3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG Rodgau Nieder-Roden

„HSG sichert frühzeitig den Klassenerhalt“

Souveräner 31:27 Heimsieg gegen HSG Rodgau Nieder-Roden

Die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen erhöhten am frühen Samstagabend durch einen ungefährdeten 31:27 (16:9)-Heimsieg gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden den Abstand zum direkten Tabellennachbarn auf sechs Zähler und stehen damit weiterhin gefestigt auf einem hervorragenden fünften Platz in der Tabelle. Aufgrund der Niederlage von Leihgestern gegen Mainz-Bretzenheim und des Unentschiedens von Leverkusen gegen Düsseldorf beträgt der Abstand auf die Abstiegsränge neun Punkte, welches bei noch vier ausbleibenden Begegnungen den gesicherten Verbleib in der dritten Liga bereits jetzt bedeutet. Dementsprechend war die Freude der Spielerinnen, der Betreuer und der zahlreichen Fans riesengroß. „Unser Plan ist heute voll aufgegangen“, so Trainer Daniel Weinheimer nach dem Spiel, „in der Abwehrformation 5:1 wollten wir die starken Rückraumschützen der HSG Rodgau Nieder-Roden immer doppeln und damit aus dem Spiel nehmen. Vor allem in der ersten Halbzeit hat unsere Mannschaft die bis dato beste Defensivleistung der Saison gezeigt.“ 

Die Gastgeberinnen starteten nach 30 Sekunden mit einem Treffer durch Wiebke Heck erfolgreich in die Begegnung, die bis zum 4:4 durch Nicole Weschenfelder in der zehnten Minute recht ausgeglichen verlief. Samira Schulz, die, wie bereits gegen Mainz, die kompletten 60 Minuten durchspielte und sowohl in der Abwehr als auch im Angriff eine starke Leistung ablieferte, netzte nach zwölf Minuten aus dem Rückraum zum 5:4 ein. Ab diesem Zeitpunkt gaben die St. Leon/Reilingerinnen die Führung nicht mehr aus der Hand, sondern bauten diese durch eine kompakte Abwehrleistung und konsequentes Tempospiel weiter aus. Nicole Weschenfelder, die aus dem Rückraum erfolgreich das Spiel leitete und Druck auf die gegnerische Abwehr ausübte, setzte wiederholt ihre Mitspielerinnen in Szene und trug sich selbst mit vier erzielten Treffern in die Torschützenliste ein. Ihr Fazit lautete: „Im Angriff kam es darauf an den Ball laufen zu lassen, um eine Spielerin zu isolieren und dort ins eins gegen eins zu gehen. Wir haben sehr gut die Lücken erkannt und häufig die richtigen Entscheidungen getroffen. Durch unsere stabile Abwehrarbeit konnten wir auch Clara im Tor unterstützen.“ Zwei schnelle Treffer innerhalb von knapp 40 Sekunden durch Außenbahnspezialistin Madeleine Hornstein zum 11:7 und 12:7 in der 24. Minute zwangen die Gäste zur ersten Auszeit, doch die Gastgeberinnen ließen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, sondern erhöhten die Führung weiter. Die zur Mitte der ersten Halbzeit eingewechselte und ihre Torchancen effizient nutzende Cathrin Hofmann stellte mit ihrem bis dahin dritten Treffer das Halbzeitergebnis auf 16:9. Sieben Zähler Vorsprung, bei nur neun Gegentoren und insgesamt nur ein Treffer aus dem Spiel heraus durch die beste Torschützin der Liga, Christine Burgard in den Reihen der Gäste, waren ein Ausrufezeichen und ließen die Gastgeberinnen samt ihrer Unterstützer beruhigt in die wohlverdiente Pause gehen.

Zu Beginn der verbleibenden Spielhälfte vertraute Daniel Weinheimer derselben Formation wie anfangs der Partie und es schien, dass die Gäste kein wirklich gutes Konzept gegen die Taktik der St. Leon/Reilingerinnen fanden. Bis zur 40. Spielminute zogen die Gastgeberinnen mit drei verwandelten Siebenmetern durch Annika Rimpf, mit insgesamt neun Treffern erfolgreichste Torschützin der HSG, und dem Tor von Samira Schulz zum 21:13 davon als Nicola Baumann, die unermüdlich und effektiv auf der Einser Position vor der Abwehr arbeitete, mit einer Zeitstrafe vom Feld musste. Die anschließenden zwei Treffer der Hessinnen in Überzahl zum 21:15ließen Daniel Weinheimer in der 43. Minute die Auszeitkarte legen. Nur zwei Minuten später, beim Stand von 22:16 nahm auch der Trainer der Gäste eine Auszeit und stellte sein Team etwas um. In den verbleibenden fünfzehn Spielminuten versuchten die Hessinnen durch Herausnahme der Torfrau im Angriff und starkes gegenseitiges Anfeuern alles, um noch einmal in Schlagdistanz zu kommen. So erspielten sie sich zur 45. Minute das 22:18, welches jedoch mit einem Dreitore-Lauf innerhalb von wenigen Minuten durch Madeleine Hornstein, Nicola Baumann und Annika Rimpf zum 25:18 beantwortet wurde. Aber die Gäste ließen nicht locker, einige etwas zu hektisch ausgeführte lange Pässe wurden abgefangen und mit Gegentoren durch die erfolgreichste Torschützin des gesamten Spiels, Tamay Adanir bestraft, so dass nach gut 55 gespielten Minuten der Vorsprung auf nur noch drei Treffer zum 28:25 geschmolzen war. Nicola Baumann und Wiebke Heck, die nicht nur in der Abwehr, sondern auch über die rechte Rückraum- und Außenposition glänzte, ließen mit ihren Toren zum 31:26 jedoch keine Zweifel mehr aufkommen, dass die zwei Punkte in Baden bleiben, auch wenn die Gäste den Schlusspunkt zum 31:27 setzten. 

Das treffende Resümee zum Spiel fand die stark spielende Wiebke Heck: „In der Abwehr haben wir gute Absprachen getroffen und uns gegenseitig sehr gut ausgeholfen. In Kombination mit unserer aggressiven 5:1 Deckung unterbanden wir so die vielen Kreuzungen der Gäste und nahmen ihnen die gewohnten einfachen Tore aus dem Rückraum. Im Angriff haben wir es geschafft ruhig zu bleiben, konsequent auf die Lücken zu gehen und gute Wurfchancen herauszuspielen. Diese Leistung konnten wir leider nicht über die ganzen 60 Minuten abrufen, weshalb das Ergebnis auch nicht so deutlich ausfiel wie wir es uns gewünscht hätten. Es ist dennoch ein großartiges Gefühl und wir sind alle erleichtert, dass es am Ende zum Sieg und dem vorzeitigen Klassenerhalt gereicht hat. Nun können wir die letzten Partien richtig befreit aufspielen und genießen.“ Bereits am kommenden Samstag um 19:30 sind die Frauen der HSG zu Gast bei der TSG 1893 Leihgestern.

HSG: Friedrich, Bohneberg, N. Weschenfelder (4), Schieszl, Scholl, Hofmann (4), Klacar, Lederer, Miltner, Hornstein (5), Heck (4), C. Weschenfelder, Schulz (3), Engeln, Baumann (2), Rimpf (9/8)

eng

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG Rodgau Nieder-Roden, Vorbericht/Interview

HSG will gegen Tabellennachbar Rodgau Vorsprung verteidigen 

Mannschaftsküken Melissa Engeln gibt Einblicke ins Team

Auch die zweite offene Rechnung aus der Hinrunde wollen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Samstag gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden zu Hause begleichen. Im letzten Spiel ist das sogar auswärts gegen den FSV Mainz 05 geglückt und hatte ein komfortables Vier-Punkte-Polster auf die kommenden Gäste aus dem hessischen Rhein-Main-Gebiet zur Folge. Die Begegnung im September in Rodgau drehten die St. Leon/Reilingerinnen sieben Minuten vor Abpfiff erfolgreich zu ihren Gunsten und kassierten dennoch durch eigene Fehler und Unsicherheiten eine unnötige 20:23-Niederlage. “Inzwischen sind wir mental gefestigter und geben solche Spiele nicht mehr so leicht her, müssen aber jetzt zum Saisonende verletzungsbedingt auf viele wichtige Akteurinnen verzichten und bei Rodgau sind im Gegensatz dazu nicht nur die Erste der Torschützenliste Christine Burgard, sondern die nach ihrer Verletzung stark zurückgekehrte Pia Magnano schwer in den Griff zu bekommen”, hofft Trainer Daniel Weinheimer trotzdem auf zwei Punkte, da dann nicht mal mehr rechnerisch der Klassenerhalt infrage stehen würde. Nicht einsatzbereit sind immer noch Hannah Merten, Lena Peribonio, Lea Kappelar und Jana Pahl, dazu ist Lena Nussbaumer beruflich verhindert, Paula Lederer noch mit ihrem Nasenbruch außen vor und Melissa Engeln nur in der Abwehr eine Option. Weinheimer hat sich deshalb vor allem im ausgedünnten Rückraum mit der ehemaligen Drittligaluft-Akteurin Britta Miltner und am Kreis mit Katharina Schieszl, die beide mit der “Zweiten” davor am Start sind, ein Back-up auf der Bank gesichert. 

“Rodgau wird uns als Tabellennachbar nichts schenken”, ist sich auch Rückraumspielerin Melissa Engeln bewusst, die nach einer Verletzungspause wieder mit am Ball ist. Die Neutharderin hat in ihrem örtlichen Heimatverein ihre Handballkarriere gestartet, bevor sie 2019 zur TG Pforzheim wechselte, und ist mit 19 Jahren das Mannschaftsküken der HSG. Ihre zusätzlichen Aufgaben im Team sind ebenso vielfältig wie ungeliebt. “Halt alles, was der Jüngsten so aufgetragen wird, wie beispielsweise Bälle von der Tribüne einzusammeln”, nimmt es die sympathische Schülerin, die mitten im Abitur steht und anschließend gerne in Heidelberg studieren möchte, gelassen schmunzelnd hin. Wir haben die ambitionierte Abwehrspezialistin, die ihrem Team auch in der Saison 24/25 treu bleiben wird, in unserer Interviewreihe zu den Vorberichten befragt:

Was hat Dich diese Saison zur HSG verschlagen und was schätzt Du an Deinem Team?

Mit dem Wechsel zu St. Leon/Reilingen hatte ich nicht nur einen deutlich kürzeren Anfahrtsweg ins Training als in Pforzheim, sondern auch die Möglichkeit, weiter zusammen mit Celina und Nicole Weschenfelder in der 3. Liga aufzulaufen. Obwohl ich zum Teil ein ordentliches Stück jünger bin, wurde ich von allen herzlich aufgenommen, sofort integriert  und habe mich in dieser coolen Mannschaft vom ersten Moment an wohlgefühlt. Ich kann hier noch viel lernen, es passt einfach spielerisch und menschlich für mich perfekt.

Du bist eine Kämpferin in der Defensive, was daran macht Dir Spaß und was sind Deine Ziele?
In der Abwehr überlege ich nicht so viel wie manchmal im Angriff, deshalb kann ich da etwas befreiter spielen und das macht mir richtig Spaß. Einfach hinten mit den anderen im Kollektiv zu stehen und den Gegner gemeinsam zu stoppen, ist ein gutes Gefühl.

Ich möchte mich weiterentwickeln und hier bei der HSG richtig Gas geben.

Du hast vor Kurzem angefangen, als Reporterin auf Instagram Deine Mannschaftskameradinnen zu interviewen. Wird daraus eine Serie?

Unsere “Frage der Woche” wird definitiv fortgesetzt. Uns fällt bestimmt noch einiges ein, um ein paar Einblicke in die Mannschaft zu geben und uns auch mal neben dem Spielfeld kennenzulernen. Die Idee dazu kam im Training, als ich verletzungsbedingt nicht voll mittrainieren konnte und die Mädels jeweils nach der Stimmung gefragt hab. Daniel hat dann nicht lang gehadert und ein Mikro beim gemeinsamen Essen nach dem Training bestellt und jetzt dürfen alle Fans neugierig sein, was noch kommt. 

Was sind Deine Prognosen fürs kommende Spiel und glaubst Du, dass ihr den hervorragenden fünfen Tabellenplatz bis zum Saisonende verteidigen könnt?

Wir müssen wie letzte Woche eine geschlossene und stabile Abwehr stellen, damit wir unsere Torhüter hinten nicht alleine lassen und vorne unsere technischen Fehler minimieren. Es wird hart, aber wenn wir das schaffen und als Team zusammenspielen, können wir Rodgau auf jeden Fall schlagen und die Punkte zu Hause holen.
Die kommenden Partien werden alle schwer, Leihgestern wird daheim auch die Punkte behalten wollen und die anderen, die noch kommen, sind definitiv schwere Gegner. Wir schauen von Spiel zu Spiel und dann werden wir sehen, was vor allem mit möglichst zahlreicher Unterstützung unserer Fans unterm Strich rauskommt. 

HSG St. Leon/Reilingen – HSG Rodgau Nieder-Roden, Sonntag, 10. März, 18 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen 

Melissa Engeln

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen, Abgänge, Kaderplanung

Nahezu alle Spielerinnen bleiben rotem HSG-Trikot treu

Zwei wertvolle Abgänge, aber kein Vereinswechsel 

Mit einem komfortablen 19er-Kader startete Trainer Daniel Weinheimer in die zu Ende gehende Saison, trotzdem mussten nur vereinzelt Spielerinnen auf einen Platz auf dem Spielberichtsbogen, auf dem 16 Akteurinnen ihren Namen im Eintrag finden, verzichten – durch Verletzungen, berufliche Verpflichtungen und Erkrankungen ergab sich die Aufstellung fast durchgehend von alleine. Genau diese Doppelbesetzung mit zweimal acht Spielerinnen bliebe nun Weinheimer, der aber “definitiv wieder mit mindestens 18 Spielerinnen in die kommende Saison gehen” möchte. Deshalb ist es nach zwei Abgängen und einer Pausierung wichtig, noch nach Verstärktung Ausschau zu halten, um der sich oft zum Rundenende besorgniserregend leerenden Bank vorzubeugen. “Es waren schon einige im Probetraining, aber eine definitive Zusage haben wir noch nicht. Es ist ja noch genügend Zeit”, gibt sich der HSG-Coach zuversichtlich bezüglich potenziellen Neuzugängen.

Der Zusammenhalt und die mannschaftliche Chemie im Team inklusive Trainer- und Betreuerstab ist außergewöhnlich eng, denn die meisten sind schon viele Jahre dabei oder wie Madeleine Hornstein nach einem Abschied wieder eingestiegen, weil sonst die Mannschaftskolleginnen und das eingeschworene Miteinander fehlten. So gut wie nie hat eine Akteurin die HSG verlassen, um sich einem anderen Verein anzuschließen, höchsten gab es ein Kürzertreten in die “Zweite” wie bei Linda Gottselig oder Britta Miltner. 

Genauso ist es bei den diesjährigen schwer zu kompensierenden Abgängen – sportlich und kameradschaftlich. HSG-Urgestein und Linkshänderin Wiebke Heck, die ihrer Mannschaft sowohl auf der halbrechten Position sowie Rechtsaußen immer eine verlässliche Stütze ist, hängt zum Leid ihrer Mitspielerinnen die Handballschuhe an den Nagel. “In den letzten Jahren war ich beruflich und handballerisch sehr eingespannt. Jetzt möchte ich mal andere Prioritäten setzen. Ich spiele seit meiner Kindheit Handball – wir werden sehen, ob und wie lange ich es ohne aushalte”, klammert die 26-Jährige ein Comeback nicht gänzlich aus. Paula Lederer auf Halblinks, die Größte im Team, die dadurch für wichtige Tore aus dem Rückraum sorgt, im defensiven Mittelblock oft die Hände an den Ball bekommt und auch eine verlässliche Option vom Siebenmeterpunkt ist, wird die Region studienbedingt verlassen: “Noch steht nicht fest, wo es mich für das Masterstudium hinverschlägt. Fest steht aber, dass ich die Mädels schmerzlich vermissen werde und ich es nicht ausschließe, dass ich nach dem Abschluss wieder in die Region zurückkomme”, ist auch für die 23-Jährige, die seit 2019 bei der HSG am Ball ist, eine spätere Rückkehr durchaus denkbar. 

Torfrau Lea Kappelar wird zwar eine Pause einlegen, ergänzt dann aber hoffentlich das Duo im Kasten mit Clara Bohneberg, die zusätzlich auch noch die Mannschaftsverantwortung trägt und mit Melina Friedrich einen eingeschworenen und zuverlässigen Rückhalt hinter der Abwehr garantiert. Spielmacherin Jana Pahl, die sich im Januar gegen Fortuna Düsseldorf einen Kreuzbandriss zuzog, ist bereits operiert, befindet sich in der Rehaphase und arbeitet an ihrem Comeback, das aber sicher bis in die kommende Saison reichen wird. Vertreten wird sie bis dahin von Nicole Weschenfelder und Anastasia Klacar. Auf der halblinken Position werden Samira Schulz sowie Melissa Engeln weiter auf Torejagd gehen und auf Halbrechts Leonie Scholl oder Cathrin Hofmann auflaufen. 

Auch Lene Peribonio laboriert schon nahezu die ganze Saison an einer Verletztung, will aber im Team der Flügelflitzer auf Linksaußen mit Annika Rimpf und Celina Weschenfelder  sowie Linkshänderin Madeleine Hornstein, die HSG-Torschützenkönigin mit ausgeprägtem Konter-Riecher, auf Rechtsaußen bald wieder mit angreifen. Auch am Kreis arbeitet Hannah Merten weiter an ihrem ersten Einsatz, um Nicola Baumann und Lena Nussbaumer, die oft beruflich verreist ist, endlich unterstützen zu können.

“In erster Linie müssen wir die beiden Abgänge kompensieren. Der Fokus liegt dabei als Ersatz für Wiebke auf einer zuverlässigen Linkshänderin und für Paula eine Rückraumschützin, die auch mal aus neun Metern trifft. Ob und wie weit wir Verletzte kompensieren  beziehungsweise den Kader vervollständigen, wird die nahe Zukunft zeigen”, stellt Trainer Weinheimer in der Saison 24/25 sicher wieder die richtigen Weichen, um ein schlagkräftiges Drittligateam auf die Platte zu schicken. Denn der derzeit fünfte Tabellenrang mit vier Punkten Vorsprung auf den direkten Verfolger und acht zum Relegationsplatz bei fünf verbleibenden Partien dürfte den angestrebten Klassenerhalt bedeuten.

led

Linkshänderin Wiebke Heck lernte als Kind das Handball-Einmaleins schon bei der HSG und wird auf Halbrechts sowie Außen schwer zu ersetzen sein.
Die 23-jährige Rückraumakteurin Paula Lederer sorgt seit der Saison 2019/20 bei der HSG für Tore aus zweiter Reihe und vom Siebenmeterpunkt.

3. Liga Frauen 1. FSV Mainz 05 II – HSG St. Leon/Reilingen

HSG gelingt erfolgreiche Revanche

Knapper 25:24 Auswärtssieg gegen FSV Mainz 05

Die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen konnten am Sonntagnachmittag durch einen knappen 25:24 (13:13)-Auswärtssieg beim FSV Mainz 05 II ihr Punktepolster auf die Abstiegsränge weiter ausbauen und den fünften Tabellenplatz festigen. Sichtlich zufrieden nach dem Spiel zeigte sich HSG-Trainer Daniel Weinheimer, hatte doch seine Mannschaft nach der deftigen Heimpleite gegen den Bergischen HC die von ihm geforderte Reaktion gezeigt: „Ich glaube heute war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, auch die Spielerinnen, die auf der Bank saßen, haben 60 Minuten angefeuert und aufgebaut. Sowie die Abwehr mit Torfrau Clara Bohneberg dahinter waren der Schlüssel zum Erfolg.“ 

Die Mainzerinnen erwischten den besseren Start in die Partie und lagen bereits nach gut zwei Spielminuten mit 2:0 in Führung. Aber mit einem sicher verwandelten Siebenmeter durch Annika Rimpf, gemeinsam mit Samira Schulz beste Torschützin der HSG, und mit dem 2:2 Ausgleichstreffer durch Lena Nußbaumer in der sechsten Minute waren auch die Gäste erfolgreich im Spiel angekommen. Es entwickelte sich eine erste Halbzeit mit ständig wechselnden, knappen Führungen und Ausgleichen, in denen sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen konnte. Dies lag zum einen an der sehr stabilen 6:0 Abwehr der HSG mit Wiebke Heck, Lena Nußbaumer und Samira Schulz im Mittelblock, die das Rückraumspiel der Gastgeberinnen nicht zur Geltung kommen ließ, zum anderen an den überdurchschnittlich vielen technischen Fehlern und unnötigen Ballverlusten bzw. Fehlwürfen beider Teams. Zudem verhinderte eine glänzend aufgelegte Clara Bohneberg eine höhere Führung der Gastgeberinnen. So stand es in der 25. Spielminute 10:10 als die HSG eine von insgesamt fünf Zweiminutenstrafen hinnehmen musste. Ein Doppelschlag der stark aufspielenden Mainzerin Anna Weidle zum 12:10 und eine weitere Zweiminutenstrafe in der 27. Spielminute gegen die HSG ließen kurz Sorge aufkommen, vor dem Halbzeitpfiff zu arg in Rückstand zu geraten. Doch Madeleine Hornstein mit zwei Treffern in der 28. Spielminute innerhalb von 30 Sekunden zum 12:12, sowie Samira Schulz zum 13:13 quasi mit dem Pausenpfiff konnten dies mit Geschick verhindern.  

Die zweite Spielhälfte startete, sicherlich begünstigt durch eine Zweiminutenstrafe gegen die HSG nach rund 50 Sekunden, mit einem Drei-Tore-Lauf der Gastgeberinnen zum 16:13 in der 34. Spielminute. Aber anschließend stand die Abwehr wieder stabil und Samira Schulz zweimal und Nicola Baumann ermöglichten einen Drei-Tore-Lauf der HSG zum 16:16 Ausgleich nach knapp 38 Spielminuten. Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte konnte sich die HSG keine Führung mehr erspielen, sondern musste immer wieder einen Ein- oder Zwei-Tore Rückstand aufholen bzw. egalisieren. Zudem gelang es den Gastgeberinnen den ein oder anderen unnötigen Ballverlust mit einem schnellen Tor zu bestrafen. Auch in dieser Phase ist Clara Bohneberg hervorzuheben, die größere Rückstände verhinderte und mit insgesamt 15 Paraden bei einer Quote von 35 Prozent einen Sahnetag erwischte. Beim Stand von 21:19 für die Mainzerinnen nach 45 Spielminuten legte Trainer Daniel Weinheimer die Auszeitkarte und fand sicherlich die richtigen Worte und Maßnahmen. Zwei Tore durch Annika Rimpf zum 21:21 und variables Rückraumspiel mit guten Anspielen an den Kreis hielten die HSG im Spiel. Die vor dem Spiel bereits angeschlagene Paula Lederer konnte mit zwei Treffern jeweils zum 22:22und 23:23 ausgleichen. Nicola Baumann egalisierte in der 55. Minute zum 24:24 ein letztes Mal die Führung der Mainzerinnen, bevor Leonie Scholl nach gut 56 Minuten den von den zahlreich mitgereisten Gästefans umjubelten Führungstreffer zum 25:24 erzielte.

Es sollte der letzte Treffer in dieser Partie sein, beide Mannschaften vergaben in den letzten drei Minuten noch hochkarätige Torchancen. Doch unter dem Schlussstrich stand – aufgrund einer sehr geschlossenen Mannschaftsleistung – ein verdienter Auswärtssieg der Frauen der HSG St. Leon/Reilingen, die jetzt mit einem Punktekonto von 20:14bereits acht Punkte Abstand zu den Abstiegsrängen haben. Nach einem Wochenende Spielpause sind die Frauen der HSG Rodgau-Niederroden, mit 16:18Punkten direkter Tabellennachbar auf Platz sechs, am 9. März zu Gast in Reilingen.

HSG: Friedrich, Bohneberg, Kappelar, Nußbaumer (3), Scholl (2), Hofmann, Klacar, Lederer (3/1), Hornstein (4), Heck, Schulz (5), Engeln, Baumann (3), Rimpf (5/4)

eng

3. Liga Frauen 1. FSV Mainz 05 II – HSG St. Leon/Reilingen Vorbericht

Weinheimer beklagt wachsendes Lazarett 

Noch offene Rechnung gegen Mainz begleichen

“Ich will eine Reaktion von den verbleibenden Spielerinnen zum letzten Wochenende sehen”, fordert HSG-Trainer Daniel Weinheimer von seinen Handballerinnen im Drittligaspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 II auswärts am Sonntagnachmittag. In seiner Aussage sind gleich drei Aspekte zu beachten: Erstens haben sich seine Schützlinge entgegen ihrer Mentalität vergangenes Wochenende gegen den Tabellenführer BHC aufgegeben, eine 16-Tore-Klatsche eingefangen, weil sie am Ende kaum mehr bereit waren, Gegenwehr zu leisten. Zweitens hat er mit seinem Team gegen Mainz noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Sie gerieten nach einer 14:11-Führung kurz vor Ende in einen Drei-Tore-Rückstand, kämpften sich bis 25 Sekunden vor Abpfiff  zurück zum Unentschieden und kassierten trotzdem unnötig noch den Gegentreffer zur 24:25-Niederlage. Aber der ausschlaggebende Punkt ist gerade die stetig wachsende Ausfallserie seiner Schützlinge. Definitiv ausfallen werden Jana Pahl, Hannah Merten, Melissa Engeln, Lene Peribonio, Nicole und Celina Weschenfelder sowie Paula Lederer, dazu sind noch drei bis vier angeschlagen. “Da bleiben aus dem ursprünglichen 19er-Kader nicht mehr viele übrig, aber auch die, die noch da sind, können das trotzdem schaffen”, vertraut der Coach auf das Potenzial seiner Mannschaft und gibt sich kämpferisch, obwohl er sich bewusst ist, dass es die HSG mit einem starken gegnerischen Rückraum, exzellenten Torfrauen und drei Linkshänderinnen zu tun haben wird. “Einer Spielverlegung hat Mainz nicht zugestimmt”, bedauert Weinheimer. Der Hauptgrund dafür ist sicher, dass die erste Mannschaft der Rheinländerinnen in der 2. Bundesliga spielfrei ist und Akteurinnen in der Zweiten auflaufen können. Um so mehr benötigen die St. Leon/Reilingerinnen möglichst viele Fans, die sie auch auswärts lautstark unterstützen. 

1. FSV Mainz 05 II- HSG St. Leon/Reilingen, Sonntag, 25. Februar, 15 Uhr, Sporthalle Gymnasium Oberstadt, Mainz

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – Bergischer HC 05

Erste und hoffentlich einzige richtige Klatsche

HSG chancenlos gegen Tabellenführer BHC

Mit 16 Toren unterlagen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen bei der Drittliga-Partie am Sonntagnachmittag zu Hause dem Tabellenführer Bergischer HC beim Endstand von 27:43 (13:18). Dabei wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle absolut gerecht, zeigten Durchsetzungsvermögen, schnelles und variantenreiches Umschaltspiel sowie Ballsicherheit. “Man muss sagen, dass der BHC zu Recht da oben steht und sicher verdient aufsteigt. Sie schaffen es, den Ball trotz Kontakt immer weiterzuspielen und drücken 60 Minuten lang aufs Tempo”, zollt auch Annika Rimpf, mit sieben Treffern erfolgreichste Torschützin, dem Gegner Respekt. 

Dabei startete die HSG in den ersten zehn Minuten couragiert, lag beim 6:6 durch Samira Schulz auf Augenhöhe und verwandelte ihre Chancen. Doch Defensivschwächen und die starke Bergische Torfrau Lisa Fahnenbruck ließen beim BHC einen Dreitorelauf zum 6:9 zu. Eine Auszeit von Trainer Weinheimer und eine Umstellung in der Abwehr stabilisierte sein Team erneut und ein Doppelerfolg von Wiebke Heck, die eine engagierte Leistung zeigte, war in der 25. Minute beim 12:13 die Partie wieder offen. Doch schon bis zur Halbzeitpause beim 13:18 schlichen sich zu viele Fehler ein, was sich nach Wiederanpfiff mit einem gegnerischen vierfachen Erfolg und im weiteren Verlauf sich beim 14:24 schon beinahe zum Debakel entwickelte. Dabei traf Geburtstagskind Melina Friedrich, die fast bis zum Ende dem HSG-Kasten hütete, keine Schuld, denn sie hielt, was möglich war, und konnte sich vor allem in der zweiten Spielhälfte kaum auf ihre Abwehr verlassen. Durch zwei schnelle Kontertore von Nicola Baumann sowie Celine Weschenfelder keimte im Publikum Hoffnung auf, da kurzfristig Spielfreude und die Stärke durch schnelle Gegenstöße aufblitzte. Es verkürzte sich der Abstand noch mal auf eine erhoffte Sieben- bis Acht-Tore-Niederlage wie im Hinspiel, was bis zum 22:30 in der 49. Minute auch durchaus akzeptabel war und ein versöhnliches Ergebnis gewesen wäre. Danach gab sich die Mannschaft regelrecht geschlagen, zeigten keine Gegenwehr mehr, insgesamt 27 technische Fehler und eine Trefferquote von nur 50 Prozent war die traurige Bilanz, die die Schlussphase bis zum 27:43-Endstand erheblich nach oben trieb. “Wir haben wieder zehn Minuten kein einziges Tor geworfen, bekamen dafür einfache gegnerische, wurden einfach überrannt und agierten unclever. Die Niederlage ist ok, aber die Art und Weise nicht, das ärgert mich – so kenne ich die Mädels nicht, laufen teilweise nicht mal mehr mit zurück und ergeben sich einfach. Vielleicht jetzt zur richtigen Zeit, um uns zu besinnen und gemeinsam daran zu arbeiten”, schaut Weinheimer keineswegs resesigniert nach vorne, da das auch nur zwei Punkte gewesen wären – und jetzt lieber ordentlich hoch verlieren, damit das Negativsoll erfüllen und dann umschalten. Da Verfolger Rodgau/Niederroden überraschend verloren hat und die Bensheimer Juniorflames gegen den Tabellenletzten den Kürzeren zogen, blieben die Abstände zu den direkten Tabellennachbarn gleich und auch die sechs Punkte Vorsprung vor dem Regeationsplatz.

HSG: Friedrich, Bohneberg, Kappelar, N. Weschenfelder (1), Scholl (1), Hofmann (2), Klacar, Lederer, Hornstein (3), Heck (3), C. Weschenfelder (3), Schulz (3), Baumann (4), Rimpf (5/2)

led

3. Liga Frauen St. Leon/Reilingen – Bergischer HC 06 e.V., Vorbericht/Interview

HSG empfängt Tabellenführer Bergischen HC

Kreisläuferin Lena Nussbaumer zum Daumendrücken gezwungen 

Ohne Erfolgsdruck können die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in die Partie am Sonntag im heimischen Harres gegen den Tabellenersten Bergischer HC 06 e.V. gehen, denn dieser ist haushoher Favorit und die zwei Punkte sind sicher nicht eingeplant. Die Gäste, die außer nach einem Fehlstart mit einer Niederlage in der ersten und einem Unentschieden in der dritten Partie seit Oktober keinen einzigen Punkt mehr abgaben, streben nach Höherem und haben sich für kommende Saison bereits mit sechs Neuzugängen aus der 1. und 2. Bundesliga verstärkt. Dies bekräftigt auch Trainer Daniel Weinheimer: “Der BHC ist haushoher Favorit und sie wollen nicht nur, sondern müssen entsprechend ihrer weiteren Planung aufsteigen, aber natürlich werden wir versuchen, sie zu ärgern und es ihnen möglichst schwer machen.” Besorgniserregende Ausmaße nimmt inzwischen seine Verletzten- und Krankenliste an, denn er muss auf Hannah Merten, Melissa Engeln, Lena Peribonio, Jana Pahl und Lena Nussbaumer, die kurzfristig erkrankte, verzichten. Ein Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von Lea Kappelar und Paula Lederer, die noch an Verletzungen laborieren.

Wir haben in der Interviewreihe zu den Vorberichten Kreisläuferin und Abwehrspezialistin Lena Elisabeth Nussbaumer befragt, die bereits zugesagt hat, dass sie auch die nächste und somit ihre siebte Saison für die HSG auflaufen wird, das Handball-Einmaleins jedoch in südbadischen, heimatlichen Gefilden in Hugsweier/Lahr und Freiburg erlernte, bevor es sie studienbedingt nach Heidelberg verschlug und sie zunächst beim TSV Birkenau am Ball war. Die sympathische und ambitionierte 26-jährige Wahl-Viernheimerin, die als zusätzliche Aufgabe in der Mannschaft auch geschmackssicher für passende Geschenke sorgt, ist nicht nur handballerisch sportlich unterwegs, sondern auch beruflich in verantwortlicher Position beim Internationalen Verband für Modernen Fünfkampf.

Du bist in Deinem Job ständig weltweit auf Achse – wie bekommst Du das hin, auch noch anspruchsvoll in der 3. Liga Handball zu spielen?

Die zahlreichen Reisen mit immer neuen Herausforderungen wie unterschiedliche Zeitzonen, große Temperaturunterschiede sowie fremdländische Küche und Kulturen sind unglaublich anstrengend, setzen meinem Körper zu und erfordern mehr Anpassung, als man sich vorstellen kann. Ich muss sehr diszipliniert und flexibel sein, um auf Dienstreisen regelmäßig Ausdauer-, Kraft- oder Mobilitätstraining zu integrieren. Ansonsten würde ich aber weder meinen noch den Anspüchen meiner Mannschaft gerecht werden. 

Du rackerst oft in der Defensive, seit wann und warum ist das so?

Das hat sich bereits in der Jugend in Freiburg so ergeben, wo mein Trainer meine Stärke im Mittelblock erkannte und förderte, als ich früh im dortigen Drittligateam mitspielen durfte. Da ich auf dieser Position auch regelmäßig eingesetzt werde und Spiele grundsätzlich mit einer effektiven Abwehr entschieden werden, fand ich immer mehr Spaß daran, denn das erfordert vor allem Logik gepaart mit Instinkt.

Was macht Euer Kreisläuferteam – also Nicola Baumann und Dich – aus?

Nico und ich sind komplett unterschiedliche Spielertypen, ergänzen uns und sind je nach Gegner flexibel einsetzbar, das macht uns zu einem starken Kollektiv. Wir kennen diesbezüglich unsere Stärken und Schwächen, bauen uns auf,unterstützen uns gegenseitig und teilen die Freude am Erfolg. Hoffentlich wird Hannah (Merten) auch bald wieder fit, damit wir wie geplant ein Dreier-Kreisläuferteam sind.  

Ist der Klassenerhalt schon gesichert und was erwartest Du vom BHC am Sonntag?

Ich mag diese Rechenspiele mit Wahrscheinlichkeiten und voreiligen Schlüssen nicht, wir möchten jedes Spiel gewinnen und zeigen, dass wir in die 3. Liga gehören. Der BHC ist definitiv ein starker Gegner, aber wenn wir hoch konzentriert, mit vollem Einsatz, maximaler Energie und im mannschaftlichem Kollektiv bis zum Anschlag gehen, wird es für jeden Gast bei uns in der Halle mit Unterstützung unserer Fans alles andere als einfach, die Punkte zu entführen.

St. Leon/Reilingen – Bergischer HC HC 06 e.V., Sonntag, 18. Februar, 16 Uhr, Harres

led

Lena Nussbaumer

3. Liga Frauen HSG Gedern/Nidda – HSG St. Leon/Reilingen

HSG klettert auf fünften Tabellenplatz hoch

Deutlicher 34:26-Auswärtssieg gegen Gedern/Nidda

Die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen haben sich am Samstag durch den 34:26 (17:13)-Auswärtssieg bei der HSG Gedern Nidda und die Rodgauer Niederlage in Leverkusen inzwischen sogar den fünften Tabellenplatz erkämpft. Dadurch sind sie in der Lage, sehr entspannt auf die verbleibenden sieben Begegnungen der Saison zu schauen, denn das Ziel Klassenerhalt dürfte somit greifbar sein – auch wenn rein rechnerisch noch noch nicht hundertprozentig abgesichert.

Dabei war aber auch diese Partie alles andere als ein Spaziergang, denn die hessischen Gastgeberinnen gestalteten sie bis zur 23. Minute offen und zogen bis zum 12:12 immer wieder gleich. Mit zwei Toren von Celina und Nicole Weschenfelder, einem Doppelpack von Leonie Scholl, mit sechs Treffern beste Werferin aus dem Feld, und einem Siebenmeter von Annika Rimpf, mit sieben Toren erfolgreichste Schützin, gingen sie jedoch schon mit einer Vier-Tore-Führung in die Halbzeitpause. 

Nach Wiederanpfiff erhöhten die St. Leon/Reilingerinnen durch weitere vier Treffer in Folge auf acht zum deutlichen 21:13, unter anderem durch Lena Nussbaumer, die zwar zehn Minuten vor Spielende Rot bekam, aber nicht nur fünf Treffer landete, sondern durchweg aufopferungsvoll in der Abwehr rackerte. Danach kam der schon fast übliche Einbruch, statt hier schon den Deckel draufzumachen, und so ließen die Gäste Gedern Nidda über 24:18 und 25:20 noch mal auf 28:25 in der 54. Minute rankommen. “Es ist dann wieder gekippt und wurde doch noch mal spannend, aber wir waren durchweg klar die bessere Mannschaft und haben uns schnell wieder gefangen”, analysiert Madeleine Hornstein. Durch einen Treffer von Wiebke Heck und Samira Schulz sowie einem Dreierpack von Celina Weschenfelder war der Acht-Tore-Abstand am Ende auch wieder auf der Anzeigetafel hergestellt. Nach dem Abpfiff freute sich Trainer Daniel Weinheimer, der mit seiner Mannschaft auf der Heimfahrt den verdienten 34:26-Erfolg feiern durfte: “Wir kamen im Angriff gut ins Spiel, hatten zwar in der Abwehr, vor allem mit dem Kreisspiel, einige Probleme, aber wir haben eine doppelte Unterzahl gemeistert und die Mädels sind ruhig geblieben, als es noch mal eng wurde. Vor einem Jahr wäre die Partie eher verloren gegangen, doch sie haben gemeinsam weitergekämpft, deshalb bin ich sehr stolz auf sie. Dazu bin ich nach dem heutigen Erfolg jetzt schon sehr erleichtert, diese beiden Siege nach der Winterpause waren so wichtig für uns, um am Ende der Saison nicht noch schwere Spiele unbedingt gewinnen zu müssen. Damit sind wir in der komfortablen Situation, relativ entspannt in die verbleibenden Partien gehen zu können, dann ist es ja bekanntlich einfacher, noch weitere Punkte einzufahren.”

Nach der Fasnachtspause erwartet die HSG St. Leon/Reilingen dann nämlich zu Hause den Tabellenführer Bergischer HC, der gerade das Spitzenduell gegen Mainz-Bretzenheim für sich entschieden hat und den Aufstieg in die 2. Bundesliga anstrebt.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder (1), Nussbaumer (5), Scholl (6), Hofmann, Klacar, Lederer, Hornstein (5), Heck (1), C. Weschenfelder (4), Schulz (4), Baumann (1), Rimpf (7/6)

led

3. Liga Frauen HSG Gedern/Nidda – HSG St. Leon/Reilingen, Vorbericht

St. Leon/Reilingen kann Klassenerhalt nahezu besiegeln 

Auswärtsfahrt der HSG geht ins hessische Nidda

Auf die Busfahrt in den hessischen Wetteraukreis zur HSG Gedern/Nidda begeben sich am Samstag, 3. Februar, die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen. Die Gastgeberinnen befinden sich punktgleich mit dem Tabellenletzten und 4:22 Zählern auf dem elften Rang. Dazu mussten sie sich beim Hinspiel in der Fritz-Mannherz-Halle klar mit 31:25 geschlagen geben. Dennoch lässt aufhorchen, dass sie alle vier Punkte, also zwei Siege, aus den letzten drei Spielen geholt und nur gegen die derzeitige Nummer eins, Mainz-Bretzenheim, den Kürzeren gezogen haben. Die St. Leon/Reilingerinnen, derzeit auf dem sechsten Platz, haben sich zwar mit dem Erfolg vergangenes Wochenende einen komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung zur hinteren Tabellenhälfte verschafft, wollen jedoch unbedingt gleich wieder punkten, da in den dann verbleibenden sieben Partien dieser Saison noch deutlich schwerere Gegner, die größtenteils in den Rängen über ihnen stehen, warten. “Gedern/Nidda tritt in jedem Spiel anders auf und ist schwer berechenbar, vor allem aus dem Rückraum und der rechten Angriffsseite, dazu ist die Torfrau wirklich super”, warnt Trainer Daniel Weinheimer. Verzichten muss er erneut auf Lena Peribonio, Hannah Merten sowie Melissa Engeln, auch hinter Anastasia Klacar steht krankheitsbedingt noch ein Fragezeichen. Schmerzlich werden er und ihre Mannschaftskameradinnen für die restliche Saison Spielmacherin Jana Pahl vermissen, die sich vergangenes Wochenende gegen Düsseldorf einen Kreuzbandriss zugezogen hat. 

Dankbar sind alle Akteurinnen über alle Fans, die sie zum Auswärtsspiel ins Hessische begleiten, lautstark anfeuern, unterstützen und hoffentlich auf der Heimfahrt mitfeiern können. Dazu sollten sich alle pünktlich zur Busfahrt um 14.15 Uhr am Häusl in St. Leon einfinden.

HSG Gedern/Nidda – HSG St. Leon/Reilingen, Samstag, 3. Februar, 18 Uhr, Sporthalle Gymnasium (Nidda)

led

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – Fortuna Düsseldorf 1895

HSG baut Abstand zur zweiten Tabellenhälfte weiter aus

Doppelter Punktgewinn gegen Fortuna Düsseldorf 

Es war keinesfalls ein Selbstläufer, sondern ein erfolgreicher Kampf mit glücklichem Ende, beim 30:27-Erfolg der favorisierten Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in der Drittligapartie gegen Fortuna Düsseldorf 1895. Beim  optimistischen Halbzeitstand von 17:11 hätten sich dies die wenigen Fans in der Halle – die meisten saßen wohl auf dem Sofa vorm Fernseher bei den EM-Finals – bestimmt anders gewünscht. Und auch Trainer Daniel Weinheimer raufte sich sicher angesichts der ohnehin vielen Ausfälle die Haare, da noch weitere folgenschwere im Rückraum dazukamen: “Wie sollten wir das kompensieren, da waren keine weiteren Alternativen mehr. Ich wusste vor dem Spiel nicht, dass Paula Lederer solche Schmerzen in der Schulter hat und nicht einsatzbereit ist und ich hoffe, dass bei Jana Pahl nichts kaputt ist im Knie.” Diese lief in der Anfangsphase mit den Gegnerinnen zurück, hat sich beim Versuch, a den Ball zu kommen, das Knie verdreht und war nicht mehr in der Lage weiterzuspielen. Dabei ist unbedingt erwähnenswert, dass sich sofort die Düsseldorfer Physiotherapeuten um sie gekümmert hat – sicher nicht selbstverständlich und eine Werbung für das Miteinander im Handballsport! 

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel völlig offen, dann sorgte Celina Weschenfelder, mit sieben Treffern erfolgreichste und sicherste Torschützin, mit einem Dreierpack für die 6:5-Führung, die oft knapp, aber bis zum Ende Bestand hatte. In der ersten Halbzeit baute die HSG das Spiel breit auf, suchte ihre Chancen mit Erfolg über die Außen und führte beim Pausenpfiff verdient 17:11. Das funktionierte auch anfangs der zweiten Hälfte, aber dann machte der Rückraum das Spiel eng, kam meist nur über die Mitte und führte die erfolgreiche  Strategie der ersten Spielhälfte nicht mehr fort. Er produzierte dadurch nicht nur viele technische Fehler, sondern auch etliche Fehlpässe und -versuche. Obwohl die kompakte Düsseldorfer 6:0-Abwehr zu Würfen aus der zweiten Reihe einlud, war da niemand, der das umzusetzen vermochte und der Ball wurde auch nicht wie zuvor weiter auf außen oder zum Kreis laufen gelassen. Das ermöglichte den Rheinländerinnen, ausgestattet mit viel Kampfgeist, auf ein Tor zum 22:21 in der 47. Minute heranzukommen. Herausragend dabei Leonie Heinrichs, die nicht frühzeitig angegangen wurde, unbehelligt vor der St. Leon/Reililinger Abwehr aus dem rechten Rückraum hochstieg, die Ecke von Keeperin Clara Bohneberg vorauszuahnen schien und insgesamt 13-mal einnetzte. Durch ein rechtzeitiges Besinnen auf die erfolgversprechenden Alternativen drehten die HSGlerinnen das Spiel dennoch innerhalb von 30 Sekunden durch Kreisläuferin Nicola Baumann und zweifach durch Rechtsaußen Madeleine Hornstein zur vermeintlichen Vorentscheidung beim 25:21 und zwangen die Gäste zur Auszeit. “Samira Schulz fand den richtigen Abstand aus der zweiten Reihe zum Wurferfolg zur Abwehr nicht, für Leonie Scholl und Cathrin Hofmann war die Defensivreihe im Eins-gegen-eins zu stabil ebenso wie für Nicole Weschenfelder, die aber ein gutes Spiel machte, da sie den Blick auf ihre Mitspielerinnen bewahrte sowie keine Fehlwürfe und technische Fehler produzierte”, analysiert Weinheimer die Situation im Rückraum und warum es beim 25:23 erneut eng wurde. Eine dafür prädestinierte Option wäre die nicht einsatzbereite Paula Lederer gewesen, die dennoch kalt von der Bank  alle sechs Siebenmeter souverän und schnörkellos verwandelte und damit auch beim Zittern in den letzten Spielminuten zweimal die Dreitoreführung wiederherstellte, zuletzt beim 28:25. Froh über den erkämpften doppelten Punktgewinn, mit sich und der gezeigten Leistung nicht wirklich zufrieden, dazu besorgt um die Verletzten, waren alle Akteurinnen nach Abpfiff beim 30:27-Heimsieg äußerst erleichtert. So auch Celina Weschenfelder: “Wir haben das in der ersten Halbzeit wirklich gut gemacht, den Rückschlag mit Janas Ausfallen verkraftet, dann hat man gemerkt, dass die Kräfte nachließen, die Halbzeitpause kam zum richtigen Moment. Wir sind dann trotzdem eingebrochen, waren aber rechtzeitig wieder präsent, in den richtigen Momenten da, haben verdient gewonnen und sind einfach nur glücklich, diese zwei wichtigen Punkte auf unser Konto zu schreiben.”

HSG: Bohneberg, Friedrich, Kappelar, N. Weschenfelder (1), Nussbaumer, Scholl, Hofmann (2), Klacar, Lederer (6/6), Hornstein (4), Pahl, Heck (3), C. Weschenfelder (7), Schulz (4), Baumann (3)

led