Die Drittliga-Spielerinnen der HSG St. Leon/Reilingen empfangen am Samstagabend um 18 Uhr in der heimischen Fritz-Mannherz-Halle bei ihrer dritten Handballbegegnung der Saison die Mannschaft der TG 88 Pforzheim. Gegen die Gäste, die sich schon lange in der 3. Liga halten und die nach vier Partien ein ausgeglichenes Konto vorweisen, sieht Trainer Sascha Kuhn sein Team in der Pflicht, die ersten Punkte einzufahren. HSG-Akteurin Britta Miltner trifft dabei auf viele Weggefährtinnen aus ihrer Zeit in Pforzheim, ihrer Jugend bei der SG Stutensee/Weingarten und als BHV-Auswahlspielerin. Aus diesem Grund haben wir ihr zum bevorstehenden Spiel drei Fragen gestellt: Mit Laura Friedrich, Maike Fetzner, Nicole sowie Celina Weschenfelder triffst Du auf ehemaligen Vereinskameradinnen und mit Clair Bäcker im Tor verbindet Dich noch immer eine enge Freundschaft. Warum bist Du dann vor drei Jahren zur HSG gewechselt?Durch meinen Umzug nach Mannheim, wo ich mein FSJ gemacht habe, wäre es für mich weder zeitlich noch räumlich ohne Auto möglich gewesen, die weite Strecke nach Pforzheim zu pendeln.Bist Du aufgrund des Aufeinandertreffens mit ehemaligen Mitspielerinnen besonders aufgeregt? Klar hat das Spiel für mich eine andere Bedeutung als andere, aber es geht auch hier um zwei Punkte, die ich unbedingt auf dem Konto der HSG sehen möchte, die sich aber für mich sicher bei einem Sieg besonders anfühlen würden. Wie schätzt Du Deine ehemaligen Mitspielerinnen und Eure Chancen ein? Mir sind lediglich viele Einzelspielerinnen der TG 88 aus meiner Jugend bekannt. Gegen Celina und Nicole hab ich auch schon mal ein Testspiel bestritten, aber ich bin gespannt, wie sich alle weiterentwickelt haben. Pforzheim hat ein neues, junges und kämpferisches Team und die Konstellation, in der sie antreten werden, kann ich nicht beurteilen. Für mich ist Clair im Tor die beste Akteurin der TG, an einem guten Tag ist sie überragend.Das A und O ist jedoch, dass wir uns auf unser Spiel fokussieren, um mit Konzentration, Wille und Zusammenhalt diese zwei Punkte zuhause zu behalten. Wenn wir so wie am Anfang der letzten, abgebrochenen Saison agieren, wird uns das auch gelingen.
Damen I : TG 88 Pforzheim (08.10.21, Fritz-Mannherz-Halle, 18 Uhr)
Am Sonntagnachmittag verlor die Frauenmannschaft der HSG St. Leon/Reiligen ihr zweites Drittliga-Handballspiel dieser Saison auswärts in Bühl gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach mit 29:24 (15:13). „Wir gehören in diese Liga und haben heute den Schritt in die richtige Richtung gemacht, auch wenn es noch nicht zum Sieg gereicht hat, die Steigerung in Spielqualität und Abwehrleistung stimmt mich positiv“, urteilt Trainer Sascha Kuhn über den Aufwärtstrend seines Teams im Vergleich zum Auftakt in der letzten Woche. Bis zur 42. Minute war in diesem Spiel gar nichts entschieden, auch wenn die Gastgeber immer wieder auf maximal 2-3 Tore davonzogen, fanden die HSG-Spielerinnen stets die passende Antwort, um zum Ausgleich oder zumindest zum Anschlusstor nachzuziehen. Die sehr offensive 3:2:1-Abwehr der SG machten dem Angriff und vor allem dem Rückraum den Gästen das Leben schwer, dafür fanden sie mit guten Anspielen zu Linkshänderin Wiebke Heck auf Rechtsaußen oder zu Nicola Baumann, die am Kreis fünfmal erfolgreich zum Abschluss kam, bis dahin ein Erfolgsrezept. „Wir haben durchweg zu viele technische Fehler gemacht, es dann auch nicht mehr geschafft, mit der richtigen Entschlossenheit in die Tiefe zu gehen“, bringt HSG-Akteurin Britta Miltner auch das letzte Drittel auf den Punkt. Ab dem Tor von Paula Lederer, mit sechs Treffern erfolgreichste Schützin, zum 21:20 in der 42. Minute verloren die Gäste den Anschluss und konnten den Schwarzwälderinnen nicht mehr genug entgegensetzen. Vor allem Rückraumspielerin Desiree Kolasinac, mit acht Treffern beste Angreiferin, fand immer wieder Wege über oder durch die sonst so kompakte 6:0-Abwehr der HSG und auch eine späte Umstellung auf eine offensivere 5:1-Variante konnte die Partie nicht mehr drehen. Dazu kamen in der Schlussphase noch unschöne Vorkommnisse im Publikum. Nachdem Wiebke Heck nach Foul an einer Außenspielerin Rot sah, folgte ein Siebenmeter der Gastgeber. Da der Strafwurf den Kopf von Keeperin Sina Golla streifte, wurde die SG-Schützin Fitore Aliu folglich ebenfalls disqualifiziert, worauf Tumult im Zuschauerraum der Gastgeber herrschte und sogar eine Flasche aufs Spielfeld geworfen wurde. Mit einem Drei-Tore-Lauf gegen Ende der Partie zog der Gastgeber über 25:21 zum Endstand 29:24 weg und gewann auch verdient, wie Coach Sascha Kuhn die Begegnung analysiert: „Wir dürfen das nicht dramatisieren, es ist nichts passiert, wir sind in beiden Spielen an uns selbst gescheitert. Um an der Wurfausbeute und den technischen Fehlern zu arbeiten, haben wir jetzt zwei Wochen Zeit, damit wir daheim gegen Pforzheim die ersten Punkte zu holen.“ HSG: Golla, Gottselig, Nussbaumer (2), Scholl (2), König, Pahl (1), Heck (2), Scheffler, Schulz (2), Lederer (6/4), Miltner (4), Baumann (5), Rimpf
„Das wird eine superschwere Auswärtsaufgabe, bei der wir sicher vor viele Probleme gestellt werden“, prognostiziert Trainer Sascha Kuhn die Chancen für das am Sonntag, 26. September, bevorstehende zweite Handballspiel der Saison seines Teams der HSG St. Leon/Reilingen gegen die Spielerinnen SG Kappelwindeck/Steinbach. Ziel seiner Mannschaft wird es von Anfang an sein müssen, die nach seiner Einschätzung „sehr homogenen Gastgeberinnen, die einen abgezockten Handball spielen“, erst gar nicht in ihr schnelles Angriff-Abwehr-Spiel mit mehreren Deckungsvarianten kommen zu lassen. Der derzeitige Tabellendritte mit zwei Siegen und einer Niederlage stand bereits in einem Vorbereitungsspiel der HSG gegenüber, die sich vor allem mit dem starken Rückraum – vor allem auf den Halbpositionen – der schnellen, technisch sehr gut ausgebildeten Handballerinnen vom nördlichen Fuße des Schwarzwaldes schwertat. „Wir müssen uns auf uns konzentrieren, unsere Leistung abrufen und schauen, was möglich ist“ weist Allrounderin Jana Pahl darauf hin, dass auch dieser Gegner schlagbar ist, da er in seinem ersten Rundenspiel zwei Zähler in Ketsch abgeben musste. „In Kappel gewinnen nicht viele Mannschaften, aber wir fahren am Sonntag dahin, um zu zeigen, was wir können, nicht um Punkte dort zu lassen, sondern um die zwei vom ersten Spiel gegen Bietigheim wiedergutzumachen“, zeigt sich der HSG-Coach kämpferisch und hat in den Trainingseinheiten dieser Woche seine Mädels auf die Herausforderung bei der SG eingestellt, bei der er bis auf Kreisläuferin Anna Michl, die sich am Mittwoch am linken Knie verletzt hat, auf seinen gesamten Kader zurückgreifen kann.
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SG Kappelwindeck/Steinbach : HSG Damen I (26.09.21, 15 Uhr in der Neuen Halle Bühl, Steinstr. 7, 77815 Bühl)
Mit Grund verließen die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon Reilingen enttäuscht am Samstagabend nach ihrer 25:28 (14:15)-Niederlage gegen die SG BBM Bietigheim II beim Saisonauftakt die heimische Fritz-Mannherz-Halle. Im Vergleich zu ihren ersten drei fulminanten Spielen beim Debüt im nationalen Vergleich nach dem Aufstieg aus der baden-württembergischen Oberliga in der abgebrochenen letzten Runde hat das Team von Trainer Kuhn noch einiges aufzuarbeiten, um diese Form auf die Platte zu bringen. In der 38 Sekunden brachte Annika Rimpf, die außer diesem Tor alle drei Siebenmeter der Heimmannschaft verwandelte, nach Anspiel von Jana Pahl auf Linksaußen ihre Mannschaft in Führung. Das sollte aber auch während der gesamten Partie die einzige sein. Bis zum fünften Strafwurf der SG, dem bis zu diesem Zeitpunkt keiner der Gastgeber gegenüberstand, dominierte diese über eine konsequente Torausbeute und eine offensive 3:2:1-Abwehr das Spiel bis zum Sechs-Tore-Vorsprung beim 7:13 in der 20. Minute. Vor allem bekam die HSG die junge Matilda Ehlert, Jahrgang 2004, die gerade erst in die A-Jugend kam, nie in den Griff. Sie traf aus dem Rückraum, tanzte die in den Vorjahren so sicher stehende 6:0-Abwehr der Gäste im Eins-gegen-eins trotz ihrer 1,81-Meter-Größe aus, verwandelte auch dann oder holte einen der insgesamt acht Siebenmeter heraus. Gegen die wache schnelle Offensivabwehr, fand der Angriff kein Rezept, Spielzüge wie auch Einzelaktionen führten selten zum Ziel. In den letzten zehn Minuten der ersten Spielhälfte begann der SG-Trainer Brian Ankersen aufgrund des herausgespielten Vorsprungs den Akteurinnen auf der Bank Spielzeiten zu geben, zudem wurde die Abwehr wesentlich defensiver. Dies nutzen die Spielerinnen der HSG aus und kamen zur Halbzeitpause bis zum Anschlusstreffer auf ein Tor zum 14:15 an den Gegner heran. Obwohl zu Beginn der zweiten Spielhälfte wieder die ersten sieben der SG aufliefen hielten die Kuhn Mädels noch vier Minuten bis zum 16:17-Spielstand mit. Dann bekam Abwehrchefin Lena Nussbaumer die rote Karte, bei der HSG ging nichts mehr und die Enztaler machten zu diesem Zeitpunkt mit einem Sieben-Tore-Lauf zum 17:26 den Sieg klar. Zudem hatte die sonst so verlässliche Torfrau der HSG, Clara Bohneberg, am Samstagabend keinen Sahnetag und Daniela Schmurr als ihre Vertretung hatte im letzten Drittel zwar noch einige sehenswerte Paraten, was aber die aufgrund der Mannschaftsleistung noch gut aussehende Drei-Tore-Niederlage nicht verhindern konnte. Die Bietigheimer wechselten ab dem sicheren Vorsprung wieder munter durch, die quirlige Offensivabwehr wurde nachlässiger, aber trotz häufiger Auswechselung fand Trainer Sascha Kuhn keine Möglichkeit, das Ergebnis noch zu drehen. In der letzten Auszeit des Gegners bat er einfach seine Spielerinnen, „bringt das anständig zu Ende, wir wissen, dass wir zu viele technische Fehler gemacht und zu viel verworfen haben“. Aus dem Rückraum nahm keine HSG-Akteurin das Spiel in die Hand, um ihre Mannschaft zu führen und vor allem zu motivieren, gerade mal ein Treffer von Samira Schulz aus mehr als 8 Metern fand erfolgreich den Weg ins Tor. Die Angriffe wirkten ideenlos, die Abschlüsse unvorbereitet und überhastet, wodurch viele Fehlwürfe im Aus, an Latte oder Pfosten landeten oder zur leichte Beute der gegnerischen Torfrau wurden. Wie alle ihrer Mannschaftskolleginnen machte zwar auch Wiebke Heck zu viele technische Fehler, dennoch versuchte sie unentwegt ihre Mitspielerinnen zu motivieren und ist mit der besten Trefferquote die erfolgreichste Schützin mit vier Toren auf Rechtsaußen. Trainer Sascha Kuhn lobte zwar die Moral seiner Akteurinnen, muss das Spiel aber auch erst mal sacken lassen, um für die künftigen Herausforderungen die richtigen Schlüsse ziehen zu können: „Wir waren viel zu hektisch, im Angriff zu viel im Standhandball. Die Abwehr hat nicht den Zugriff bekommen, den wir uns vorgenommen haben. Wir hätten das zuhause nicht verlieren müssen, in normaler Form hätten wir gewonnen. Dass es nicht einfach werden wird in dieser Runde, wussten wir. Wir werden das analysieren und uns entsprechend auf die SG Kappelwindeck/Steinbach nächste Woche vorbereiten.“
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Vorschau:
SG Kappelwindeck/Steinbach : HSG Damen I (26.09.21, 15 Uhr in der Neuen Halle Bühl, Steinstr. 7, 77815 Bühl)
Nachdem viele Handballteams der 3. Liga schon zwei Spiele bestritten haben, startet am Samstag, 18. September, um 19 Uhr in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle nun auch die Frauenmannschaft der HSG St. Leon/Reilingen in die Runde 21/22.Dabei erwartet die Spielerinnen von Sascha Kuhn mit der Bundesliga-Reserve aus dem Enztal ein junger schneller Gegner mit vielen A-Jugend-Talenten, die mit zwei Siegen in die Saison eingestiegen und somit derzeit an der Tabellenspitze zu finden ist.„Das wird kein leichtes Spiel, wir müssen mit hoher Geschwindigkeit und Qualität im Angriff agieren, aber auch unsere Paradedisziplin, die Abwehr, muss stehen. Bietigheim II ist wie wir Aufsteiger, aber wenn wir trotz schwieriger Vorbereitung konzentriert agieren, haben wir bestimmt gute Chancen, die ersten zwei Punkte einfahren“, freut sich Trainer Sascha Kuhn auf das erste Heimspiel und hofft auf viele Zuschauer in der Halle, die seine Mädels anfeuern.Auch Torfrau Clara Bohneberg fiebert dem Rundenstart entgegen und freut sich, mit ihren Mannschaftskameradinnen nach fast einem Jahr Pause und langer Vorbereitung endlich wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen zu dürfen: „Wir werden in heimischer Halle alles geben, um an die gute Leistung der kurzen letzten Saison anzuknüpfen, in der wir zeigen konnten, dass wir in der 3. Liga absolut mithalten können. Hoffentlich unterstützen uns zahlreiche Fans, damit wir mit mit einem Sieg und den ersten zwei Punkten einen erfolgreichen Start hinlegen.“
Damen I : SGBBM Bietigheim (19 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen)
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Wichtige Informationen für Zuschauer:
Für den Einlass am Samstag wird es einige Neuerungen geben. Die 3G-Regel bleibt fortbestehen und bei Einlass muss jeder Zuschauer:in sich über die Luca-App registrieren, damit eine Nachverfolgung gewährleistet werden kann. Es wird keine Zuschauerbegrenzung geben, hierfür müssen allerdings während der gesamten Aufenthaltsdauer in der Fritz-Mannherz-Halle Masken getragen werden.
Viermal in der Woche macht Trainer Sascha Kuhn seine 21-köpfige Frauen-Handballmannschaft fit für die Drittligasaison 21/22, in der sie in Staffel E auf zehn Gegner treffen wird.
Dabei muss er zwar die Abgänge von Linksaußen Lena Periborio, die Nachwuchs erwartet, und Rückraumspielerin Mona Schmitt, die berufsbedingt zurück zum Heimatverein TG Osthofen gewechselt ist, verkraften. Dennoch eröffnen sich ihm auch neue taktische Varianten durch die Neuzugänge auf den Rückraumpositionen: halblinks Tatjana König (Jahrgang 1999) von der TG Waldsee, auf der Mitte Ina Scheffler (2002) von der HSG Bensheim/Auerbach und Emily Hagedorn (2002) vom Thüringer HC, auf die er aber aufgrund einer alten Fußverletzung zunächst noch verzichten muss. Die jüngste im Team Nataša Halilovic (2004) ist ebenso mit im Training dabei, kam aber diese Saison erst in die A-Jugend und wird zunächst dort ihre Spielpraxis sammeln.
Torfrau Christin Weiß konzentriert sich in der nächsten Zeit auf ihr Studium und steht nur in Notfällen zur Verfügung, aber als Rückhalt zwischen den Pfosten stieß dafür Sina Golla (2002) vom TSV Birkenau zum HSG-Team.
Auch wenn die Mannschaft weiterhin auf die Langzeitverletzten Eva-Maria Zinser und Steffi Müller verzichten muss, hat das Trainerteam auf allen Positionen ausreichend Alternativen. Wie bereits in der letzten Saison hüten Clara Bohnenberg und Daniela Schmurr das Tor. Auf den Außenpositionen stehen rechts die schnellen Flügelspielerinnen Madeleine Hornstein und Wiebke Heck, die auch im rechten Rückraum zum Einsatz kommt, und links Britta Miltner sowie Jana Pahl, die ebenso als Spielmacherin auf der Mitte fungiert, wieder zur Verfügung. Etabliert im Rückraum auf Halblinks gehen Samira Schulz und Paula Lederer, auf Halbrechts Leonie Scholl und Linda Gottselig, die auch auf der Mitte mit Annika Rimpf die Fäden ziehen kann, auf Torejagd.
Die Zuschauer können also gespannt sein, welche taktischen Lösungen und Spielzüge zu sehen sein werden, wenn Kuhn mit seinem Team ab dem 18. September auf die Gegner in der 3. Liga trifft.
Maximilian Wendl hat im Vorfeld für die Schwetzinger Zeitung mit Trainer Sascha Kuhn gesprochen:
Die kurze Vorbereitung der HSG St. Leon/Reilingen hatte es in sich. Im Gegensatz zu vielen anderen Handballmannschaften der 3. Liga hatte das Team von Trainer Sascha Kuhn zwei Wochen mehr Zeit. Die zweite Mannschaft der TSG Ketsch steht am Samstag bei der TG 88 Pforzheim bereits vor ihrer zweiten Partie (Spielbeginn: 17.30 Uhr), während es für die HSG erst am Samstag, 18. September, daheim gegen die SG BBM Bietigheim II losgeht. Kuhn zieht aber bereits jetzt ein Fazit für die Vorbereitung und spricht auch über die festgelegten Saisonziele.
Herr Kuhn, im Vorfeld haben Sie von einer kurze, aber knackigen Vorbereitung gesprochen. Wie ist sie verlaufen?
Sascha Kuhn: In meiner bisherigen Trainerkarriere – das sind jetzt schon ein paar Jahre – war diese Vorbereitung mit Sicherheit die schwierigste, die ich machen durfte. Deshalb fällt mir auch eine genaue Einschätzung unseres Leistungsstandes schwer. Zu viele Unwegsamkeiten haben uns begleitet.
Dennoch die Nachfrage: Wo sehen Sie die Stärken Ihrer Mannschaft und wo gibt es noch die größten Baustellen?
Kuhn: Die Stärke meiner Mannschaft ist die Mannschaft. Wir müssen unsere Lösungen im Kollektiv finden. Mit Sicherheit haben wir derzeit sowohl im Angriff als auch in der Abwehr noch Bedarf. Auffällig ist, dass sich die technischen Fehler gehäuft haben.
Mit Ina Scheffler (HSG Bensheim/Auerbach), Emily Hagedorn (Thüringer HC) und Sina Golla (TSV Birkenau) standen drei Neuzugänge bereits fest. Wie haben sie sich integriert und können sie auf Anhieb weiterhelfen?
Kuhn: Sina im Tor und auch Ina im Rückraum sind voll integriert. Beide helfen der Mannschaft auf alle Fälle weiter und fördern zugleich auch den Wettkampf in der Mannschaft. Bei Emily ist leider wieder die alte Verletzung aufgebrochen. Sie wurde Anfang September erneut operiert und wird bis auf Weiteres der Mannschaft nicht zur Verfügung stehen.
Wurde noch einmal nachgelegt? Schließlich stehen mit Lena Peribonio (früher Ebel) und Mona Schmitt zwei weitere Spielerinnen nicht mehr zur Verfügung.
Kuhn: Diese Abgänge setzen uns natürlich noch mal vor neue Herausforderungen im Angriff, aber auch im Abwehrbereich. Wir sind auch hier aus meiner Sicht auf einem hervorragenden Weg. Die Spielerinnen müssen andere Aufgaben übernehmen als gewohnt und es bieten sich auch für mich als Trainer neue Möglichkeiten, die man vielleicht so noch gar nicht wahrgenommen hätte. Tatsächlich haben wir aber noch einmal zwei neue Spielerinnen bekommen: Zum einen Tatjana König aus Waldsee, zum anderen Natascha Halilovic, eine Jugendspielerin aus Ketsch. Sie sind beide für den Rückraum eingeplant und möchten Drittliga-Luft schnuppern. Sie werden langsam rangeführt. Aber nicht nur im Spielerkader haben wir aufgerüstet. Physiotherapeut Askold Eberhardt ergänzt das Team ebenso wie Matthias Kolander auf der Trainerbank.
Wie verliefen die Testspiele?
Kuhn: In Wellbewegungen. Es waren echt ansehnliche Partien dabei, allerdings auch welche zum Abgewöhnen.
Gab es für Dich am ersten Spieltag bereits Überraschungen?
Kuhn: Nicht wirklich. Vielleicht das hohe Ergebnis von Möglingen gegen Hunsrück, aber ansonsten ist in dieser Gruppe alles möglich.
Ist es ein Vorteil, später einzusteigen oder sind die anderen Teams im Vorteil, weil Sie schon Spiele in den Beinen haben?
Kuhn: Für uns ist es mit Sicherheit von Vorteil, noch eine Woche länger zu haben. Ich bin mit meinem Programm noch nicht so weit, wie ich es gerne wäre.
Welchen Entwicklungsschritt erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in dieser Saison?
Kuhn: In erster Linie müssen wir Stabilität und Kontinuität reinbekommen. Das ist aus meiner Sicht auch der wichtigste Entwicklungsschritt, den die Mannschaft nach der Corona-Zwangspause machen muss. Alles weitere wird sich zeigen, aber wir sind noch lange nicht am Ende.
Mit welchem Saisonziel geht die HSG in die Saison?
HSG vermeldet: Alle Spielerinnen bleiben! Wer sich im Wartestand befindet, hat Zeit, um sich um andere wichtige Dinge zu kümmern. Das trifft auch auf die Verantwortlichen des Handball-Drittligisten HSG St. Leon/Reilingen zu. Die Corona-Pandemie ist weiterhin dafür verantwortlich, dass die Harzkugel im Ballsack bleibt. Immerhin gibt es aber positive Nachrichten aus dem personellen Lager zu vermelden, denn HSG-Trainer Sascha Kuhn verkündete stolz die Zusagen für die Saison 2021/22 von allen Spielerinnen. „Die Gespräche verliefen durch die Bank positiv. Das schlägt sich auch auf das Ergebnis nieder, denn das gesamte Team bleibt zusammen. Das macht mich glücklich.“ Ein weiterer Pluspunkt: Während andere Vereine aufgrund der ausbleibenden Einnahmen Anpassungen in den Arbeitspapieren vornehmen mussten, konnten die Vereinbarungen der HSG unverändert erneuert werden. Kuhn weiter: „Wir sind auf dem richtigen Weg und das Team hat Bock, die weiteren Ziele gemeinsam anzugehen. Das ist ein super Zeichen für die gemeinsame Arbeit und ein richtiger und wichtiger Schritt für unsere Zukunft.“ Dadurch, dass alle Spielerinnen bleiben, sind auch keine Lücken im Aufgebot entstanden. Dennoch hält Kuhn mit seinem Führungsteam die Augen offen. Er beschreibt: „Primär war es wichtig, dass der Kader zusammenbleibt. Sollte es auf dem Markt zu Bewegungen kommen, werden wir diese wahrnehmen und wenn eine Spielerin zu uns passen sollte, dann werden wir sehen. Aber wir haben keine offenen Baustellen.“ Eine Hintertür lässt sich der Coach aber offen: „Es kann aber schon sein, dass wir auf der einen oder anderen Position weitere Optionen in Betracht ziehen.“ Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Erst einmal geht es darum, ob die Saison noch einmal Fahrt aufnimmt. Kuhn steht der Sache jedoch kritisch gegenüber: „Seit November hat sich die Situation nicht verändert. Wir können immer noch nicht in die Halle und deshalb halte ich auch die Wiederaufnahme des Spielbetriebs für unmöglich. Sicherlich gibt es einige Mannschaften, die wieder im Training sind, aber da dies nicht vollumfänglich möglich ist, scheint ein Neustart im März unmöglich und ob es im April Sinn ergibt, müssen andere Leute entscheiden.“ Bei den Spielerinnen regt sich langsam Resignation. Paula Lederer erklärte in einem Interview mit dem Online-Portal „Handball World“: „Im Endeffekt weiß man nicht so richtig, wofür man sich die ganze Zeit fithält. Ich würde mich schon freuen, diese Saison noch einmal spielen zu dürfen. Jedoch denke ich, die Runde ist gelaufen. Eine Wiederaufnahme scheint von Woche zu Woche aussichtsloser. Ich hoffe darauf, dass die kommende Saison pünktlich im September starten kann – sofern es vertretbar ist. Vielleicht findet die Liga Konzepte, die auch endlich wieder Zuschauer in den Hallen erlauben.“ Zuletzt teilte der Deutsche Handballbund mit, dass man im Laufe der Woche entscheiden wolle, wie es weitergehen soll. Der Aufsteiger aus St. Leon/Reilingen stand zum Zeitpunkt der Unterbrechung mit 5:1 Punkten an der Tabellenspitze. Das Warten geht weiter, aber zumindest sind die Fragezeichen in der Kaderplanung bei der HSG inzwischen verschwunden.
,,Präsidium und Vorstand des Deutschen Handballbundes haben am heutigen Mittwoch in einer Videokonferenz beschlossen, den Spielbetrieb der 3. Liga und der Jugend-Bundesliga Handball Corona-bedingt bis Ende des Jahres auszusetzen. Vorangegangen war am 30. Oktober ein ebenfalls von Präsidium und Vorstand gefasster Beschluss, den Spielbetrieb aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen zunächst bis zum 15. November zu unterbrechen. Eine Wiederaufnahme ist derzeit zum Wochenende 9./10. Januar beabsichtigt, sofern dies die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt.“
Die öffentliche Pressemitteilung des DHB findet Ihr hier:
Es machte den Eindruck, dass die Zuschauer voller Vorfreude noch mal zahlreich in die Reilinger Fritz-Mannherz-Halle kamen, um ein letztes Heimspiel “ihrer Mädels”, die als Aufsteiger offensichtlich mehr als gut in der dritten Handballliga angekommen sind, vor der Corona-Pause richtig zu genießen. Und das bekamen sie uneingeschränkt geliefert, denn ihr Team der HSG St. Leon/Reilingen besiegte erneut eine etablierte Mannschaft, den TV Möglingen, überzeugend und deutlich mit 34:19 (17:9). Es fehlten Nicola Baumann am Kreis und Samira Schulz im Rückraum, die nach einer Verletzung im letzten Spiel in Leverkusen am Mittelfinger operiert wurde und vermutlich noch fünf bis sechs Wochen pausieren muss.
Der jüngste Schützling von Trainer Sascha Kuhn, auf Halblinks Paula Lederer, machte in der viertel Stunde zu Spielbeginn den Eindruck, als müsste sie unbedingt gleich die Fronten klären, indem sie die ersten drei Tore aus dem Rückraum, insgesamt dann sieben der ersten zwölf Treffer selbst erledigte (12:6) und ansonsten ihre Mitspielerinnen mit zielsicheren Pässen bediente. Ob es Anna Michl am Kreis war, Madeleine Laier auf Rechtsaußen oder Lena Peribonio auf Linksaußen, die treffsicher im gesamten Spiel mit sechs Toren überzeugte, die Mannschaft gibt sicher super eingespielt und überzeugte durch schnelles, sehenswertes Kombinationsspiel.
Schon ab der 20. Minute war das Trainerteam Kuhn/Gottselig in der komfortablen Lage, allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben und ohne Leistungseinbruch den Sechs-Tore-Vorsprung zur Halbzeit sogar noch zum 17:9 auszubauen, wobei dann ebenso im Rückraum Jana Pahl (3), Leonie Scholl (3) und wieder Mona Schmitt (2), ihre Klasse unter Beweis stellten.
Auch ein gegnerischer Torwartwechsel und eine Abwehrumstellung von 6:0 auf 5:1 konnte die HSG-Truppe nicht stoppen. Ein Vier-Tore-Lauf in der 36. Minute durch Doppeleinschlag von Scholl, Miltner und Peribonio zermürbte Möglingen beim frühen Elf-Tore-Rückstand in der zweiten Halbzeit (39.), es kam wenig Gegenwehr und es schlug ein ums andere Mal im Gästetor ein – vor allem zahlreiche, sehenswerte Konter in der Schlussphase besiegelten den auch in dieser Höhe den verdienten 34:19-Sieg der Gastgeber.
Die beste Torschützin, Paula Lederer (9), geht mehr als zufrieden in die Corona-Pause: “Wir haben wieder eine grandiose Mannschaftsleistung abgeliefert, die Abwehr stand super. Natürlich war ich heute total motiviert, die gegnerische Defensive kam mir entgegen und in manchen Spielen läuft es halt. Aber wir sind ein tolles Team, das gegenseitige Verständnis auf dem Feld funktioniert perfekt. Hoffentlich können wir bald weiterspielen!”
Trotz der Corona-Unsicherheiten, denen aber alle Teams ausgesetzt sind, blickt Trainer Sascha Kuhn voller Stolz auf das Spielgeschehen zurück: “Natürlich hat uns Möglingen als Mannschaft besser gelegen als Leverkusen, aber es hat sich auch heute wieder gezeigt, dass mein Team funktioniert, toll zusammenpasst und -arbeitet. Wir waren viel präsenter auf der Platte als der Gegner und die Mädels haben meine Vorgaben wesentlich besser umgesetzt. Wenn wir 34 Tore schießen und nur 19 bekommen, kann ich mich als Trainer nicht beschweren. Ich bin gerade glücklich, wir haben verdient so hoch gewonnen, aber das haben wir uns hart erarbeitet und wir hoffen, dass wir das schnell und weiterhin in gemeinsamen Trainingseinheiten tun dürfen.”
Auch das Schiedsrichtergespann Feldmann/Falter hatte Freude an der Partie mit Zuschauern, die laut Aussage von Katarzyna Feldmann stets fair und mit klaren Aktionen verlief und somit einfach zu leiten war: “Es war zwar durch die Überlegenheit der HSG schon ab der zweiten Halbzeit nicht mehr so spannend, aber trotzdem ein schönes Tempospiel zweier Mannschaften, die beide ungewöhnlich häufig aus dem Rückraum agierten. Uns hat es Spaß gemacht, vor Unterbrechung des Spielbetriebs noch mal in einer angenehmen Atmosphäre mit Publikum pfeifen zu dürfen, wo nicht durch die Stille jedes Wort und jeder Ausruf laut zu hören ist.”
Mit dieser überzeugenden Leistung geht der Aufsteiger in die 3. Liga der Süd-West-Staffel der Handballfrauen, die HSG St.Leon/Reilingen, als Tabellenführer in die Corona-Pause, die hoffentlich ihren Lauf nicht stoppen wird und hofft auf eine Fortsetzung des Trainings- und Spielbetriebs, bei dem sie am 22. November den Turnerbund Wülfrath zu Hause empfangen werden.
An Allerheiligen, Sonntag, 1. November, um 15 Uhr treten die Aufsteigerinnen der HSG St. Leon Reilingen zuhause in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle gegen die 3.-Liga-etablierte Mannschaft des TV Möglingen an, auch mit Publikum unter den vorgeschriebenen Abstands- und Hygienebedingungen.
Trainer Sascha Kuhn ist überzeugt, dass die erfahrenen Spielerinnen, die zum Teil auch Erfahrung aus noch höheren Ligen mitbringen, sich im ersten Spiel mit einer 27:30-Niederlage gegen Pforzheim unter Wert verkauft haben und nun mit einer Portion Wut im Bauch seinem Team alles abverlangen werden, um sich nicht gleich zu Rundenbeginn im Tabellenkeller festzusetzen.
Dennoch steht die HSG als Liganeuling nach zwei Spielen mit 3:1 Punkten auf einem erfreulichen guten dritten Tabellenplatz und will den Schwung und die Motivation aus den ersten beiden Spielen mitnehmen, wie Torfrau Daniela Schmurr bestätigt und vor allem ist es ihr mit ihrer Erfahrung das Wichtigste , dass “ihr Team weiterhin den Spaß am Zusammenspiel und am Handball hat sowie die starke Abwehrleistung beibehält, aber im Angriff zulegt.”
Kuhn erwartet ein Spiel auf Augenhöhe und glaubt aber, dass seine Mädels eine reelle Chance gegen diesen Gegner haben: “Es wird auf unsere Tugenden ankommen, uns wird vermutlich ihre Abwehrvariante liegen und wir werden alles raushauen, um zu siegen. Es ist kein Spiel ein Selbstläufer, auch nicht für etablierte Mannschaften, und wir haben alle Chancen, zu Hause zwei Punkte zu holen.”
Nicht nur den HSG-Coach und sein Team beschäftigt natürlich durchweg der Gedanke, ob, wie und unter welchen Voraussetzungen die Saison noch weitergespielt werden kann oder darf – sicher auch alle Fans!