Dramatik bis zum glücklichen Ende
„Wir legten als Team fünf Punkte fest, die uns den Sieg bringen sollten“, posteten die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon Reilingen, die am Samstagabend vom TSV Bönnigheim zwei wichtige Punkte mit nach Hause brachten. „Nach harten 60 Minuten gewinnen wir 27:26 (11:13) auswärts vor lautem Publikum. Es war reine Willenssache“, schreiben sie weiter auf Instagram und die große Freude, endlich einmal in einem knappen Spiel das glücklichere Ende auf ihrer Seite zu haben, ist den abgekämpften Gesichtern anzusehen.
Dabei lief es in der ersten Halbzeit für die HSG gar nicht nach Plan. Nach einem ausgeglichenen Start legte ab dem 7:7 in der 14. Minute Bönnigheim einen 5:1-Lauf vor und bescherte den Gästen, denen wieder einmal kein Treffer gelingen wollte, einen Vier-Tore-Rückstand (8:12), den sie jedoch bis zur Halbzeit durch aufopferungsvolle Abwehrarbeit auf zwei zum 11:13 verkürzten. Denn sie hatten während der gesamten Spielzeit, anfangs zum Teil mit Manndeckung, vor allem die TSV-Topscorerin Katja Kerner, der insgesamt nur vier Tore gelangen, bestens im Griff.
Die zweite Spielhälfte glich einem Handballkrimi mit wechselnden Führungen, dazu insgesamt sieben Zeitstrafen, wobei Jana Pahl in der 39. Minute nach der dritten Rot sah. Dagegen mussten nur vier Akteurinnen der Gastgeber zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen und auch die Siebenmeter-Bilanz mit 1:7 machte es der HSG nicht leichter. Erstmals in der 57. Minute durch Treffer von Britta Miltner und der neunfachen Torschützin Leonie Scholl setzte sich St. Leon/Reilingen mit zwei auf 27:25 ab. In den letzten dramatischen drei Minuten – unterbrochen von Auszeiten jeder Mannschaft – mit den Anfeuerungen der heimischen TSV-Anhänger ließen die Gäste jedoch nur noch den Anschlusstreffer zu, trotz doppelter Unterzahl im letzten Angriff, und feierten den glücklichen Sieg in einer überaus dramatischen engen Partie.
„Es war das erwartet schwere Spiel gegen ein Bönnigheim in voller Mannschaftsstärke und ungefähr 200 Fans im Rücken. Ich bin sehr stolz auf die Mädels, wie sie gestern alle zusammen und füreinander gekämpft haben, vor allem aber natürlich über die zwei Punkte am Ende“, freut sich Trainer Daniel Weinheimer. Damit gelang es seinen Schützlingen, den siebten Tabellenplatz zu verteidigen und sie sind sich in ihrem Post über eines klar : „Diesen Teamgeist und diese Stärke sollten wir mit ins nächste Spiel nehmen“, das gleichzeitig das letzte vor der Winterpause am nächsten Sonntag zu Hause gegen die HSG Gedern/Nidda sein wird.
HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (3/1), Baumann (1), Miltner (4), Marquardt, Brecht, Lederer (1), Schulz (6), Heck (1), Pahl (1), Laier (1), Scholl (9)
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