„HSG sichert frühzeitig den Klassenerhalt“
Souveräner 31:27 Heimsieg gegen HSG Rodgau Nieder-Roden
Die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen erhöhten am frühen Samstagabend durch einen ungefährdeten 31:27 (16:9)-Heimsieg gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden den Abstand zum direkten Tabellennachbarn auf sechs Zähler und stehen damit weiterhin gefestigt auf einem hervorragenden fünften Platz in der Tabelle. Aufgrund der Niederlage von Leihgestern gegen Mainz-Bretzenheim und des Unentschiedens von Leverkusen gegen Düsseldorf beträgt der Abstand auf die Abstiegsränge neun Punkte, welches bei noch vier ausbleibenden Begegnungen den gesicherten Verbleib in der dritten Liga bereits jetzt bedeutet. Dementsprechend war die Freude der Spielerinnen, der Betreuer und der zahlreichen Fans riesengroß. „Unser Plan ist heute voll aufgegangen“, so Trainer Daniel Weinheimer nach dem Spiel, „in der Abwehrformation 5:1 wollten wir die starken Rückraumschützen der HSG Rodgau Nieder-Roden immer doppeln und damit aus dem Spiel nehmen. Vor allem in der ersten Halbzeit hat unsere Mannschaft die bis dato beste Defensivleistung der Saison gezeigt.“
Die Gastgeberinnen starteten nach 30 Sekunden mit einem Treffer durch Wiebke Heck erfolgreich in die Begegnung, die bis zum 4:4 durch Nicole Weschenfelder in der zehnten Minute recht ausgeglichen verlief. Samira Schulz, die, wie bereits gegen Mainz, die kompletten 60 Minuten durchspielte und sowohl in der Abwehr als auch im Angriff eine starke Leistung ablieferte, netzte nach zwölf Minuten aus dem Rückraum zum 5:4 ein. Ab diesem Zeitpunkt gaben die St. Leon/Reilingerinnen die Führung nicht mehr aus der Hand, sondern bauten diese durch eine kompakte Abwehrleistung und konsequentes Tempospiel weiter aus. Nicole Weschenfelder, die aus dem Rückraum erfolgreich das Spiel leitete und Druck auf die gegnerische Abwehr ausübte, setzte wiederholt ihre Mitspielerinnen in Szene und trug sich selbst mit vier erzielten Treffern in die Torschützenliste ein. Ihr Fazit lautete: „Im Angriff kam es darauf an den Ball laufen zu lassen, um eine Spielerin zu isolieren und dort ins eins gegen eins zu gehen. Wir haben sehr gut die Lücken erkannt und häufig die richtigen Entscheidungen getroffen. Durch unsere stabile Abwehrarbeit konnten wir auch Clara im Tor unterstützen.“ Zwei schnelle Treffer innerhalb von knapp 40 Sekunden durch Außenbahnspezialistin Madeleine Hornstein zum 11:7 und 12:7 in der 24. Minute zwangen die Gäste zur ersten Auszeit, doch die Gastgeberinnen ließen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, sondern erhöhten die Führung weiter. Die zur Mitte der ersten Halbzeit eingewechselte und ihre Torchancen effizient nutzende Cathrin Hofmann stellte mit ihrem bis dahin dritten Treffer das Halbzeitergebnis auf 16:9. Sieben Zähler Vorsprung, bei nur neun Gegentoren und insgesamt nur ein Treffer aus dem Spiel heraus durch die beste Torschützin der Liga, Christine Burgard in den Reihen der Gäste, waren ein Ausrufezeichen und ließen die Gastgeberinnen samt ihrer Unterstützer beruhigt in die wohlverdiente Pause gehen.
Zu Beginn der verbleibenden Spielhälfte vertraute Daniel Weinheimer derselben Formation wie anfangs der Partie und es schien, dass die Gäste kein wirklich gutes Konzept gegen die Taktik der St. Leon/Reilingerinnen fanden. Bis zur 40. Spielminute zogen die Gastgeberinnen mit drei verwandelten Siebenmetern durch Annika Rimpf, mit insgesamt neun Treffern erfolgreichste Torschützin der HSG, und dem Tor von Samira Schulz zum 21:13 davon als Nicola Baumann, die unermüdlich und effektiv auf der Einser Position vor der Abwehr arbeitete, mit einer Zeitstrafe vom Feld musste. Die anschließenden zwei Treffer der Hessinnen in Überzahl zum 21:15ließen Daniel Weinheimer in der 43. Minute die Auszeitkarte legen. Nur zwei Minuten später, beim Stand von 22:16 nahm auch der Trainer der Gäste eine Auszeit und stellte sein Team etwas um. In den verbleibenden fünfzehn Spielminuten versuchten die Hessinnen durch Herausnahme der Torfrau im Angriff und starkes gegenseitiges Anfeuern alles, um noch einmal in Schlagdistanz zu kommen. So erspielten sie sich zur 45. Minute das 22:18, welches jedoch mit einem Dreitore-Lauf innerhalb von wenigen Minuten durch Madeleine Hornstein, Nicola Baumann und Annika Rimpf zum 25:18 beantwortet wurde. Aber die Gäste ließen nicht locker, einige etwas zu hektisch ausgeführte lange Pässe wurden abgefangen und mit Gegentoren durch die erfolgreichste Torschützin des gesamten Spiels, Tamay Adanir bestraft, so dass nach gut 55 gespielten Minuten der Vorsprung auf nur noch drei Treffer zum 28:25 geschmolzen war. Nicola Baumann und Wiebke Heck, die nicht nur in der Abwehr, sondern auch über die rechte Rückraum- und Außenposition glänzte, ließen mit ihren Toren zum 31:26 jedoch keine Zweifel mehr aufkommen, dass die zwei Punkte in Baden bleiben, auch wenn die Gäste den Schlusspunkt zum 31:27 setzten.
Das treffende Resümee zum Spiel fand die stark spielende Wiebke Heck: „In der Abwehr haben wir gute Absprachen getroffen und uns gegenseitig sehr gut ausgeholfen. In Kombination mit unserer aggressiven 5:1 Deckung unterbanden wir so die vielen Kreuzungen der Gäste und nahmen ihnen die gewohnten einfachen Tore aus dem Rückraum. Im Angriff haben wir es geschafft ruhig zu bleiben, konsequent auf die Lücken zu gehen und gute Wurfchancen herauszuspielen. Diese Leistung konnten wir leider nicht über die ganzen 60 Minuten abrufen, weshalb das Ergebnis auch nicht so deutlich ausfiel wie wir es uns gewünscht hätten. Es ist dennoch ein großartiges Gefühl und wir sind alle erleichtert, dass es am Ende zum Sieg und dem vorzeitigen Klassenerhalt gereicht hat. Nun können wir die letzten Partien richtig befreit aufspielen und genießen.“ Bereits am kommenden Samstag um 19:30 sind die Frauen der HSG zu Gast bei der TSG 1893 Leihgestern.
HSG: Friedrich, Bohneberg, N. Weschenfelder (4), Schieszl, Scholl, Hofmann (4), Klacar, Lederer, Miltner, Hornstein (5), Heck (4), C. Weschenfelder, Schulz (3), Engeln, Baumann (2), Rimpf (9/8)
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