HSG-Spielerinnen ignorieren abgesprochenen Modus Operandi in zweiter Halbzeit
Favoriten Mainz-Bretzenheim nur anfangs Gegenwehr geleistet
Zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten sahen die Zuschauer am Samstag bei der Drittligapartie der Handballerinnen der HSG St. Leon Reilingen, die bei der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim gastierten und am Ende eine ordentliche 28:16 (9:9)-Klatsche einstecken mussten.
Die erste Spielhälfte, zumindest aber die ersten 22 Minuten gehörten überraschend klar der HSG, die bis zum 5:5 in der 16. Minute immer wieder vorlegte und die TSG dann erst nachzog. Anschließend netzte Madeleine Hornstein doppelt zur 7:5-Führung ein und Paula Lederer vergrößerte sogar auf drei zum 8:5. Sie vermochte auch dem anschließenden Vier-Tore-Lauf der Mainzer, die da die Wende schon anstrebten, noch einen Treffer entgegenzusetzen zum 9:9-Halbzeitstand. “Wir haben in der ersten Halbzeit alles richtig gemacht, waren richtig gut und die Abwehr stand stabil. Eigentlich hatten wir sie da schon im Sack”, hat auch Hornstein, mit vier Toren erfolgreichste HSG-Werferin, keine Ahnung, warum ihr Team nach Wiederanpfiff nicht mehr die gleiche Leistung zu zeigen vermochte und sukzessive einbrach.
Die Gastgeberinnen trafen direkt, als sie aus der Kabine kamen, erneut viermal in Folge und zwangen Trainer Daniel Weinheimer beim 13:9 schon in der 35. Minute zur Auszeit. Danach blieb auch das Spiel vor allem durch die in dieser Phase dreimal erfolgreiche Jana Pahl beim 14:17 in der 46. Minute noch offen. Dann hörten die St. Leon/Reilingerinnen unerklärlicherweise ganz auf, Handball zu spielen, der Gastgeber hatte sie da, wo er sie haben wollte, dominierte mit einem Neun-Tore-Lauf zum 26:14 und hielt das bis zum 28:16-Endstand. “Wir haben 13 Minuten lang keinen Treffer erzielt und den bisherigen Tiefststand mit einer Quote von nur 36 Prozent”, diagnostiziert Weinheimer erneut seinen Schützlingen plötzlichen und kollektiven Gedächtnisverlust den abgesprochenen Modus Operandi betreffend. Die Abwehr habe sich teilweise vom Gegner einfach überrennen lassen, vorne sei Standhandball mit erfolglosen Eins-gegen-eins-Versuchen, technischen Fehlern ohne richtigem Durchspielen der Grund gewesen, dass nichts mehr ging und Bretzenheim auch verdient gewann. Da ist wohl viel mentale Aufbauarbeit zu leisten, damit das Team kommendes Wochenende erneut auswärts beim punktgleichen Tabellennachbarn Leverkusen das Gesicht der ersten Halbzeit 60 Minuten beibehält.
HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Hofmann, Klacar, Lederer (2), Hornstein (4), Pahl (3), Heck (1), C. Weschenfelder, Schulz (1), Engeln, Baumann (3), Rimpf(2/1)
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