„Ich befürchte, die liegen uns nicht“, hatte Daniel Weinheimer, Trainer der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen vor dem Auswärtsspiel am Samstag prognostiziert – und mit der 25:28 (14:13)-Niederlage gegen die TSG Eddersheim leider recht behalten. Gegen die nur mit acht Feldspielerinnen angetretenen Gastgeber lag sein Team bereits nach zehn Minuten 0:5 im Rückstand, als auch noch Spielmacherin Jana Pahl Rot sah, da sie einen Konter mitlief und unglücklich versuchte, einen weiteren Treffer zu verhindern. Dennoch gelang es den Gästen, sukzessive über 3:6, 7:10und 12:12 aufzuholen und sogar zum Halbzeitpfiff mit 14:13 die Führung zu übernehmen. Das war dann auch die letzte, die Hessinnen hatten bis zu 58. Minute (26:23) immer knapp die Nase vorn. Auch wenn es zwei Minuten vor dem Spielende beim Stand von 26:25 noch mal spannend wurde, die HSG sogar in Überzahl war und Weinheimer die offensive Deckung anordnete, war sein Team nicht in der Lage, das Spiel zu drehen und den herbeigesehnte vierte Erfolg zu erlangen, sich sogar mit drei weiteren Treffern 28:25 geschlagen geben musste. „Abwehr war ja soweit noch in Ordnung, aber im Angriff waren wir komplett undiszipliniert, sind leichtfertig mit den Bällen umgegangen und hatten eine Trefferquote von höchstens 40/50 Prozent. Die TSG hat das richtig gut gemacht und im Gegensatz zu uns ihre Chancen genutzt“, ist Weinheimer enttäuscht über die hergeschenkten Punkte. Über das spielfreie Wochenende bis zum Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 wird er froh sein, Zeit zu haben, um an der Offensivbaustelle zu arbeiten und die Mittelfeldposition zu halten.
Ob den Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen der vierte Sieg gelingt, seit Daniel Weinheimer als Trainer die Marschrichtung vorgibt, wird sich am Samstagabend zeigen, wenn sie zu Gast bei der TSG Eddersheim sein werden.
„Von den vier Teams, gegen die wir jetzt angetreten sind, ist das das Stärkste“, warnt Weinheimer seine Schützlinge vor den Hessinnen, denn obwohl sie mit einem Punktekonto von 3:13auf dem letzten Tabellenplatz stehen, haben sie viele Spiele unglücklich und knapp verloren. „Sie verfügen auf allen Positionen über quirlige Spielerinnen mit einem guten Rückraum, kommen also im Angriff mit viel Tempo, dazu eine starke Abwehr mit ausgezeichneten Torhüterinnen“, befürchtet Weinheimer eine schwere Partie auf sein Team zukommen. Verzichten muss er bei diesem Auswärtsspiel auf Kreisläuferin Lena Nussbaumer und auch hinter Rückraumakteurin Britta Miltner steht krankheitsbedingt derzeit noch ein Fragezeichen.
Dazu hat Eddersheim Familientag, das heißt, die Gastgeber werden in einer vollen Halle von einem großen Publikum angefeuert werden. Umso wichtiger ist es ihm und seinen Spielerinnen, dass sich viele Fans mit auf die Busfahrt ins südhessische Hattersheim am Main begeben, um mit zahlreicher Unterstützung gegenhalten zu können und erneut zwei Punkte mitzunehmen (Abfahrt 15 Uhr am Häusl in St. Leon).
TSG Eddersheim – HSG St. Leon Reilingen, Samstag, 12. November, 18.30 Uhr, Sporthalle am Karl-Eckel-Weg, Hattersheim am Main
“Ich habe hier ein super funktionierendes Team, das ich auf keinen Fall aufgeben möchte. Dennoch liegt es mir am Herzen, dass auch das Drittliga-Team wieder Erfolg und Spaß am Handball hat. Ich werde alles tun, um sie aus dem Tabellenkeller rauszuholen. In dieser Mannschaft steckt viel mehr Potenzial, als sie bisher gezeigt haben”, freut sich der gebürtige Pfälzer auf die neue Aufgabe. Selbstverständlich habe er das erst mit seiner Familie, die hinter ihm stehe, im Vorfeld abklären müssen, denn er wird in November zusätzlich noch seine B-Trainerlizenz absolvieren und mit zwei Teams einen vollen Terminkalender haben. Direkte Spielüberschneidungen gibt es nur am kommenden Sonntag, wo er bereits gegen Pforzheim seine neuen Schützlinge coachen wird.
Die einzige offene Baustelle ist jetzt noch die Suche nach einem unbedingt notwendigen Co-Trainer, der gemeinsam mit dem doppelt belasteten HSG-Coach die bevorstehenden Aufgaben teilen soll.
Sieg gefordert gegen Baggerseepiratinnen Ein Heimsieg am Samstag, 1. Oktober, gegen die Baggerseepiratinnen der HSG Rodgau Nieder-Roden würde nicht nur der Moral der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen. guttun. Denn sie rangieren derzeit mit 0:6 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Eine Schande ist es dennoch nicht, denn zwei der bisherigen Gegner befinden sich derzeit ungeschlagen an der Tabellenspitze und dürfen sicher zu den Titelanwärtern gezählt werden.Umso wichtiger wäre es, gegen die Hessinnen aus Rodgau, die gerade so den Klassenerhalt geschafft haben und mit 2:2 Zählern ein ausgeglichenes Konto aufweisen, zu punkten, um dem Ziel Klassenerhalt näher zu kommen. Außer den Langzeitausfällen Samira Schulz und Natasa Halilovic hat Trainer Armin Merz wieder alle seine Schützlinge dabei, wenn zum Teil auch etwas angeschlagen. “Wir treffen hier auf einen sehr kämpferischen Gegner mit einem starken Rückraum, aber wir müssen alles geben und endlich siegen”, hofft der HSG-Coach wie die gesamte Mannschaft auf die Unterstützung von zahlreichen Zuschauern am Samstag um 18 Uhr in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle. In unserer kleinen Serie, um alle Mannschaftsmitglieder kurz zu vorzustellen, haben wir dieses Mal Athletik- und Co-Trainerin Inge Komke-Hurst drei Fragen gestellt. Sie hat als Aktive und Trainerin jahrzehntelange Erfahrung in der Leichtathletik, aber durch ihren Mann und ihre drei Kinder – Tochter Isabell läuft für die Flames in der 1. Bundesliga auf – ebenso viel Handballluft geschnuppert. Sie kam dem Ruf von Trainer Armin Merz, dem eine Partnerin an seiner Seite für eine weibliche Mannschaft sehr wichtig ist, nach und ist dieser Saison zum Team gestoßen.
Wie wurdest Du aufgenommen und wie fühlst Du Dich im Team?
Armin kenne ich schon ganz lange und durch die unterschiedlichen Jahrgänge meiner Kinder fast die ganze Mannschaft. Sie haben mich alle so herzlich willkommen geheißen, sind begierig dazuzulernen und an sich zu arbeiten. Sie sind mir bereits ans Herz gewachsen und ich fühle mich sehr wohl.
Ballsportler haben oft Defizite und aufgrund der einseitigen Belastung Probleme. Wo siehst Du Deine Aufgaben?
Ja, athletisch und koordinativ ist da sehr viel aufzuarbeiten und kann einiges verbessert werden. In der Vorbereitung waren das ganze Einheiten und jetzt im Training stehen uns immer 20 Minuten zur Verfügung, in denen wir gemeinsam an Defiziten arbeiten, richtige Bewegungsabläufe beispielsweise bei Sprints und handballtypischen Situationen zu verinnerlichen oder Stabilisationsübungen, um Körperspannung aufzubauen und auch das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Kannst Du darüber hinaus individuell oder taktisch unterstützen?
Ich sehe die Probleme, die einzelne Spielerinnen haben, sie kommen ja auch zu mir, dann besprechen wir, woran es liegt und arbeiten auch individuell an der ganzkörperlichen Athletik und Bewegungsabläufen zusätzlich zum Mannschaftstraining. Taktik ist zwar Armins Aufgabe, aber wir sind hier fast durchweg auf einer Wellenlänge. led
Wieder keine Punkte auf dem Konto haben beim dritten Spiel auswärts gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in der Drittliga-Staffel Süd-West nach der 31:37 (19:16)-Niederlage zu verbuchen.“Wenn wir 31 Tore machen, ist das ok, aber 37 Gegentreffer zeugen von unserer zu schwachen und damit ungenügenden Abwehrarbeit”, weiß Trainer Armin Merz nur zu gut, wo die Defizite lagen. Dabei führten seine Schützlinge bis zur neunten Minute (7:6), gerieten dann auch mal fünf in Rückstand, aber bis zum 18:16 beim Halbzeitpfiff gestalteten sie die Partie offen und und nur durch einen Siebenmeter nach der Sirene stand ein nicht allzu beununruhigender Drei-Tore-Rückstand (19:16) auf der Anzeigetafel. “Nach Beginn der zweiten Spielhälfte beim 19:17 in der 33. Minute haben wir unerklärlicherweise bis zur 42. aufgehört, Handball zu spielen, uns in der Defensive dagegenzustemmen, haben in Folge ohne eigenen Treffer acht Tore eingefangen und waren ganz schnell zehn im Rückstand” (17:27), bedauert auch Jana Pahl – die beste und achtfache Torschützin ihrer Mannschaft, die sogar die ersten drei Treffer selbst erledigte – diesen Blackout beim gesamten Team.Vor allem Desiree Kolasinac (10 Tore), die schon für Nellingen in der 1. Bundesliga auflief, sowie Franka Riedl (7) im Rückraum waren schwer zu stoppen und wussten auch durch tiefe verdeckte Pässe Kreisläuferin Lisa Schipper (6) in Szene zu setzen, die sicher verwandelte. Die SG spielt einen körperbetonten schnellen Angriff, ist super koordiniert und äußerst schwer zu verteidigen, “sie haben clever agiert, aber unsere Gegenwehr war zu wenig, wir standen nicht kompakt genug”, sucht Merz auch keine Entschuldigung. Aber die kämpferische Leistung seiner Akteurinnen, sich trotzdem nicht aufzugeben und kurz vor Schluss noch auf vier Tore heranzukämpfen (34:30), zeigt die mentale Stärke seines Teams, die seine Rückversicherung für einen baldigen Siegesjubel sein dürfte – hoffentlich schon nächsten Samstag zu Hause gegen die HSG Rodgau-Niederroden. HSG: Nussbaumer (1), Klacar (1), Laier (1), Bohneberg, Pahl (8), Heck (3), Peribonio, Golla, Lederer (5/4), Brecht, Marquardt, Baumann (6), Rimpf (3/2) led
Nicht wirklich betrübt gingen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen nach der 20:29 (9:13)-Niederlage im ersten Heimspiel der 3. Liga am Sonntagnachmittag gegen den Titelaspiranten der HSG Bensheim/Auerbach aus der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle. “Am Ende gingen uns die Kräfte aus und der breite Kader der Bensheimerinnen entschied das Spiel”, muss auch Trainer Armin Merz diesen eingeplanten Verlustpunkten nicht hinterhertrauern, obwohl das Ergebnis doch drei, vier Tore zu deutlich ausfiel. Während des gesamten Spiels, aber ganz besonders im ersten Viertel standen die Torfrauen im Mittelpunkt. In der der neunten Minute fiel erst das 1:1 und in der elften das 2:2, denn die Keeperinnen leisteten durchweg ganze Arbeit. Die Präsenz und Abgeklärtheit von Leonie Moormann bei den Juniorflames, die fast bis zum Ende das Gästetor hütete, vereitelte unzählige Einwurfmöglichkeiten. Dem stand Clara Bohneberg durchweg in nichts nach und die Zuschauer jubelten ihr lautstark zu, als in der 34. Minute sogar ein Siebenmeter und der auf den Abpraller folgende Nachschuss ihre sichere Beute wurden. Auch nach ihrer Auswechsung zeigte Sina Golla noch sehenswerte Paraden, aber die abnehmende Gegenwehr ihrer Mannschaftskameradinnen am Ende der Partie bescherte ihr etliche Unhaltbare, die man ihr aber keinesfalls zum Vorwurf machen kann. Bis sechs Minuten vor Halbzeitpfiff bei 8:9 durch Annika Rimpf war das Spiel sogar auf Augenhöhe, obwohl – da sich Paula Lederer in der 11. Minute bei einer Abwehraktion am Ellbogen verletzte – die HSG-Akteurinnen fast durchweg um einen Kopf von den Bensheimerinnen überragt wurden. In der breit aufgestellten Reserve der Flames standen HSG-Ex-Coach Sascha Kuhn etliche Nachwuchstalente zur Verfügung wie Neele Mara Orth, die auch schon regelmäßig Bundesligaluft schnuppern durfte, oder die talentierte sechsfache Torschützin Zoe Davenport, die gerade mal im ersten A-Jugend-Jahr ist und der sicher eine steile Karriere bevorsteht.Obwohl sich die Hessinnen Mitte der zweiten Halbzeit durch einen Dreitorelauf auf sieben zum 14:21 absetzen konnten, kann Armin Merz stolz auf den Kampfgeist seiner Schützlinge sein. Denn wiederum durch einen Dreier von Wiebke Heck, Leonie Scholl und Jana Pahl kämpfen sie sich noch mal auf vier Tore ran zum 17:21 (48.). “Bis dahin konnten wir noch mithalten, aber wir hatten mit Jana Pahl und Paula Lederer jetzt noch zwei angeschlagene Spielerinnen mehr”, lobte der Coach die bis dahin gezeigte Gegenwehr.Fünf Minuten vor Abpfiff, nachdem die Bensheimerinnen zwar schon uneinholbar führten – über 18:24 zum 19:28 – geriet die voll besetzte Tribüne beim Derby hitzig in Aufruhr. Denn es wurde ein erfolgversprechender Konter abgepfiffen, da bei der Zweiminutenstrafe der Gäste am Zeitnehmertisch eine falsche Trikotnummer eingetragen war.Aufgrund der Kräfteverteilung war Merz jedoch längst klar, dass diese Torchance nur Schadensbegrenzung sein würde und nutzte dieses bereits verlorene Spiel, um verletzungs- und krankheitsbedingt aufzubauenden sowie aushelfenden 1b-Akteurinnen Einsatzzeiten zu geben, Drittligaluft zu schnuppern und Erfahrung zu sammeln. Denn er wird in den nächsten Partien punkten und die Kräfte seines Kaders einteilen müssen.“Wir haben anfangs echt gut gespielt, die Abwehr stand sicher, aber dann, vor allem in der zweiten Halbzeit im Angriff hat es gehapert, da war kein Zusammenspiel, nur das Eins-gegen-eins ist zu ideenlos, keiner wusste, was er machen sollte”, analysiert auch Torfrau Clara Bohneberg in Übereinstimmung mit Merz, bei dem jetzt “die volle Konzentration auf dem Spiel nächsten Sonntag in Kappelwindeck” liegt. HSG: Strifler, Scholl (3), Klacar, Auer, Bohneberg, Pahl (4), Heck (4), Peribonio (2), Golla, Lederer, Brecht, Marquardt, Baumann (2), Rimpf (5/2) led
Derby gegen Juniorflames mit Ex-Trainerteam Das erste Heimspiel in der 3. Liga bestreiten die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen gleich gegen den einzigen Derbygegner der Staffel Süd-West, der HSG Bensheim/Auerbach II, am Sonntag zu Hause. “Außer Leonie Scholl und vermutlich Hanna Marquardt kommt niemand seit der letzten Woche dazu und letztmalig können wir den Kader aus der 1b mit Lena Strifler und Kristin Auer verstärken, danach spielen sie zeitgleich und wir können nicht mehr auf ihre Unterstützung zählen”, sieht Trainer Armin Merz der Partie sorgenvoll entgegen. Denn die Juniorflames zählen sicher zum Favoritenkreis, haben einen großen ausgeglichenen Kader, somit viele Wechselopionen und Torfrau Leonie Moormann, bis letzte Saison bei den Ketscher Kurpfalzbären unter Vertrag, vernagelt zuverlässig ihren Kasten. Zudem wird das Trainerteam der Hessinnen, Sascha Kuhn und Matthias Kolander, die ihren Schützlingen der letzten Runde, deren Stärken und Schwächen sie nur zu gut kennen, nun als Gegner gegenüberstehen, ihre neue Mannschaft besonders motiviert einschwören. Ihre Überlegenheit haben sie in ihrem ersten Heimspiel schon bewiesen, als sie die TG 1888 Eddersheim mit 34:18 deklassierten, was sie zusätzlich noch beflügeln wird. HSG-Coach Merz hingegen muss weiterhin auf Britta Miltner sowie Natasa Halilovic, die Langzeitverletzte Samira Schulz und Lena Nussbaumer, die er beide vor allem dringend in der Abwehr benötigen würde, verzichten. Umso mehr zählen er und seine Spielerinnen auf die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Fans am Sonntag, 18. September, um 16 Uhr in der Fritz-Mannherz-Halle.
Wir haben der 27-jährigen Spielerin Jana Pahl, die nach der letzten Runde zusammen mit Jonathan Winter den Vorsitz der HSG-Vorstandschaft übernommen hat, drei Fragen zur gerade begonnenen Drittligasaison gestellt: Du bist jetzt nicht mehr nur Spielerin, sondern zusammen mit Jonathan auch HSG-Vorstandsvorsitzende. Was hat sich für Dich geändert?Aus allem, was den Spielbetrieb von Damen 1 angeht, halte ich mich bewusst raus und überlasse das Jonathan – hier bin ich nach wie vorher ganz einfach Spielerin, damit es erst gar nicht zu einem Interessenkonflikt kommen kann. Natürlich ist der Gesamtaufwand für mich deutlich höher und ich bin natürlich auch in Ausstattungsbeschaffung oder medialen Fragen gefordert – in der Umstrukturierung und Aufgabenverteilung sind wir aber noch mitten im Findungsprozess. Hast Du Dich auf den Saisonstart gefreut und wenn ja, warum?Ich habe mich dieses Jahr unfassbar auf den Saisonstart gefreut, schon allein, weil unsere Trainingsbeteiligung durch Geschäfts- und Urlaubstermine nicht unbedingt befriedigend und dadurch für die jeweils Anwesenden sehr kräftezehrend und extrem anstrengend war. Gefühlt sind wir aber als Team eigentlich noch nicht so weit eingespielt, jetzt schon in eine lange anstrengende Runde zu starten. Dennoch spielen wir vor allem Handball für den Wettkampf, also um uns zu messen und dem fiebern wir entgegen und werden immer mehr zusammenwachsen. Wie schätzt Du und wo ordnest Du Deine Mannschaft in dieser Saison in der Staffel Süd-West ein?Ich glaube, es handelt sich um eine ausgeglichene Staffel mit vielen unbekannten Gegnern, auf die ich sehr gespannt bin, aber auch mit einigen Teams, bei denen wir bekannte Gesichter wiedersehen werden, das ist immer unglaublich schön. Ich hoffe natürlich, dass wir möglichst schnell den Klassenerhalt schaffen, aber eine Einschätzung aufgrund der vielen Unbekannten ist schwierig – irgrendwie waren wir ja schon immer eine Wundertüte und wir werden sicher alles geben. led
Am Ende ging die Kraft aus Das erste Spiel der Drittligasaison haben die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Samstag auswärts gegen die HSG Gedern/Nidda denkbar knapp mit einem Tor 23:24 (14:11) verloren. Dennoch kann Trainer Armin Merz aufgrund der dünnen Personaldecke – er musste seinen Kader mit drei Akteurinnen aus der zweiten Mannschaft, Kristin Auer, Selina Baker und Lena Strifler, auffüllen – zufrieden sein, denn in voller Besetzung hätte sein Team diese Punkte vermutlich mitgenommen. “Zumindest ein Unentschieden hätten wir uns verdient, das ist sehr schade, dass uns am Ende in der Crunchtime die Körner ausgingen. Die Niederlage fühlt sich dennoch gar nicht an wie eine solche, denn ich bin mächtig stolz darauf, was meine Mannschaft gestern gegen einen körperlich so überlegenen Gegner gezeigt hat und wie toll und konsequent sie unsere Taktik und die Strategievorgaben auf dem Spielfeld umgesetzt haben”, ist der HSG-Coach durchaus zufrieden mit seinem Debüt an der Seitenlinie. In den ersten zehn Minuten merkte man den HSG-Spielerinnen noch die Nervosität einer des herbeigesehnten Saisonstart an, denn etliche Bälle fanden nicht ihr Ziel oder gingen verloren. Der gegnerische Abwehrblock stand hervorragend, sodass Würfe aus dem Rückraum leichte Beute der Torfrau wurden. Aber das erkannte die Merz-Truppe, stellte clever die Strategie um und spielte die Angriffe geduldig aus, bis auf Außen Annika Rimpf sowie Franziska Brecht oder Kreisläuferin Nicola Baumann freigespielt werden konnten. Zudem gelang es ab diesem Zeitpunkt durch konsequente Defensivarbeit immer häufiger, in der Abwehr Bälle zu erobern und diese – zwar nach einem ersten Fehlversuch – dann auch sicher in einfache Tore zu verwandeln. Nach dem anfänglichen 1:3-Rückstand glich Annika Rimpf in der zehnten Spielminute erstmals zum 4:4 aus und Jana Pahl erzielte in der 22. Minute in einem Gegenstoß die erste Führung zum 8:7 für die Gäste. Die St. Leon/Reilingerinnen hatten das richtige Rezept in Abwehr und Angriff gefunden und bauten die Führung bis zum Halbzeitpfiff auf drei Tore zum 14:11 aus. Bis zur 36. Minute konnte der Vorsprung auch gehalten werden, doch Merz musste nun einigen Spielerinnen eine kurze Verschnaufpause gönnen, die Konzentration und Konsequenz vor allem in der Abwehr ließ nach und so war in der 41. Minute wieder ein 16:16-Unentschieden auf der Anzeigetafel abzulesen. Letztmals in der 44. Minute stellte Paula Lederer auf eine Zweitoreführung zum 18:16, dann schwanden zusehends die Kräfte und die Gastgeber aus der Wetterau übernahmen das Zepter in ihrer Halle. Aber auch bei einem Rückstand von drei Toren von 20:23 in der 57. und 21:24 eine Minute vor Abpfiff gaben die Merz-Schützlinge sich noch nicht geschlagen.Sie kämpfen aufopferungsvoll bis zur letzten Sekunde, sodass Lena Peribonio und Annika Rimpf noch bis zum Anschlusstreffer beim Endstand von 23:24 herankamen, doch es reichte nicht mehr zum Ausgleich, den sie sich sicher verdient gehabt hätten. Nach dieser an Spannung nicht zu überbietenden, von beiden Seiten durchweg fair geführten, aber sehr harten und damit äußerst kräftezehrenden Partie, sorgt sich Merz schon um die kommenden: “Ich hoffe, dass ich in den nächsten Spielen mehr Optionen zur Verfügung habe, dann können wir die Kräfte besser einteilen, denn jede Woche so eine Leistung auf die Platte zu bekommen, wird sonst für die einzelnen Spielerinnen zu anstrengend. Bereits nächste Woche steht uns mit Bensheim wieder ein sehr schwerer Gegner ins Haus”, steckt er schon mitten in der Vorbereitung fürs erste Heimspiel der Saison am kommenden Sonntag. led HSG: Baker, Klacar, Auer, Bohneberg, Pahl (3), Heck (1), Peribonio (5), Golla, Lederer (4), Brecht (2), Baumann, Rimpf (6/1)
Schwere Gegner zum Saisonauftakt / Merz sieht viel Potenzial
“Wir möchten so schnell wie möglich raus aus den Abstiegsrängen, um frühzeitig den Klassenerhalt sicherzustellen”, äußerst sich Neutrainer der Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen, Armin Merz, eher vorsichtig auf die Frage nach dem ausgegebenen Saisonziel für die kommende Runde in der 3. Liga. Und das mit gutem Grund, denn er übernahm sein neues Team gerade mal vor sechs Wochen (wir berichteten) und hatte – weil zudem auch noch Urlaubszeit war – nur einen sehr kurzen Vorbereitungszeitraum zur Verfügung, in dem er so gut wie nie mit seinem kompletten Kader trainieren konnte. “Dabei haben wir noch Glück, dass wir erst am zweiten Wochenende nach Saisonbeginn in der 3. Liga antreten müssen, so bleiben uns noch zwei wertvolle Wochen”, ist der ehemalige Profihandballer zuversichtlich, in den verbleibenden Traingseinheiten mit seinen Schützlingen fleißig arbeiten zu können. “Zudem habe ich die Chance, bereits künftige Gegner bei ihrem ersten Spiel beobachteten zu können”, wird er die Zeit auch für Analysen nutzen. Die HSG, die sich in der vergangenen Runde den hervorragenden vierten Rang in der Staffel E erkämpfte, tritt, nachdem die Anzahl der Drittligamannschaften in Summe wieder auf Normalstärke reduziert wurde, in der schwierigen Staffel Süd-West an. Mit der Einteilung, was Fahrzeiten zu Auswärtsspielen angeht, ist St. Leon/Reilingen perfekt in der Mitte aller Vereine gelegen. Der nördlichste Gegner ist die HSG Nidda/Geldern im hessischen Wetteraukreis, am weitesten nach Süden geht’s ins Breisgau zur HSG Freiburg. Und genau mit diesen Gegnern wird das Merz-Team in den ersten Partien konfrontiert. “Zum ersten Auswärtsspiel bei Nidda/Geldern kann ich gar nichts sagen, da ich sie noch nicht einschätzen kann, aber im fünften Spiel gegen Freiburg sind wir bestimmt schon bei einen Titelanwärter zu Gast”, sieht er sich mit seinem Team wie im ersten Heimspiel am 18. September gegen die Juniorflames aus Bensheim bereits zum Saisonbeginn vor schweren Gegnern, die zum Favoritenkreis gezählt werden können. Trotzdem drückt ihm aufgrund der Zeitnot der Schuh, denn Neuzugang Anastasia Klačar hinkt wegen einer Schulterverletzung vier Wochen hinterher, Routinierin Samira Schulz hat sich im Training den Fuß gebrochen und wird noch länger pausieren müssen, dazu fiel für das 18-jährige Mannschaftsküken Natasa Halilovic krankheitsbedingt die Vorbereitung komplett flach, das heißt, sie hat bei Rundenstart zwei Monate Trainingsrückstand aufzuholen. Der Kader umfasst nur 16 Spielerinnen plus Madeleine Laier, die, obwohl sie sie die Handballschuhe beim Rundenabschluss an den Nagel gehängt hat, ihrem ehemaligen Team jederzeit hilft, wenn sie gebraucht wird. Das sind gerade mal so viele, wie auf dem Spielbericht Platz haben – weitere Ausfälle wären da natürlich fatal, denn Merz ist sich auch bewusst, dass er die Kräfte seiner Spielerinnen einteilen und “ihre Knochen schonen muss”, um sie gesund und möglichst verletzungsfrei durch die Saison zu bringen.Dabei wird ihm weiterhin als Unterstützung und Hilfe Askold Eberhardt als Physiotherapeut zur Verfügung stehen sowie Athletik- und Co-Trainerin Inge Komke-Hurst mit sehr viel Erfahrung, denn es ist ihm wichtig, “dass ich für die Mädels auch eine weibliche Ansprechpartnerin und Betreuerin an meiner Seite habe”.Der HSG-Coach schwärmt nach wie vor von seiner Mannschaft, die mit einem Durchschnittsalter von 24,5 Jahren eine perfekte Mischung aus jungen und erfahrenen Akteurinnen aufweist, “das sind alles tolle Handballerinnen mit unglaublich viel Potenzial und ich sehe sie als Team sehr positiv, denn mit den ersten Ligaspielen werden die Neuzugänge noch besser integriert und der Mannschaftszusammenhalt weiter wachsen”.
Kader:
Tor: Clara Bohneberg (1997), Sina Golla (2002)
LA: Lena Peribonio (1993), Hanna Marquardt (1995, auch KM)
RL: Samira Schulz (1991), Paula Lederer (2000), Natasa Halilovic (2004)
RM: Jana Pahl (1995, auch LA), Annika Rimpf (1998, auch LA) Anastasia Klačar (1999)
KM: Nicola Baumann (1996), Lena Nussbaumer (1998)
RR: Leonie Scholl (1998), Britta Miltner (2000)
RA: Franziska Brecht (1996), Wiebke Heck (1997, auch RR), Madeleine Laier (1993) Trainer: Armin MerzAthletik- und Co-Trainerin: Inge Komke-Hurst
Am kommenden Sonntag, den 15.05.22, verkaufen die Handballer der Spielgemeinschaft HSG St. Leon-Reilingen am verkaufsoffenen Sonntag Kaffee, Kuchen und Waffeln. Mit Unterstützung vieler Eltern der Jugendabteilung und zahlreichen Helfern laden wir Sie herzlich ein. Der Verkauf findet von 12-18 Uhr bei unserem Sponsor, Möbelhaus Ehrmann, in Reilingen statt. Wir freuen uns über jeden Besucher.