierte. Leider verpasste das HSG-Team eine deutlichere Führung, weil sie einerseits mit ihren Chancen unkonzentriert umgingen und auch im Überzahlspiel nicht konsequent waren und selbst eine 6:4 Überzahl nicht nutzen konnten. Unerklärlicherweise riss auch nun der Spielfaden bei der HSG und man produzierte einige technische Fehler, vergab zahlreiche klare Chancen und brachte den TVE wieder ins Spiel, der in der Folgezeit einen 7:1 Lauf hinlegte. Aus dem 20:17 wurde ein 21:24 Rückstand. Es kam nun zu einer äußerst spannenden Schlussphase. Doch die Gastgeber zeigten Moral und Einsatz, kamen aus der Schwächephase heraus und wirkten nun wieder konzentrierter. Die Abwehr stand wieder stabiler, man fand zum effektiven Angriffsspiel zurück und ging durch vier gekonnt herausgespielte Treffer mit 25:24 in Front. Die Zeichen standen auf Sieg, als es zu der folgenschweren rüden brutalen Attacke des Eppelheimer Spielers kam, was in der entscheidenden Schlussphase zum Ausfall von HSG-Spieler Menger führte. Den kleinen Schock für die HSG nutzten die Gäste zum 25:25 Ausgleich. Und als 20 Sekunden vor Spielende das nun etwas nervös wirkende HSG-Team einen Ballverlust produzierte, kamen die Gäste nochmals in Ballbesitz und nutzten dies durch einen 2 Sekunden vor Spielende Glücks-Torwurf zum 25:26 Erfolg. Eine bittere Niederlage für das HSG-Team, das durchaus aufgrund der reiferen Spielanlage und der wesentlich klareren Torchancen einen Sieg verdient gehabt hätte.
Die Mannschaft und die Tore: Gaida (9/3), Schmitt, Grünholz, Netscher (3), Zanki, Benetti (1), Menger (4), Schäfer, Fink (3), Frank, Meyer (5), Bender, Baumgärtner.
krau