3. Liga Frauen: TSV Bayer Leverkusen II – HSG St. Leon/Reilingen

Ersten Auswärtspunkt aus Leverkusen entführt 

Nach dem deutlichen Derbysieg letzte Woche gegen die Ketscher Juniorbären haben die Handballspielerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Samstagnachmittag beim 25:25-Unentschieden gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen II endgültig unter Beweis gestellt, dass sie in der 3. Liga angekommen sind und dort durchaus mithalten können.

Die Bundesliga-Reserve der Werkselfen ist gespickt mit jungen DHB-Auswahlspielerinnen, die sich durch entsprechende Leistung fürs Oberhaus empfehlen wollen, und Verstärkung aus der “Ersten”, daher war es kein Wunder, dass der Respekt und die Nervosität des HSG-Teams lange deutlich zu spüren war.  

Das äußerte sich vor allem auch gleich in den Anfangsminuten mit Abwehrfehlern, wodurch die ersten beiden Tore der Leverkusener durch Siebenmeter erzielt wurden, dagegen waren vonseiten der HSG in der ersten Halbzeit zwei von drei Freiwürfen erfolglos. Dazu kamen, wie Trainer Sascha Kuhn auch das erwartete schwere Spiel kommentierte, Unsicherheiten aufgrund der Nervosität in der Abwehr und ungewöhnlich viele technische Fehler während der Angriffe.

Deshalb hatte bis auf die kurze anfängliche 5:4-Führung (12.) bis zur 56. Minute (24:24) immer das Werksteam mit einem bis vier Toren die Nase vorne. Die rührige Nummer zehn des Gastgebers, Pia Terfloth auf Rechtsaußen (7 Treffer), war nie wirklich in den Griff zu bekommen. Jedem Anschluss oder Ausgleich (8:8, 19. Minute, 17:17:, 40. Minute) folgten umgehend ein oder mehrere Gegentore. 

Überraschend keimte sogar die Hoffnung auf den Sieg  auf, als Mona Schmitt, diese Saison aus Osthofen zur HSG gestoßen, in der 57. Minute den Führungstreffer zum 25:24 erzielte. Dennoch waren alle durch die aufopferungsvolle Abwehrarbeit in den Schlussminuten – trotz des letzten beherzten Wurfs von Samira Schulz ohne Torerfolg und eines weiteren Gegentreffers von Terfloth – glücklich über den ersten Auswärtspunkt in der 3. Liga.

Erleichtert war auch die beste Torschützin der Gäste, Mona Schmitt, die schnelle, dynamische Rückraumspielerin, die gleich fünfmal Lücken der Leverkusener erfolgreich nutzte: “Uns war klar, dass das nicht leicht wird und wir uns kämpferisch präsentieren müssen. Leider haben wir die ein oder andere Chance liegen lassen, haben aber nie aufgegeben und sind deshalb super stolz, diesen Punkt mit nach Hause zu nehmen.”

Trainer Sascha Kuhn zollte den Gastgebern Respekt, da sie sich seiner Meinung nach am Samstag seit Rundenbeginn am besten präsentiert haben, und ist deshalb mit der Punkteteilung durchaus zufrieden: “Natürlich hätten wir gerne zwei Punkte mitgenommen, wir konnten aber unseren Spielplan nicht ganz umsetzen, waren zu unsicher und hektisch, erste und zweite Welle haben nicht so funktioniert. Wir waren nie vorne und haben das Ding dann trotzdem noch gewuppt, deshalb bin ich stolz auf die kämpferische Leistung meiner Truppe. Wir müssen nur daran arbeiten, gerade im Angriff ruhiger und konzentrierter zu agieren, dann werden wir unsere Chancen konsequenter nutzen.”

HSG: Schmurr, Bohneberg (Tor), Gottselig, Nussbaumer (2), Schmitt (5), Laier (3), Pahl (4), Heck, Peribonio (2), Michl (1), Baumann, Scholl (2), Schulz (3), Miltner, Lederer (3/1), Rimpf

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Mona Schmitt im ersten Spiel gegen die Juniorbären.                      (Bild: Lederer)

Vorschau 3. Liga TSV Bayer Leverkusen II : HSG Damen I

Reise ins Ungewisse 

Am Samstag um 17 Uhr steht für die erste Frauen-Handballmannschaft der HSG St. Leon/Reilingen das erste Auswärtsspiel gegen die Bundesliga-Reserve beim TSV Bayer 04 Leverkusen auf dem Spielplan.
Diese haben gegen zwei Aufsteiger, Wittlich und Wülfrath, einmal gewonnen und einmal verloren und müssen jetzt gegen den nächsten Aufsteiger antreten.
Ist der 5. Platz in der letzten Saison ein Gradmesser? Wer wird von den Bundesliga-Akteurinnen der ersten Mannschaft auflaufen? War das Derby gegen Ketsch schon eine Standortbestimmung?
Das HSG-Team will einfach da anknüpfen, wo sie am Sonntag aufgehört hat, bestätigt auch Spielmacherin Annika Rimpf: “Wir wollen den Schwung vom Ketsch-Spiel mitnehmen, sind als Neuling nicht der Favorit und können unbeschwert alles daransetzen, die zwei Punkte mitzunehmen!”
Auch Trainer Sascha Kuhn nimmt Druck und Nervosität von der Mannschaft:
“Wenn wir in Abwehr und Angriff wieder hundert Prozent geben wie am Sonntag, sind wir bestimmt nicht chancenlos, aber der der Zugzwang ist bei Leverkusen. Sie haben sehr junge und ambitionierte Spielerinnen und wir wissen nicht, wer aus der Bundesliga aushilft. Wir reisen mit guter Vorbereitung aus den Trainingseinheiten an und werden alles daransetzen, dies auch wieder auf die Platte zu bringen!”

TSV Bayer Leverkusen II: HSG Damen I (17 Uhr, Fritz-Jacobi-Halle, Leverkusen)

3. Liga Frauen: HSG St.Leon/Reilingen – Kurpfalzbären II

HSG zelebriert Derbysieg gegen Ketsch

Als letzte Handballmannschaften überhaupt starteten an diesem Wochenende die 3.- Liga-Frauen in die Runde. In der Süd-West-Staffel trafen am Sonntagnachmittag mit Gastgeber im Harres der Aufsteiger HSG-St.-Leon/Reilingen auf die 3.-Liga-erfahrene Bundesliga-Reserve der Kurpfalzbären, die ihrer Favoritenrolle beim 28:18 (13:8) in keiner Weise gerecht wurden.

Die HSG, verstärkt durch 240 Zuschauer – es konnten nicht alle reingelassen werden – die im Harres zugelassen waren, und somit vor ungewohnt großer Kulisse, zeigte ab der ersten Zwei-Tore-Führung in der achten Minute bis zu einem 14-Tore-Vorsprung (53.) konsequent mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, dass sich die fast sechsmonatige, intensive Vorbereitung für das 3.-Liga-Debüt gelohnt hat. Trainer Sascha Kuhn konnte dadurch allen seinen Mädels Einsatzzeiten geben und nahezu jede trug sich in die Torschützenliste ein.

Sowohl die fast unüberwindbare Wand der 6:0-Abwehr, die Torhüterleistung als auch Spielwitz und Schnelligkeit im Angriff ließ ihn schließlich auch zufrieden auf den Saisonstart blicken:

“Derbysieg mit zehn Toren – wer hätte das erwartet – ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Die Abwehr war eine Bank und auch die Intensität im Angriff hat gepasst. Wenn wir das weiter mit einer geschlossenen Teamleistung, bei der es keine Stars gibt, auf die Platte bekommen und noch verbessern, werden wir für künftige Gegner unberechenbar.“

Auch Lena Peribonio freut sich: “ Ich bin sprachlos … ich glaube, mit so einem Start hat keiner gerechnet. Wir haben eine mega Abwehr gespielt und hatten die Halle hinter uns. Das war der Schlüssel zum Erfolg!“

Ebenfalls Premiere hatte das Vater-Sohn-Trainerduo Gerd und Kai Zimmermann auf der Ketscher Bank, die ihre Mädels mit vier Bundesliga-Akteurinnen verstärkt haben, aber einzig Cara Reuthal konnte vom gesamten Team wirklich Akzente setzen und Bewegung in den Angriff bringen, dennoch landeten zu viele Bälle über oder neben dem Tor.

Ansonsten verhinderte Gastgeber-Keeperin Clara Bohneberg vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Aufholjagd der Bären, als die ersten zehn Minuten mit 7:2 an die HSG gingen. Auch die offensive 3:2:1-Abwehr konnte der Schnelligkeit des Angriffs der Gastgeber nicht gerecht werden und es ergaben sich durch Abstimmungsprobleme immer wieder dankbar genutzte Lücken der HSG-Stürmerinnen.

Nach dem Spiel zeigte sich Pia Büssecker enttäuscht:

“Die Bedingungen für ein unbeschwertes Derby mit vielen jubelnden Fans sind halt leider nicht gegeben. Die Saison 2020 startet genauso schlecht, wie sie im März zu Ende ging. Das ist traurig und schade, aber keine Entschuldigung für die Leistung, die wir hier abgeliefert haben.“

Trainer Kai Zimmermann sagt, dass es bei seiner Teamleistung nichts schön zu reden gibt:

“Anders als in der Vorbereitung und den Trainingsspielen hat unsere Abwehr nicht gestimmt, es wurde nicht so ausgeholfen wie nötig. Die HSG hat es gerade in den 1:1- Duellen immer wieder geschafft, die für den Torerfolg nötigen Lücken in unsere Defensive zu reißen. Im Abschluss waren wir zu unkonzentriert, zu viele Bälle landeten neben und über dem Tor oder bei der gegnerischen Torfrau. Wir haben aufgezeigt bekommen, woran wir arbeiten müssen.“

HSG: Schmur„r, Bohneberg (Tor), Schmitt (1), Gottselig (1),Nussbaumer (1), Peribonio (4), Laier (2), Scholl (4), Pahl (1), Heck, Michi, Schulz (1), Lederer 6(3), Miltner (1), Rimpf 3(3), Baumann (3)

TSG II: Rüttinger, Essmann (Tor), Kolb, Goudarzi (1), Weber, Haupt (1), Widmaier (1), Büssecker, Marmodee, Reuthal 5(3), Möllmann, Müller, Neumann (2), Filmar (3), Bühl, Völker (2)

Vorschau: 

Am kommenden Samstag spielen die Damen I auswärts in Leverkusen. Anpfiff ist um 17 Uhr in der Fritz-Jacobi-Halle. 

TSV Bayer Leverkusen II : HSG Damen I (17 Uhr, Fritz-Jacobi-Halle, Leverkusen)

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Vorschau 3. Liga HSG St. Leon/Reilingen

Saisonstart 3. Liga mit Derby gegen Ketsch

Nach einer unendlich langen Vorbereitung können es die Handballspielerinnen der HSG St. Leon/Reilingen kaum erwarten, endlich ihr Debüt in der 3. Liga als Aufsteigerinnen zu geben. Und das beginnt ausgerechnet mit dem hochprisanten Derby gegen die Bundesligareserve der Kurpfalzbären am Sonntag, 18. Oktober, um 16 Uhr im Harres.
Die Mannschaft hat, so bald es möglich war, das Training in Kleingruppen aufgenommen und ackert nun schon seit Monaten viermal wöchentlich mit vielen Trainingsspielen an den Wochenenden, um dem Drittliga-Niveau gerecht zu werden.
Laut Trainer Sascha Kuhn erwartet er „eine sehr ausgeglichene Staffel“ und findet die Ausweitung von vier auf fünf aufgrund der Situation auch gut.
Er hat auch Grund genug, optimistisch in die neue Runde zu gehen, da er zwar einige Abgänge verschmerzen musste, aber umso mehr namhafte Zugänge verbuchen konnte:

Abgänge: Alina Holzer (SG Heddesheim), Marlena Schilling (TSG Hassloch), Celine Ungerer (TSV Malsch), Lina Richter (MTG/PSV Mannheim), Hannah Kohnagel (Handballpause)

Zugänge: Leonie Scholl (SV Allensbach), Nicola Baumann (TSV Birkenau), Anna Michl (Kurpfalzbären), Lena Peribonio (TG Waldsee), Mona Schmitt (TG Osthofen), Daniela Schmurr (nach Babypause reaktiviert)

Dazu wird, auch nach Babypause zurück in der Halle, von den Kurpfalzbären Sabine Stockhorst das bisherige Trainergespann Sascha Kuhn und Günther Gottselig als Torwarttrainerin unterstützen.

Besonders von dieser, aber auch von den restlichen Spielerinnen mit Spannung und Aufregung erwartet, wird natürlich das Nachbarschaftsduell gegen die Zweite der Kurpfalzbären.
Motivationsarbeit ist sicherlich in diesem Fall durch die Coaches nicht nötig, eher Selbstvertrauen zu vermitteln und die Nervosität in Grenzen zu halten.
So gibt sich auch Trainer Sascha Kuhn zuversichtlich:
“Ich bin sehr zufrieden mit der langen und anstrengenden Vorbereitung, meine Mannschaft hat fokussiert und intensiv gearbeitet. Jetzt heißt es, dies auf die Platte zu bringen, auch wenn eine zweite Mannschaft wie unser erster Gegner, die etablierte 3.-Liga-Mannschaft von Ketsch, immer eine Blackbox darstellt, da nie klar ist, wer aufläuft.”
Auch die Ex-Kurpfalzbärin Lena Peribonio steht mit ihren Mannschaftskolleginnen in den Startlöchern und fiebert dem nächsten Wochenende entgegen: “Nach meiner längsten Vorbereitung seit ich Handball spiele, geht es endlich los und wir können es kaum erwarten, gegen Ketsch in die Runde zu starten. Wir sind bereit und hoffen, dass die Zuschauer ein spannendes, schnelles Spiel zweier junger Mannschaften zu sehen bekommen.”

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18.10.20

HSG Damen I : Kurpfalzbären II (16 Uhr, Harres Sportzentrum, St. Leon-Rot)

Hinten von links: Trainer Sascha Kuhn, Madeleine Laier, Paula Lederer, Wiebke Heck, Torwarttrainerin Sabine Stockhorst, Lena Nussbaumer, Samira Schulz, Britta Miltner, Trainer Günther Gottselig
Vorne von links: Clara Bohneberg, Lena Peribonio, Anna Michl, Annika Rimpf, Linda Gottselig, Jana Pahl, Nicola Baumann, Mona Schmitt, Leonie Scholl, Annika Steitz

Saisonrückblick BWOL 2019/2020

Aufstieg in die 3. Liga – davon wagte die erste Frauen- Handballmannschaft der HSG St. Leon/Reilingen mit ihrem Trainerduo Sascha Kuhn und Günther Gottselig zu Saisonbeginn 19/20 nach sieben Jahren Baden-Württemberg Oberliga allenfalls heimlich zu träumen. Keiner konnte prognostizieren, wie sich das mit vielen Neuzugängen gespickte Team gegen die namhaften Gegner in der Runde schlagen wird.
Neu verpflichtet werden konnte mit Clara Bohnenberg von Mainz 05 ein starker Rückhalt zwischen den Pfosten, ebenso im Rückraum Hannah Kohnagel (Bad Soden), Paula Lederer (Brühl) und Britta Miltner, die wie die Kreisläuferin Valerie Steinhauser aus Pforzheim zum Team stieß. Lina Richter (Ludwigsburg) und Celine Ungerer (Malsch) ergänzten auf den Außenpositionen.
Nach einem durchwachsen Start mit einer Niederlage, einem Unentschieden und drei Siegen in den ersten fünf Spielen, setzte sich die Mannschaft dennoch ab da auf dem zweiten, dritten Tabellenplatz fest, den sie auch bis zum coronabedingten Saisonabbruch nicht mehr aufgeben sollte. Daher revidierte Kuhn bereits vor der Winterpause das Saisonziel, unter den ersten fünf mitzuspielen, in „Aufstieg“, worauf sich bis fast zum Ende ein Zweikampf um den begehrten direkten Aufstiegsplatz mit Tabellennachbar Heiningen entbrannte. Der Showdown beim Rückspiel wäre jedoch nicht mehr relevant gewesen, da bereits am 19. Spieltag der Konkurrent um vier Punkte distanziert wurde.
Obwohl einige Rückschläge durch Verletzungen und Abgänge kompensiert werden mussten, konnte Kuhn mit dem breit aufgestellte Kader adäquate Lösungen bei der Aufstellung finden. Bereits im Oktober verletzte sich Kreisläuferin Stefanie

Müller und Abwehrchefin Eva Zinser riss sich am 9. Spieltag das Kreuzband, auch im November kehrte Kreisläuferin Valerie Steinhauser ihrem neuen Team den Rücken zu, zurück zur TG Pforzheim.
Mit einer hervorragenden Saisonleistung mit nur drei Niederlagen und einem Unentschieden in zwanzig Spielen, einem Abschluss von 33:7 Punkten und 585:440 Toren, stellte die HSG die stärkste Abwehr der Oberliga.
Sicherlich hätten sich das Kuhn-Team auch sportlich, also ohne coronabedingten Saisonabbruch, den Aufstiegsplatz nicht mehr nehmen lassen.
Der größte Wehrmutstropfen beim verdienten Erfolg ist jedoch, dass es kein letztes umjubeltes Spiel mit ausgelassener Aufstiegspartie geben konnte.
Ebenso durften die Spielerinnen, die zur nächsten Saison nicht mehr mit auflaufen werden – Marlena Schilling (Haßloch), Alina Holzer (Heddesheim), Celine Ungerer (Malsch), Lina Richter und Hannah Kohnagel – nicht gebührend verabschiedet werden.
Ihnen wünschen wir alles Gute für die Zukunft sowie natürlich Sascha Kuhn, Günther Gottselig und ihren Mädels viel Erfolg und Spaß beim Abenteuer 3. Liga!

pl/ml